Horkheim kassiert eine bittere 29:37-Heimpleite in der Zweitliga-Aufstiegsrunde gegen die HSG Hanau.

Was war schlimmer, dass die paar trommelnden Helfer auf der ansonsten Pandemie-leeren Tribüne den Horkheimer Handballern verbal in den Hintern traten („Wir wollen euch kämpfen sehen!“) oder dass sie es bald nicht mehr taten, weil es vollkommen sinnlos war angesichts der miserablen Leistung des TSB?

Mit 29:37 (11:17) verlor der TSB Horkheim sein zweites Spiel in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga. Die Heimpleite gegen die HSG Hanau war noch weit enttäuschender als das Auftakt-30:33 (10:18) beim HC Oppenweiler/Backnang.

Unabsichtlicher Aufwärtshaken

Erst watschten die bis dahin in zwei Spielen sieglos gebliebenen Hessen die Horkheimer Mannschaft sportlich ab. Dann verpasste der zu Recht stolze HSG-Trainer Hannes Geist dem TSB unabsichtlich noch einen krachenden Aufwärtshaken, als er sagte: „Wir haben das erste Mal 37 Tore geworfen in der Vereinsgeschichte – so gefühlt. Zumindest in der 3. Liga.“

Der TSB hatte beim Versuch des Toreverhinderns sehr viel falsch gemacht, „ähnlich wie in Oppenweiler“, klagte Trainer Michael Schweikardt. „Wir haben es erneut nicht geschafft, eine kompakte Abwehr zu stellen.“ Im ersten Spiel der Aufstiegsrunde gab es allerdings eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit, diesmal nicht, zumindest nicht lange. „Wir hatten eine kurze gute Phase“, sagte Schweikardt. Aus dem 11:17 zur Pause wurde in der 34. Minute ein 15:19. Doch dieser Vier-Tore-Rückstand war der Höhepunkt des zweiten Spielabschnitts. Beim 15:22 in der 36. Minute war alles vorbei. Die Zehn-Tore-Demütigung in der 58. Minute, als es 27:37 stand, war der Tiefpunkt.

Schweikardt braucht Zeit in der Kabine

Michael Schweikardt war bedient. Er brauchte erstmal Zeit in der Kabine, bevor er zur Analyse ins Foyer der Römerhalle kam. „Ich habe der Mannschaft ein paar Dinge gesagt, die ich nicht in der Zeitung haben will.“

TSB Horkheim wird gedemütigt
Trainer Michael Schweikardt war „sehr enttäuscht über diesen Auftritt“.

Schweikardt ist kein notorischer Motzki, der Tobsuchtsanfälle bekommt. Der langjährige Bundesligaspieler ist ein ruhiger Trainer und ein angenehmer Mensch. „Das ist jetzt eine andere Zeit“, sagt er, „da wird den Spielern nicht mehr der Hintern versohlt.“ Aber der Trainer des TSB Horkheim hat klare Worte gefunden nach der schlimmen Pleite gegen die HSG Hanau.

Mit Kopf und Herz dabei sein

Schweikardt hat seine Spieler nochmal daran erinnert, dass es die klare Erwartung gibt, dass sie in dieser Aufstiegsrunde „mit dem Kopf und mit dem Herz dabei sein“ müssen. „Ich bin sehr enttäuscht über diesen Auftritt.“

Für den Horkheimer Trainer ist vor dem dritten Spiel am 1. Mai beim ebenfalls noch sieglosen TV Willstätt klar: „Es muss was passieren, das funktioniert so nicht.“ Der TSB ist mit 0:4 Punkten Letzter in der Siebener-Gruppe des Südens, der TVW ist mit 1:5 Zählern Vorletzter.

Was ist zu verbessern?

