TSB Horkheim möchte gerne der Partycrasher sein

Die Horkheimer Drittliga-Männer können dem souveränen Tabellenführer TuS Fürstenfeldbruck die vorzeitige Meisterfeier vermiesen. Mit 44:4 Punkten liegen die Bayern weit vorne. Im Hinrundenspiel sorgte der TSB aber für eine von nur zwei TuS-Niederlagen.

Stolz, Respekt, Ehrgeiz – all das spielt eine Rolle, wenn der TSB Horkheim am Samstagabend (19.30 Uhr, Wittelsbacher-Halle) den TuS Fürstenfeldbruck herausfordert.

Stolz ist TSB-Trainer Michael Schweikardt darauf, dass es seine Mannschaft war, die den Bruckern eine von insgesamt nur zwei Niederlagen in dieser Saison zugefügt hat. Es war am 26. Oktober 2019, als die Horkheimer das Heimspiel gegen den TuS mit 34:28 gewannen. Bis zum 25. Spieltag der 3. Liga Süd, der nun ansteht, hat es kein anderes Team geschafft, so viele Tore gegen den Tabellenführer zu erzielen. TuS-Trainer Martin Wild sprach dem TSB damals für dessen Klassevorstellung ein „großes Kompliment“ aus. Die Horkheimer hätten immer wieder „gute Lösungen gefunden“.

Trainer Schweikardt hat sich neue Kniffe ausgedacht

Darum wird es nun auch im Rückrunden-Duell gehen. Michael Schweikardt hat sich „ein, zwei neue Dinge“ ausgedacht, um den Coup vom Oktober womöglich wiederholen zu können. „Wir wollen die Brucker überraschen.“ Doch das wird sehr, sehr schwer. Denn der souveräne Spitzenreiter hat die letzten 14 Spiele alle gewonnen. Mit 44:4 Punkten thront der TuS unangefochten über dem Rest der Liga. „Wir fahren da mit großem Respekt hin“, sagt folglich Michael Schweikardt. Vielleicht sogar mit Angst? „Nein, das kann ich ausschließen.“

Wobei es schon Anlass gäbe, um ängstlich zu sein. Nicht allein wegen der 28:0 Punkte, die das Team aus Fürstenfeldbruck zuletzt in Serie eingesammelt hat. Der TuS Dansenberg, die defensivstärkste Mannschaft der 3. Liga Süd, momentan mit zwei Punkten Vorsprung auf den TSB auf Platz drei der Tabelle rangierend, ist vom Spitzenreiter vor gut einem Monat mit 40:20 aus der Halle geschossen worden.

Doch der stets ehrgeizige Michael Schweikardt ist vor der größten Herausforderung dieser Saison noch ein wenig ehrgeiziger. „Wir können ja völlig befreit aufspielen“, sagt der Horkheimer Trainer. Der fünfte Tabellenplatz mit 30:18 Punkten liegt über den Erwartungen, die man vor dieser Spielzeit haben durfte. Und die Mannschaft wird nach der bitteren, weil unnötigen 31:32-Derbyniederlage in letzter Sekunde beim HC Oppenweiler/Backnang besonders heiß sein.

Mehr Cleverness hat Schweikardt von seinen Spielern als Konsequenz aus dieser Niederlage gefordert. Das bezog sich auf die 29:26-Führung, die nicht ins Ziel gebracht wurde, aber auch auf die Aktion ganz zum Schluss, die zum Matchwinner-Siebenmeter des Ex-Horkheimers Marcel Lenz führte.

Die Partie ist abgehakt. Jetzt geht es darum, den TuS Fürstenfeldbruck „noch einmal zu ärgern“. Schweikardt schiebt hinterher: „Diesen Ehrgeiz haben wir, klar.“ Trotz der sagenhaften Erfolgsserie des Gegners. Schon im vergangenen Oktober, als der Tabellenführer bezwungen wurde, waren die Brucker mit sieben Siegen in Folge in die Stauwehrhalle gekommen. Nun ist der Lauf des TuS noch viel, viel beeindruckender. „Davor muss man den Hut ziehen“, sagt Michael Schweikardt. „Nach dem Hinspiel habe ich nicht gedacht, dass die so souverän durchmarschieren.“ Sollte der 25. Spieltag ideal verlaufen, der TuS gegen den TSB gewinnen und zugleich der Zweite VfL Pfullingen gegen Kornwestheim etwas liegen lassen, wäre der Fürstenfeldbrucker Meisterschaftstriumph schon jetzt perfekt. Der TSB Horkheim könnte aber in die Rolle des Partycrashers schlüpfen.

TuS-Trainer Wild lobt die Horkheimer

TuS-Trainer Martin Wild weiß genau, dass seine Mannschaft richtig Gas geben muss: „Die Niederlage im Hinspiel war kein Zufall.“ Der TSB sei da „extrem gut auf uns eingestellt“ gewesen. Und: „Horkheim hat einen absoluten Top-Kader“, „genau das Spielermaterial, um uns weh zu tun“. Wild weiß aber auch, dass die Form beim TuS stimmt. Zuletzt lobte er die „bombenstarke Abwehr“ vor dem famosen Torwart Michael Luderschmid.

Nur beim Horkheimer 34:28-Sieg war die Brucker Defensive überfordert. Der TSB ist die einzige Mannschaft im Sechzehnerfeld, gegen die der Spitzenreiter (der nach dem Titelgewinn noch in der Aufstiegsrelegation zur 2. Liga erfolgreich sein müsste) eine Minusbilanz hat. Groß wird der Ehrgeiz sein, dies zu ändern. Die TGS Pforzheim, die am 2. Spieltag beim 31:27 für die einzige Heimpleite des TuS gesorgt hatte, wurde im Rückspiel mit 35:25 deklassiert.

Er hat den Weg zu einem zweiten Coup aufgezeigt: TSB-Trainer Michael Schweikardt möchte den TuS Fürstenfeldbruck gerne „noch einmal ärgern“. Im Heimspiel gab es einen 34:28-Sieg.

Foto: Andreas Veigel

Autor: Andreas Öhlschläger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/TSB-Horkheim-moechte-gerne-der-Partycrasher-sein;art140003,4331824