34:23-Kantersieg: TSB zerlegt hoch gewettete Pforzheimer
Horkheimer Drittliga-Team gewinnt mit 34:23 gegen selbst ernannten Meisterschaftsaspiranten. Felix Weißer und Janik Zerweck sind die Top-Torschüten, Trainer Michael Schweikardt ist sehr zufrieden.
Standing Ovations in der Stauwehrhalle. Und ein schwungvolles Freudentänzchen der Horkheimer Mannschaft. Mit elf Toren Unterschied war soeben der selbst ernannte Meisterschaftsaspirant TGS Pforzheim vom Feld gefegt worden. 34:23. „Ich bin rundum zufrieden“, sagte TSB-Trainer Michael Schweikardt. Es war „die beste Abwehrleistung der Saison“, in der Offensive fehlte es nicht an Tempo und Toren. „Da muss ich den Hut ziehen“, sagte der Trainer.
Mit 9:5 Punkten steht seine Mannschaft jetzt im Vorderfeld der Drittliga-Tabelle. Die TGS Pforzheim hat trotz des jüngsten Trainerwechsels noch keinen Weg aus der Misere gefunden. 7:7 Punkte sind eine Zwischenbilanz weitab der Erwartungen.
Felix Weißer erzielte in der Anfangsphase Tor auf Tor
In der Horkheimer Stauwehrhalle waren schnell klare Verhältnisse geschaffen. 11:3 stand es in der 16. Minute. Für die Pforzheimer war damit eigentlich schon alles vorbei. „Die Psyche der Mannschaft ist nicht gerade superstark“, schilderte der nach der Trennung von Michael Rost in die Verantwortung gerückte Trainer Timo Hufnagel ein wesentliches TGS-Problem. In der Anfangsphase gab es immer wieder technische Fehler und somit „leichte Tore für Horkheim“. Vor allem die von Felix Weißer zuverlässig mit Treffern abgeschlossenen Tempogegenstöße schmerzten. Auf dem Weg vom 3:1 des TSB zum 11:3 traf der Linksaußen sechs Mal.
Michael Schweikardt hatte beim Gegner-Studium gut hingeschaut. „Wir wussten, dass sie einen relativ schlechten Rückzug haben.“ Mit Hochgeschwindigkeitshandball nutzte der TSB die Schwäche aus. „So kann man dem Gegner schon mal den Zahn ziehen“, sagte Schweikardt.
Trainerwechsel führt bei Pforzheimern nicht zu einer Trotzreaktion
Die TGS Pforzheim entwickelte bis zum Schluss keinen richtigen Biss mehr, lebte allenfalls von der Siebenmeter-Stärke von Marco Kikillus, der seine fünf Strafwürfe gekonnt verwandelte.
Ansonsten hatte sich Abteilungsleiter Wolfgang Taafel getäuscht, als er vor der Partie sagte: „Ich hoffe, dass der Trainerwechsel bei den Spielern Kräfte freisetzt. Wir müssen nach der Pfullingen-Pleite eine Reaktion zeigen.“
Timo Hufnagel sieht deutlich mehr Potenzial im Team. Nur ist es zurzeit nicht abrufbar. „Bei uns ist es ein Schalter, den wir umlegen müssen“, sagte der Trainer. In Horkheim gelang das nicht ansatzweise.
Youngster Nick Fröhlich durfte in der Schlussphase glänzen
Der TSB hingegen hat zuletzt ordentlich Gas gegeben. Beim 35:26 in Willstätt ebenso wie nun beim 34:23 gegen Pforzheim. „Jetzt passen die Ergebnisse“, freute sich Michael Schweikardt. Der Blick auf die Tabelle der 3. Liga Süd bereitet ihm jetzt Freude. Bei 5:5 Punkten hatte er noch mit den unglücklichen Auswärts-Ergebnissen gehadert.
17:10 stand es zur Pause gegen die TGS. Beim 25:15 in der 43. Minute waren es erstmals zehn Tore Vorsprung. Jetzt war für den Trainer die Zeit gekommen, den Spielern viel Einsatzzeit zu geben, die bis dahin keine Rolle gespielt hatten, Torwart Yannick Hölzl, den Außen Michael Seiz und Hendrik Bohnenstengel, Kreisläufer Niklas Matusik und Rückraum-Schütze Nick Fröhlich. Der Youngster mit dem großen Wumms im Arm kam bis zum Schluss noch auf fünf Tore. In der gesamten Breite des Kaders lief es rund beim TSB. Für den Trainer ist das keine Überraschung. „Ich bin sehr begeistert, wie die Mannschaft mitzieht“, sagte Michael Schweikardt. „Aber da ist nicht alles auf meinem Mist gewachsen. Ich habe eine sehr intakte Mannschaft übernommen.“ Warme Worte in Richtung des Vorgängers Volker Blumenschein.
Spiel-Überblick
TSB Horkheim: Grathwohl, Hölzl – Weißer (7), Gehrke (4), Reichert (4), Grosser (3), Fröhlich (5), Zeiler (1), Heß (1), Seiz, Freudl (1), Matusik, Zerweck (7), Bohnenstengel (1)
Bester Werfer TGS: Kikillus (6/5)
Zeitstrafen: 4 TSB – 2 TGS
Siebenmeter: 0 TSB – 5/5 TGS
Zuschauer: 450
Bericht: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/34-23-Kantersieg-TSB-zerlegt-hoch-gewettete-Pforzheimer;art140003,4260175