TSB Horkheim investiert in die Zukunft

Einmal mehr sichert sich Drittligist TSB Horkheim mit Luis Kuhnle ein vielversprechendes Rückraumtalent. Der 19-Jährige soll mit Oliver Heß das Duo im rechten Rückraum bilden. Kuhnle weiß aber, dass er Geduld brauchen wird.

Der Sprung von der Württembergliga in die 3. Liga ist gewaltig. Nicht jedes Talent hat es in den vergangenen Jahren geschafft, sich beim TSB Horkheim zu etablieren. Ein Sascha Laurenz oder ein Philip Strobel scheiterten. Dafür ging Felix Kazmeier nach seinem Wechsel von Neckarsulm förmlich durch die Decke. Der 21-Jährige, der inzwischen für den SV Kornwestheim spielt, ist aktuell der zweitbeste Torschütze der gesamten Liga.

Mit Luis Kuhnle von der SG Weinstadt hat sich der TSB für die neue Saison mal wieder ein vielversprechendes Rückraumtalent geangelt. Der 19-Jährige soll mit dem erfahrenen Oliver Heß das Gespann im rechten Rückraum bilden. „Ich möchte dazulernen, mich weiterentwickeln, Erfahrungen sammeln. Horkheim hat eine junge Mannschaft mit einigen erfahreneren Spielern. Das erscheint mir ideal“, sagt Kuhnle.

In Bittenfeld hat Kuhnle zwei Jahre in der A-Junioren-Bundesliga gespielt

In gänzlich unbekanntes Terrain stößt er dabei nicht vor. Mit TSB-Youngster Nick Fröhlich hat er in der Jugend beim SC Korb zusammengespielt. Und natürlich kennt Kuhnle seinen künftigen Coach Michael Schweikardt. Schließlich hat er zwei Jahre in der A-Junioren-Bundesliga für den TV Bittenfeld gespielt. Und der Verein ist ja letztlich der Schweikardtsche Familienbetrieb. „Natürlich war der Trainer des TSB auch ein Grund für meinen Wechsel“, gibt Kuhnle zu.

Der Coach betont: „Luis ist ein sehr großes Talent.“ Warnt aber auch: „Das wird eine Aufgabe für ihn. Es wird ähnlich wie bei Nick Fröhlich etwas dauern, bis er das Drittliga-Level erreicht hat.“ Kuhnle ist sich im Klaren, dass er Geduld brauchen wird. „Gerade körperlich muss ich noch nachlegen“, weiß der 1,88 Meter große Linkshänder.

Die Ausbildung bei Bosch war zunächst wichtiger als der Sport

Der Schritt zurück von Bittenfeld zu seinem Heimatverein erfolgte aus pragmatischen Gründen. „Ich habe bei Bosch eine Ausbildung als Produktionstechnologe begonnen. Die war mir erst einmal wichtiger als der Sport“, sagt Kuhnle. Nach Ende seines ersten Lehrjahres sucht er jetzt aber zusätzlich die sportliche Herausforderung: „Das wird zwar viel Fahraufwand, aber es lässt sich miteinander vereinbaren.“

Seine Übersicht, sein Auge für den Mitspieler und seine Wurfvariabilität nennt Kuhnle als persönliche Stärken. Kein Wunder, schließlich ist er in Bittenfeld auch schon als Rechtsaußen aufgelaufen. Doch seine Wunschposition ist klar der rechte Rückraum. „Im Eins gegen Eins und in Sachen Wurfhärte habe ich sicher noch Luft nach oben“, räumt er ein. Doch gerade ein Beispiel wie das von Felix Kazmeier gibt ihm Mut: „Er hat gezeigt, was alles möglich ist.“


Brüder-Vereinigung vorerst verschoben

Der ältere Bruder von Luis Kuhnle spielt bereits in der 3. Liga. Der 24-jährige Tom ist Linksaußen beim HC Oppenweiler/Backnang. Allerdings nur noch bis Saisonende, dann wechselt er zurück zu seinem Heimatverein SG Weinstadt. „Tom hatte sich gewünscht, dass wir dort dann zusammenspielen. Ich will aber jetzt einfach probieren, ob ich auch den Sprung in die 3. Liga schaffe“, erklärt Luis Kuhnle. Böse war ihm der großer Bruder deswegen nicht. „Wir werden bestimmt irgendwann in einem Team spielen. Vielleicht ja in Horkheim. Wer weiß?“

Linkshänder sind in allen Clubs heiß begehrt. Mit Luis Kuhnle vom Württembergligisten SG Weinstadt hat der TSB Horkheim einen talentierten Spieler für die nächste Saison gefunden.

Foto: Jens Körner

Autor: Stephan Sonntag

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/TSB-Horkheim-investiert-in-die-Zukunft;art140003,4331103