An diesem Montag wird Schweikardt zusammen mit der Mannschaft die Video-Aufzeichnung des Spiels gegen die HSG Hanau anschauen. Die entscheidende Frage lautet: „Wo können wir uns verbessern?“ Denn: „Wir müssen versuchen, jetzt an Punkte zu kommen.“

Die besten vier Mannschaften der Siebener-Gruppe kommen weiter. Für den TSB Horkheim könnte am 1. Mai schon alles vorbei sein. Michael Schweikardts Problem: Es stimmt im Angriff nicht, es stimmt in der Abwehr nicht.

5 Torhüterparaden im ganzen Spiel

Und die Männer ganz hinten? Nun ja. „Wir haben fünf Torhüterparaden im ganzen Spiel, damit gewinnt man nichts.“ Sven Grathwohl spielte in der ersten Halbzeit, Yannick Hölzl nach der Pause.

Aber schuld an der Horkheimer 29:37-Pleite waren alle. „Es kommt sehr viel zusammen“, sagte der Trainer. Sein Hanauer Kollege Hannes Geist konnte derweil feststellen: „Die Mannschaft zieht voll mit.“ Darauf kommt es an.

 

Stenogramm:
TSB Horkheim: Grathwohl, Hölzl – Reichert, Grosser, Fröhlich (5), Zeiler (9), Kuhnle, Heß (1), Seiz (7/4), Freudl (1), Niklas Matusik (1), Bohnenstengel, Uhl, Starz (2), Zerweck (3), Noah Matusik. Beste Werfer HSG Hanau: Braun (6), Strohl (5), Christoffel (5/5). Siebenmeter: TSB 4/4, HSG 5/5. Zeitstrafen: 3/5.

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/handball/tsb-horkheim-wird-gedemuetigt;art137885,4476963

Erstes Heimspiel in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga am Samstagabend gegen die keineswegs schwache, aber ebenfalls noch sieglose HSG Hanau.

Der Trainer unterbricht seine Worte, aber nur ganz kurz. „Klopf, klopf“, tönt es aus dem Telefon. Wenn jemand auf Holz klopft, will er damit das Glück, das er gerade hat, besiegeln und etwaiges Unheil fern halten. Ein bisschen Aberglaube kann nicht schaden. Michael Schweikardt hat über die Corona-Pandemie gesprochen und über seine Freude, dass die Drittliga-Handballer des TSB Horkheim bislang ohne gesundheitlichen Schaden durchgekommen sind. Kein Virus-Fall, kein positiver Test, nichts. „Bei uns, klopf, klopf, ist alles in Ordnung.“

Das ist wichtig in diesen schwierigen Zeiten, zumal jetzt auch die sportliche Bilanz in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga in Ordnung gebracht werden soll.

TSB hat in der zweiwöchigen Pause gut trainiert

Nach der Start-Niederlage beim Lokalrivalen HC Oppenweiler/Backnang (30:33) peilen die Horkheimer im ersten Heimspiel der Runde einen Sieg an. Jetzt geht es darum, in die Erfolgsspur zu kommen. „Wir haben gut trainiert“, sagt Schweikardt. Fast zwei Wochen sind seit der Enttäuschung in Oppenweiler vergangen, zuletzt war der TSB in der Siebener-Gruppe spielfrei. „Alle sind fit, alle Mann sind an Bord“, vermeldet der Trainer.

Auch die Psyche ist im grünen Bereich. „Ein paar Tage hatten wir an der Niederlage schon zu knabbern, aber jetzt ist das abgehakt“, sagt Schweikardt. Jetzt gilt die volle Konzentration der HSG Hanau. „Da kommt eine schwierige Aufgabe auf uns zu.“

Im September 2020 gab es mal ein Vorbereitungsspiel gegen die Hessen. Und einen 21:19-Heimsieg. Aber diese Partie hat für Michael Schweikardt keinerlei Aussagekraft. „Die haben sich gewaltig gesteigert. Hanau zeigt ein extremes Tempospiel. Die werden versuchen, voll auf die Tube zu drücken.“

