Es gibt einen Virus-Verdachtsfall beim Horkheimer Drittliga-Gegner in Großsachsen. Zudem hat diese Mannschaft Angst vor dem Corona-Hotspot Heilbronn. Das Handballspiel am Samstagabend findet nicht statt.
Es geht immer mehr ums Grundsätzliche. Und Michael Schweikardt hat „kein Rezept“ für die Zukunft. Einen Matchplan fürs Samstagabend-Spiel des TSB Horkheim gegen den TV Germania Großsachsen, den hatte der Trainer. Sportliche Rezepte sind nicht Schweikardts Problem. Aber jetzt gibt es diese Partie nicht, wie es schon das Derby am Spieltag zuvor beim SV Kornwestheim nicht gegeben hat. Corona hier, Corona da – der TSB Horkheim ist zum zweiten Mal hintereinander von einer Absage in der 3. Liga Süd betroffen.
Verständnis beim Vereinsvorsitzenden Roll
Der Virus-Verdachtsfall in Kornwestheim ist durch einen positiven Test beim betroffenen Spieler inzwischen zum Infektionsfall geworden. Vom SVK heißt es: „Das gesamte Team befindet sich noch bis Dienstag in vorsorglicher Selbstisolation.“ Beim TV Germania Großsachsen (der am 10. Oktober in Kornwestheim gespielt hat) ist die Lage so, dass es auch in dieser Mannschaft einen Corona-Verdachtsfall gibt. Michael Roll, der Vorsitzende des TSB Horkheim, spricht von „einem Spieler bei denen, der Symptome hat“. Es sei allerdings auch so, „dass sich die Mannschaft aus Großsachsen entschieden hat, nicht in den Corona-Hotspot Heilbronn zu fahren. Der Deutsche Handballbund hat das akzeptiert, weil wir der Absage zugestimmt haben. Es gibt Wichtigeres als ein Handballspiel.“
So sieht es auch Michael Schweikardt, der „jegliches Verständnis“ dafür hat, dass der Gesundheitsschutz vor allem anderen steht. Der Horkheimer Trainer gibt offen zu, „ratlos“ zu sein, wenn er nach vorne schaut. „Ich bin da zwiegespalten. Zum einen liebe ich Handball viel zu sehr, um zu sagen: Lassen wir die Sache, brechen wir die Saison ab! Auf der anderen Seite muss man jedem Risiko aus dem Weg gehen.“
Der mit 4:0 Punkten perfekt in die Drittliga-Saison gestartete TSB ist früher als erwartet an einem Punkt angelangt, wo die grundsätzlichen Überlegungen die normalen sportlichen Fragestellungen überlagern. Jetzt sind es schon zwei Nachholtermine, die absolviert werden müssen – dabei ist der Spielplan der 3. Liga Süd diesmal sowieso sehr eng getaktet, da wegen des Corona-Abbruchs der vergangenen Spielzeit 18 und nicht mehr 16 Teams in der Liga dabei sind. Es gibt im Normalbetrieb schon Doppelspiel-Wochenenden mit Partien freitags und sonntags.
Trainer Schweikardt ist kein Prophet
Ob die Saison angesichts der vielerorts deutlich angewachsenen Infektionszahlen überhaupt zu Ende geführt werden kann? „Ich weiß es nicht“, sagt Michael Schweikardt. „Ich bin kein Prophet.“ Was er aber weiß: „Die Gesellschaft braucht auch in der Krise den Sport. Es gibt keine Feste, keine Konzerte. Es fehlt schon so viel.“
TSB-Trainer Michael Schweikardt. Foto: Archiv/Berger
Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/tsb-spiel-geplatzt-erneut-wegen-corona;art140003,4408784