Der bestens bekannte Rückraumschütze des SV Kornwestheim ist vor dem Horkheimer Freitagabend-Duell in der 3. Liga Süd in Topform.

Sie wissen genau, was der Kerl kann. Lange genug hat Felix Kazmeier das Horkheimer Trikot getragen. Und als der Rückraumspieler in der vergangenen Saison im Trikot des SV Kornwestheim erstmals als Drittliga-Gegner des TSB auftauchte, erzielte Kazmeier 16 Tore. Acht aus dem Feld, acht von der Siebenmeter-Markierung.

An diesem Freitag (20.30 Uhr, Livestream bei sportdeutschland.tv) kommt es in Kornwestheim zu einem Spitzen-Duell zwischen dem SVK und dem TSB Horkheim. Beide Mannschaften sind mit zwei Siegen in die neue Saison der 3. Liga Süd gestartet. Nun geht es darum, wessen weiße Weste im Derby beschmutzt wird. TSB-Trainer Michael Schweikardt hat Respekt vor den Gastgebern, das sei ein „technisch sehr gutes“ Team, „das wird, glaube ich, ein Spiel auf Augenhöhe“. Sicher ist für Schweikardt: „Wir müssen unseren besten Handball spielen.“

Kazmeier weit vom TSB-Tor halten

Und eben, so gut es geht, den Rückraumschützen Kazmeier neutralisieren. Dessen 16-Tore-Gala vor elf Monaten soll sich nicht wiederholen. „Wir müssen aktiver gegen ihn spielen“, sagt Schweikardt, „wir müssen ihn weit weg von unserem Tor halten. Aber ganz ohne Tore werden wir ihn nicht aus dem Spiel bekommen.“

Felix Kazmeier ist auch in dieser Saison ein Trumpf-Ass. Zum Kornwestheimer 27:24-Auswärtssieg bei der TGS Pforzheim hatte er acht Tore beigesteuert, drei davon waren Siebenmeter. Wieder acht (darunter erneut drei Strafwürfe) waren es eine Woche später beim 35:34-Heimsieg des SVK gegen den TV Großsachsen.

100% Erfolgsquote

Hinterher wurde Kazmeier zum „Man of the Match“ gekürt. Weil er „von der Siebenmeter-Linie eiskalt“ agierte, alle Versuche waren drin. Weil er „alle seine Wurfversuche aus dem Feld“ verwandelte, also auf 100 Prozent Erfolgsquote kam. Und weil er als Mittelmann „seine Mitspieler toll in Szene setzte“. Die Horkheimer wissen ganz genau, was der Kerl kann. Aber Kazmeier daran zu hindern, wird eine sehr schwere Aufgabe sein.

Zumal Stammtorwart Sven Grathwohl wegen seiner Adduktorenverletzung weiterhin fehlen wird und Linksaußen Hendrik Bohnen-stengel wegen Oberschenkelproblemen wohl erneut nicht eingesetzt werden kann, wie schon beim 31:25-Heimsieg gegen die TGS Pforzheim.

Moritz Mangold im TSB-Tor nachverpflichtet

Um „auf Nummer sicher zu gehen“, wie es TSB-Trainer Schweikardt ausdrückt, wurde ein Torwart nachverpflichtet: Moritz Mangold, ein ehemaliger Jugendnationalspieler, der zuletzt dem Drittligisten SG Nußloch unter Vertrag stand, seit der Insolvenz der SG aber vereinslos war.

„Bis Ende November“, so Michael Schweikardt, gilt die Vereinbarung mit Moritz Mangold vorerst mal. „Wir wollen Sven Grathwohl bei seiner Genesung keinerlei Stress machen.“

Trotz der hohen Corona-Zahlen in Heilbronn und im Landkreis Ludwigsburg wird die Spitzenbegegnung wohl stattfinden. Es könnte allerdings sein, dass die bislang noch zugelassenen 250 Zuschauer letztlich doch nicht in die Halle dürfen, sollte es kurzfristig eine entsprechende Verordnung geben. Gästefans dürfen in dieser von der Virus-Pandemie überschatteten Spielzeit sowieso nicht vor Ort dabei sein.

Abgelockte Truppe aus Kornwestheim

SVK-Spielmacher Jan Reusch erwartet eine enge Partie. „Horkheim ist ein etabliertes und routiniertes Drittliga-Team. Wir dürfen uns keine Schwächephase wie gegen Großsachsen leisten, sondern müssen über 60 Minuten eine konzentrierte Leistung abrufen.“ Trainer Tobias Müller von der TGS Pforzheim, der gegen Kornwestheim ebenso eine Niederlage hinnehmen musste wie gegen Horkheim, sagte zuletzt über den SVK: „Das ist eine abgezockte Truppe und eine sehr eingespielte Truppe.“ Dennoch, der TSB habe da „alle Chancen“.

Handball ist keine Einzelsportart. Aber es kann doch ziemlich viel von Solo-Leistungen abhängen. Solchen wie der 16-Tore-Gala von Felix Kazmeier beim 33:27-Auswärtssieg vor elf Monaten in der Horkheimer Stauwehrhalle.

Ja, der Kerl kann was.

Felix Kazmeier jubelt im Trikot des SV Kornwestheim. Vor elf Monaten gelangen ihm 16 Tore im Duell mit seiner früheren Mannschaft, dem TSB.

Foto: Veigel

Autor: Andreas Öhlschläger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/kann-der-tsb-horkheim-ex-spieler-felix-kazmeier-bremsen;art140003,4406025