Zweitliga-Option für den TSB Horkheim?

Der Horkheimer Drittligist hofft auf die Aufstiegsrunde im April und stellt die personelle Weichen für die Zukunft.

Vor genau vier Monaten hat der TSB Horkheim sein letztes Drittliga-Spiel bestritten. Seitdem wird nur noch trainiert. Seit nunmehr zwei Monaten ist die Heimspielstätte Stauwehrhalle ein Corona-Impfzentrum. Eine Wiederaufnahme der Saison ist nach der Verlängerung des Lockdowns praktisch ausgeschlossen. Dennoch stellt der Verein nicht nur die personellen Weichen für eine Drittliga-Saison 21/22, sondern ist gerade auch dabei, eine Lizenz für die 2. Bundesliga zu beantragen. Wie passt das zusammen?

Da der Spielbetrieb in den Bundesligen läuft, soll es am Saisonende auch Absteiger in die dritten Ligen geben. Dementsprechend werden auch Aufsteiger gebraucht. Um diese zu ermitteln, soll ab Mitte April eine Aufstiegsrunde gespielt werden. Teilnehmen dürfen alle Drittliga-Vereine, die eine Zweitligalizenz beantragen. „Die zweite Bundesliga ist und bleibt Ziel des Vereins“, sagt Michael Roll.

Formloser Lizenzantrag für 2. Liga

Der Vorsitzende ist gerade dabei den formlosen Lizenzantrag fertigzustellen, der bis 1. März eingereicht werden muss. Vier Wochen später muss ein Finanzplan erstellt sein. „Diesen Schritt in diesen Zeiten zu wagen, ist ein positives Zeichen an Sponsoren und Zuschauer“, lobt Michael Schweikardt.

Der TSB-Trainer hat mit seiner Vertragsverlängerung um ein weiteres Jahr gerade selbst ein Zeichen gesetzt. „Ich fühle, dass meine Aufgabe hier noch nicht beendet ist“, sagt der 37-Jährige. Die aktuelle Situation stellt allerdings auch den Trainer vor ganz neue Herausforderungen: „Darauf wirst du in der Trainerausbildung nicht vorbereitet.“ Seit dem 31:25-Heimsieg gegen die TGS Pforzheim am 10. Oktober 2020 hat das Team rund 40 Trainingseinheiten absolviert – und kein einziges Spiel. „Die Jungs lechzen nach Handballspielen. Die wollen sich beweisen“, sagt Schweikardt.

Aufstiegsrunde mit Gegnern aus ganz Deutschland

Eine Aufstiegsrunde mit Gegnern aus ganz Deutschland wäre dafür das perfekte Terrain. Ob sie tatsächlich zustande kommt und wie dieses Aufstiegsrunde im Detail aussehen soll, wird der Deutsche Handballbund in den nächsten Tagen entscheiden.

Unabhängig vom Zustandekommen hat der TSB seine Kaderplanung vorangetrieben. Der Schwerpunkt auf eigene Nachwuchskräfte wird dabei immer deutlicher – und ist auch ausdrücklich gewollt und nicht der coronabedingt natürlich schwer kalkulierbaren Finanzsituation geschuldet. Mit Hendrik Bohnenstengel, Daniel Grosser, Niklas und Noah Matusik, Yannik Starz sowie Rico Reichert stehen nächste Saison ein halbes Dutzend Eigengewächse im Kader. Zudem bleibt das Torhüterduo Yannick Hölzl und Sven Grathwohl. Weiter an Bord sind auch Oliver Heß, Luis Kuhnle und Nick Fröhlich. Bei den verbleibenden Spielern des aktuellen Kaders sind die Verhandlungen noch im Gange beziehungsweise besteht noch ein Jahr Vertrag.

Felix Zeiler wechselt nach Pfullingen

Einzig feststehender Abgang ist bisher Spielmacher Felix Zeiler, der künftig beim Ligakonkurrenten VfL Pfullingen aktiv sein wird. „Mit Felix hätte ich gerne weitergearbeitet, was für seine sportliche Entwicklung bestimmt gut gewesen wäre. Ich bin ihm aber nicht böse“, sagt Schweikardt. Dem 21-Jährigen war der Fahrtaufwand von Wolfschlugen nach Heilbronn schlicht zu groß geworden.

Die Suche nach einem Nachfolger ist bereits in vollem Gange. Ein möglicher Kandidat hat auch schon ein Probetraining absolviert. „Das ist natürlich ein großer Vorteil, dass wir nicht nur auf Videos angewiesen sind, sondern eben Spieler auch ins Training einladen können“, sagt Schweikardt. Der TSB versteht sich schließlich als Proficlub.

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/zweitliga-option-fuer-den-tsb-horkheim;art140003,4449047

Autor: Andreas Öhlschläger

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