Im Duell mit Hanau ist Temposchlacht zu erwarten

So war es in den beiden bisherigen Spielen der HSG Hanau in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga. Beim Gruppenfavoriten HSG Krefeld führten die Hessen in der 43. Minute mit 23:17, eine Woche später hatten sie den HC Oppenweiler/Backnang in der 22. Minute mit 14:8 distanziert. Doch keines der Spiele konnten die Hanauer gewinnen. In Krefeld unterlagen sie noch mit 26:27, im Duell mit dem HCOB gab es ein 24:24. In der Heilbronner Römerhalle soll es am Samstagabend (20 Uhr) anders laufen. „Wir wollen uns“, sagt HSG-Trainer Hannes Geist, „diesmal besser belohnen.“

Auch er hat Respekt vor dem Tempospiel des Gegners. Geist fordert von seinen Spielern „unbedingt ein gutes Rückzugsverhalten“. Nahezu wortgleich hat es Michael Schweikardt formuliert. Denn „Hanau hat die beiden bisherigen Gegner erstmal völlig überrannt, die gehen ohne Kompromisse in die Lücken.“ Man sei aber gewarnt und habe „das volle Bewusstsein, dass wir schnell nach hinten müssen“.

Die Erkenntnis der schwachen ersten Halbzeit (10:18) bei der Auftakt-Niederlage in Oppenweiler war, „dass wir nicht parat genug waren für so ein Aufstiegsspiel“. Es fehlte an Biss, an Emotionalität, an Härte. Das soll sich nicht wiederholen. Michael Schweikardt ist zuversichtlich, „dass das jetzt beim zweiten Spiel kein Thema mehr sein wird“.

Die Heilbronner Römerhalle ist für Fans tabu. Wegen der Corona-Pandemie sind Zuschauer nicht zugelassen. Aber Sportdeutschland.TV überträgt das Spiel an diesem Samstagabend als Internet-Livestream. Das Zugangsticket kostet 4,50 Euro. Michael Roll, Vorstand des TSB Horkheim, ist optimistisch, dass sich die Zeit vor dem heimischen Bildschirm für Freunde des Horkheimer Handballs lohnen wird. „Ich denke, die Niederlage in Oppenweiler ist gut verarbeitet, diesmal wird die Mannschaft besser funktionieren.“ Um 20 Uhr geht es los.

 

Autor: Andreas Öhlschläger

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Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/tsb-horkheim-will-in-die-erfolgsspur-kommen;art140003,4476489

Heilbronner Drittliga-Männer müssen am Samstagabend gegen die HSG Hanau in der Römerhalle ran, weil in der Stauwehrhalle geimpft wird. Wegen Corona sind umfangreiche Schutzregelungen zu erfüllen.

Absagen wegen Corona-Fällen hat es bisher nicht gegeben

Ob die Horkheimer es auch an diesem Samstag sportlich im Griff haben werden, muss sich noch zeigen. Der Start in die Aufstiegsrunde ist bei der 30:33-Niederlage in Oppenweiler missraten, am zweiten Spieltag war der TSB nur Zuschauer in der Siebener-Gruppe des Südens. Jetzt am Samstag wird die HSG Hanau zu Gast sein. Die Hessen haben die erste Partie bei der HSG Krefeld knapp mit 26:27 verloren und dann zu Hause 24:24 gegen den HC Oppenweiler/Backnang gespielt.

Die Aufstiegsrunde zur 2. Liga hat bislang planmäßig stattgefunden. Absagen wegen Corona-Fällen gab es nicht. Um die Risiken bestmöglich zu minimieren, gibt es umfangreiche Schutzregelungen. TSB-Vorstand Roll nimmt diese sehr ernst. „Sollten wir einen positiven Fall haben, bei dem der Schnelltest durch einen PCR-Labortest bestätigt wird, wird das Gesundheitsamt die Mannschaft vermutlich in Quarantäne stecken. Und es ist beschlossen worden, dass in der Aufstiegsrunde keine Spiele nachgeholt werden, dafür gibt es hinten raus keinen Zeitkorridor. Wer also in Quarantäne ist, verliert mit 0:0 Toren und 0:2 Punkten. Dann hätten wir viel Aufwand für nichts betrieben.“

