Die Horkheimer Drittliga-Handballer spielen erstmals seit dem Corona-Lockdown wieder in der Stauwehrhalle. Der scheidende TSB-Vorsitzende sieht einen übermächtigen Champions-League-Gegner aus Schaffhausen.
Die Tribüne der Horkheimer Stauwehrhalle: komplett leer, kein Sitzplatz belegt. So ist das in Corona-Zeiten. Immerhin, es ist mal wieder richtig Handball gespielt worden. Unter Ausschluss der Fans. Aber mit dem Chef in der Halle.
Herwig Jarosch, der erste Vorsitzende des TSB Horkheim, war am Samstagabend dabei, als die Drittliga-Mannschaft von Trainer Michael Schweikardt im ersten Spiel seit dem Lockdown im März eine 25:38-Niederlage hinnehmen musste.
Bald wird Jarosch nicht mehr als Boss zuschauen. Der TSB hat einen Vorstandswechsel in Planung. Die Jahreshauptversammlung ist für den 17. September vorgesehen, dann wird sich der langjährige erste Vorsitzende nicht mehr zur Wahl stellen. Die Horkheimer setzen künftig auf ein Vorstandsteam, ein Trio bestehend aus Michael Roll, Tobias Wacker und Sven Grosser. Hinzu kommt weiterhin Joachim Weineck mit seiner Tätigkeit im Förderverein. „Die Aufgaben sind so umfangreich, dass es mehrere Köpfe braucht“, sagte Michael Roll.
40 Minuten lang hatte der TSB ordentlich mitgehalten
Viel zu tun hatten auch die TSB-Spieler gegen die übermächtigen Kadetten Schaffhausen. 13 Tore Abstand, das ist viel. Aber der Gegner war nicht irgendwer. Die Kadetten sind vielfacher Schweizer Meister und Dauergast in der Champions League. Das ist eine andere Handballwelt. 40 Minuten lang hatte der TSB ordentlich mitgehalten, dann ging es dahin. „Zu viele einfache Fehler“ monierte Trainer Schweikardt in der zweiten Halbzeit. „Zu passiv in der Abwehr“ habe man zudem agiert. „Das wird dann sehr schnell bestraft.“
Trainer Michael Schweikardt: „Zu viele einfache Fehler“
Als der Horkheimer Neuzugang Luis Kuhnle das 21:27 erzielt hatte, sah es noch respektabel aus für den Drittligisten. Es folgte aber eine 0:5-Tore-Phase bis zum 21:32 in der 48. Minute. „Alles unsere Fehler“, moserte TSB-Manager Michael Löbich.
Am Schluss war es noch ein bisschen deutlicher. 25:38. Michael Schweikardt tröstete sich mit der ersten Halbzeit. „Da haben wir gut dagegen gehalten. Allerdings eher im Angriff als in der Abwehr.“ 13:18 stand es nach 30 Minuten. Die Zahl der Gegentore war dem Trainer „ein Tick zu hoch“.
Ein Sonderlob gab es für Kreisläufer Rico Reichert, der seine Chancen wie gewohnt eiskalt nutzte und mit einer famosen Trefferquote glänzte. „Er hat es mit am besten gemacht“, sagte der Trainer. „Gegen eine solche Mannschaft derartige Qualität zu zeigen, das ist für einen Drittligaspieler schon außergewöhnlich.“