Beim 30:25-Sieg gegen Blaustein steht der beste Horkheimer am Spielfeldrand
Dank zwei entscheidender Kniffe von Trainer Michael Schweikardt holt der TSB trotz eines schwachen Drittliga-Auftritts den fünften Sieg in Folge.
Der Horkheimer, der sich verdient hätte feiern dürfen, fehlte im tanzend TSB-Rund. Michael Schweikardt stand ruhig am Rand der Stauwehrhalle. So, wie es der Drittliga-Trainer auch in den 60 Minuten zuvor getan hatte. Der 36-Jährige haderte während einer der bislang schwächsten Auftritte seiner Mannschaft nicht, er handelte.
Und sorgte so mit zwei taktischen Kniffen gegen Kellerkind Blaustein maßgeblich dafür, dass am Samstagabend auch ein Horkheimer Ausrutscher am Ende mit einem standesgemäßen 30:25 (14:10) über die Bühne ging.
Erst der siebte Feldspieler, dann die offensivere Abwehrvariante
Nach mauen 21 Minuten und einem mäßigen 7:7 setze Schweikardt auf einen siebten Feldspieler und schickte Jannik Zerweck neben Rico Reichter an den Kreis. Damit legte er die Grundlage für einen 7:1-Lauf des TSB. Als diese Maßnahme in der zweiten Hälfte nicht mehr greifen wollte und die Horkheimer mit teils haarsträubenden Abschlüssen kurz davor waren, ihre Führung beim 26:25 (57. Minute) wegzuwerfen, baute der Coach in der Abwehr um. Und stellte sein Team in 5:1-Formation in die Startlöcher für Balleroberungen und Gegenstöße zur Vorentscheidung. Nach dem Horkheimer Siegertänzchen gab es in der Kabine dann aber doch noch deutlichere Worte.
„Innerlich war ich auch während des Spiels nicht ruhig. Ich versuche aber, das nicht so nach außen zu lassen, weil das manchmal ja auch ein Zeichen von Schwäche ist, wenn man da rumhampelt wie noch was“, sagte Michael Schweikardt.
Mit 19 Fehlwürfen ist es eigentlich unmöglich, ein Drittligaspiel zu gewinnen
Und ungewohnte Schwächen zeigten ja auch schon seine Spieler. „Wir haben die ganze Woche über gesagt, dass es schwieriger als Fürstenfeldbruck wird und wir nicht nachlassen dürfen – es ist so eine dumme Phrase, aber genau daran haben wir uns nicht gehalten“, sagte Tobias Gehrke: „Wir haben immer wieder Fehler gemacht, die wir eigentlich schon abgestellt hatten. Und mit 19 Fehlwürfen hast du gegen jede Mannschaft, egal ob Letzter, Vorletzter, oder Erster, einen schwierigen Tag. Der kleine Schuss vor den Bug war vielleicht gar nicht schlecht.“ Trotzdem war Gehrke „Gott froh, dass es so ausgegangen ist – zwei Punkte, unterschrieben, Feierabend“. Auch Schweikardt gestand: „Wir müssen über die zwei Punkte froh sein. So wie sie entstanden sind, war es kein schönes Spiel. So wie das Spiel lief, war das hoffentlich Warnung genug.“
Natürlich habe seine Mannschaft „einen kleinen Bruch drin gehabt, was das Spielerische angeht. Es war ein Kampfspiel, ein Krampfspiel manchmal auch. Aber ergebnistechnisch haben wir weiter einen Lauf“, gab der Trainer zurecht zu Protokoll.
Fünf Siege in Serie sind es mittlerweile, die die Horkheimer errungen und sich so auf Rang vier vorgeschoben haben – mit einem Spiel weniger als das Spitzentrio. Für das Topspiel beim Drittliga-Primus HBW Balingen-Weilstetten II weiß nicht nur Tobias Gehrke: „Wir müssen hundert Prozent geben und nicht jetzt schon denken, wir sind die Allergrößten.“
TSB Horkheim: Grathwohl, Hölzl – Weißer (2), Gehrke (3), Reichert (5), Grosser (3), Fröhlich (2), Zeiler (6), Seiz (1/1), Freudl (4), Matusik, Zerweck (3/1), Bohnenstengel (1).
Bester Werfer TSV: Rapp (7/3), Behr (6).
Siebenmeter: TSB 5/2, TSV 5/4; Zeitstrafen: 4/6.
Tobias Gehrke (am Ball) und die Horkheimer taten sich gegen die kampfstarken, aber schlagbaren Blausteiner überraschend schwer.
Foto: Mario Berger
Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/Beim-30-25-Sieg-gegen-Blaustein-steht-der-beste-Horkheimer-am-Spielfeldrand;art140003,4273125
Autor: Dominik Knobloch