Lifestream für die Fans daheim

Zuschauer sind wegen des Coronavirus keine gestattet. Abgesehen von den beiden Teams und den Schiedsrichtern werden laut Michael Roll am Samstagabend „so zwischen 15 und 20 Leuten in der Römerhalle sein. Personal für Coronatests, Security und Leute für die Technik. Außerdem die nötigsten Helfer.“

Auch Journalisten und Pressefotografen dürfen rein, zudem ein kleines Team von HNX-TV, das den Livestream produziert, den Sportdeutschland.TV von allen Begegnungen der Aufstiegsrunde im Internet überträgt. Nur am heimischen Bildschirm können die Fans dabei sein.

Es gibt ein Hallensprecher und Musikeinspielungen

TSB-Vorstand Roll will trotz der leeren Ränge aber keinen kompletten Minimalismus in der Halle haben. „Es wird einen Hallensprecher geben und auch Musikeinspielungen, um ein bisschen Normalität reinzubringen.“ Sogar die aus früheren Zeiten ohne das verflixte Virus gewohnten Trainergespräche nach dem Spiel soll es geben. „Aber wahrscheinlich dann einzeln, nacheinander. Das kann im Livestream ein bisschen dauern, bis es soweit ist.“

Dank an die Stadt Heilbronn

Michael Roll ist sehr froh über die Unterstützung der Stadt Heilbronn für die Aufstiegsrunden-Spiele des TSB Horkheim. „Da bekommen wir schnelle und unkomplizierte Hilfe, wenn es etwas zu regeln gibt. Die Stadt versucht möglich zu machen, was möglich ist.“ Der Horkheimer Vereinsvorstand findet es „enorm, was die machen“. Weil die gesamte Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga als Profisport eingestuft ist, greifen die von Inzidenzwerten abhängigen Beschränkungen nicht, denen der Amateursport in der Corona-Pandemie unterliegt.

 

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/horkheimer-fehlstart-in-aufstiegsrunde;art140003,4471666

Der TSB spielt beim HC Oppenweiler/Backnang eine ganz schwache erste Halbzeit und verliert zum Auftakt der Aufstiegsrunde zur 2. Liga mit 30:33. Nächste Woche sind die Horkheimer spielfrei.

Der Klassiker von Queen, natürlich. „We are the champions.“ So dröhnt es durch die kleine Gemeindehalle in Oppenweiler. Das schmerzt die Horkheimer Spieler, nicht so sehr wegen der Lautstärke, es ist der Schmerz, der Verlierer plagt. „No time for losers“, heißt es im Queen-Song. Ganz frei übersetzt: Wer nicht gewinnt, ist halt der Depp.

Der TSB Horkheim hat den Start in die Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga verpatzt. Im traditionsreichen Nachbarschaftskampf beim Drittliga-Rivalen HC Oppenweiler/Backnang musste Michael Schweikardts Mannschaft eine 30:33-Niederlage einstecken. Das klingt nicht nach einer übermäßig klaren Sache, doch der TSB ist dem Gegner von Beginn an hinterhergelaufen. Der 0:4-Tore-Auftakt war vorentscheidend. Beim 10:18-Rückstand zur Halbzeit war eigentlich schon alles vorbei.

Schlusslicht in der Siegener Gruppe im Süden

Trainer Schweikardt steht kurz nach Spielende mit dem Rücken zur Hallenwand und bemüht sich um die richtigen Worte. Das hatte man sich beim TSB Horkheim anders erhofft. Ein Duell auf Augenhöhe, möglichst mit Happy End. „Aber wenn wir auf diesem Leistungsniveau, in einer solchen Aufstiegsrunde, so eine erste Halbzeit spielen, dann nutzt auch eine couragierte Leistung in der zweiten Halbzeit nichts.“

Der TSB ist nach dem Start-Spieltag der Aufstiegsrunde zur 2. Liga Letzter in der Siebener-Gruppe des Südens. Die anderen Partien endeten knapp. Der TuS Dansenberg setzte sich mit 29:27 gegen den TV Willstätt durch. Die HSG Krefeld besiegte die HSG Hanau trotz eines Sechs-Tore-Rückstands in der 43. Minute noch mit 27:26.

