Topspiel in Horkheim: TSB will den Seriensieger bremsen
Horkheim empfängt den auswärtsstarken Drittliga-Ersten TuS Fürstenfeldbruck, der bisher alle Spiele in fremden Hallen gewonnen hat. Der TSB hat seinerseits aber alle seine Heimspiele gewonnen. Eine Serie wird enden.
Oans, zwoa, gsuffa! Nein, nix da. Beim TSB Horkheim ist das Oktoberfest vorbei. Wenn an diesem Samstag (20 Uhr) die bajuwarischen Asse aus Fürstenfeldbruck in der Stauwehrhalle auftauchen, gibt“s hinterher allenfalls ein kleines Siegerbier. Jetzt geht es wieder ums Handballspielen.
Die große Frage ist: Wer darf das Siegerbier genießen? Der TSB Horkheim hat bislang alle Heimspiele in dieser Drittliga-Saison souverän gewonnen. 35:25 gegen den TV Plochingen, 28:24 gegen den HC Erlangen II, 34:23 gegen die TGS Pforzheim. „Aber wir sind nicht der Favorit“, sagt Trainer Michael Schweikardt. Denn der TuS Fürstenfeldbruck (16:2 Punkte) kommt als Spitzenreiter zum Tabellenfünften TSB (11:5, ein Spiel weniger).
Der Gegner reist mit imposanten Bilanzen an
Die letzten sieben Spiele haben die Brucker allesamt gewonnen. Ihre imposante Auswärtsbilanz: 10:0 Punkte. Trotz schwerer Gegner. Zuletzt siegte der TuS bei den Rhein-Neckar Löwen II, davor in Dansenberg, davor in Kornwestheim. Große Brocken sind das. Kein Wunder also, dass Michael Schweikardt sagt: „Die sind der Favorit.“
Aber der Horkheimer Trainer hat viele Videos geguckt, Aufzeichnungen Fürstenfeldbrucker Spiele. „Ich habe da schon ein paar Ideen“, sagt der frühere Bundesligaspieler. Verraten will er sie nicht. Erst am Samstagabend soll der Tabellenführer der 3. Liga Süd merken, wie ihn der TSB aufs Kreuz legen möchte.
Schwer wird es, das ist klar. Die Bayern reisen mit viel Selbstvertrauen und Lockerheit an. Sie haben nicht nur dank ihrer Ergebnis-Erfolgsserie psychologischen Rückenwind, es gab auch diverse Schwächephasen (zum Beispiel zuletzt in der ersten Viertelstunde gegen Erlangen), aus denen sich die Mannschaft von Trainer Martin Wild in beeindruckender Manier befreien konnte. Sowas macht stark.
Die Abwehr zu knacken, wird die große Aufgabe für den TSB
„Das wird eine harte Nuss“, sagt Michael Schweikardt über den TuS. „Die sind in einer richtig guten Verfassung und sie treffen gute Entscheidungen in der Crunchtime.“ Also dann, wenn es richtig drauf ankommt, ob man gewinnt oder nicht. „Nichtsdestotrotz wollen wir gut dagegenhalten“, kündigt der Horkheimer Trainer an. Das heißt vor allem zweierlei: „Mit viel Tempo spielen.“ Und: „Uns nicht von deren offensiver Abwehr aus dem Konzept bringen lassen.“
Schweikardt sieht in der Fürstenfeldbrucker Verteidigung einen wesentlichen Grund für den Erfolgslauf des TuS. „Das ist eine unkonventionelle Abwehr, teilweise ein 3-3, ungewohnt für viele Gegner. Wenn das bei den Angreifern zur Verunsicherung führt, dann wird es problematisch.“
TSB muss auf Oliver Heß verzichten
Für den TSB soll aber alles gut gehen. „Wir sind am Samstagabend sicherlich nicht planlos“, sagt Schweikardt. Allenfalls der Ausfall von Routinier Oliver Heß könnte zum entscheidenden Problem werden. Er hat sich im Training verletzt. „Bei einem Wurf ist es ihm in die Bauchmuskulatur reingefahren“, berichtet der Trainer. Wohl eine Zerrung. „Ich rechne eher nicht mit ihm.“
Die Stimmung in der Horkheimer Mannschaft ist dennoch von Zuversicht geprägt. Zuletzt gab es drei Siege in Folge. Und dann war da ja noch das Oktoberfest in der Stauwehrhalle. „Das ist ja auch ein bisschen Teambuilding, wenn man zusammen ausschenken darf“, grinst Michael Schweikardt.
Ausschenken.
Nicht alles leer trinken.
Außer vielleicht das Siegerbier nach dem Top-Spiel gegen Fürstenfeldbruck. Der TuS hat nämlich noch nie in Horkheim gewonnen.
von Andreas Öhlschläger