Spieler müssen selbst erkennen, was schiefgelaufen ist

Für die Horkheimer geht es erst am 24. April mit dem Heimspiel gegen die HSG Hanau weiter. Am kommenden Wochenende ist der TSB spielfrei. Michael Schweikardt will die Zeit nutzen, um „es klar mit der Mannschaft zu analysieren“, was in Oppenweiler schief gelaufen ist. Es gehe darum, „dass sie es selbst sehen“. Der Trainer setzt ansonsten auf gewohnte Abläufe. „Da wird jetzt nichts weltbewegend Anderes kommen, ich werde Routine machen.“

Man sieht es Schweikardt an, wie er da in der Gemeindehalle steht und mit leeren Augen nach vorne blickt: Es ist eine Niederlage, an der die Horkheimer Handballer ordentlich zu knabbern haben. Während die Spieler des HCOB jubelnd im Kreis hüpfen, steht TSB-Spielmacher Felix Zeiler geknickt inmitten der Halle. Der Frust ist groß. Der enttäuschte Zeiler wird vom Teamkollegen Noah Matusik aufgerichtet, dem Youngster aus der A-Jugend. Weiter geht“s! Wenigstens mal zu Fuß in die Kabine.

Und später dann: Auf zu neuen Taten! Allerdings mit einer anderen mentalen Bereitschaft. „Mit so einem ängstlichen Auftritt werden wir es in keinem Spiel meistern können“, sagt der Trainer. „Das war von der Einstellung her zu wenig.“

TSB zeigt in der zweiten Hälfte Charakter

Immerhin, seine Mannschaft hat sich nach der deprimierend verlaufenden ersten Halbzeit nicht hängen lassen und nach der Pause Charakter gezeigt. Richtig eng wurde es nicht mehr. Aber ein 30:33 ist keine Klatsche. Michael Schweikardt bewertet das Aufbäumen positiv. Sein Trainerkollege Matthias Heineke sagt: „In der zweiten Halbzeit hat uns Horkheim mit dem siebten Feldspieler vor Aufgaben gestellt. Wir hatten zwei, drei kritische Phasen zu überstehen. Wir haben es dann aber in der Abwehr wieder gestellt bekommen.“

Zu spät kam die Horkheimer Steigerung. Die schwache erste Halbzeit wird Trainer Schweikardt noch ein Weilchen im Kopf herumspuken. Warum fehlte der Biss? Das ist noch genau zu erforschen. Viel zu viel klappte nicht. „In der Abwehr haben wir keinen Zugriff bekommen“, rätselt der Trainer, während „We are the champions“ aus den Lautsprechern lärmt. „18 Gegentore in der ersten Halbzeit, das ist absolut untypisch für uns.“

Zu viel Aktionismus in den Reihen der Gäste

Auch im TSB-Angriff lief es nicht gut. In der ersten Viertelstunde gab es nur vier Tore. „Das ist deutlich zu wenig, ganz klar.“ Schweikardt kritisiert den „Aktionismus am Anfang“, den seine Spieler in Oppenweiler gezeigt haben. „Jeder wollte irgendwas machen.“

Richtig gut flutschte es im Team des HCOB. Und Torwart Jürgen Müller bewies seine Klasse. „Ich weiß nicht, ob es da auf unserer Seite Respekt gab vor dem ehemaligen Zweitliga-Torwart“, spekuliert Michael Schweikardt. Müller, der frühere Bietigheimer, gibt alle Komplimente weiter. „In der ersten Halbzeit haben wir eine unglaublich intensive Abwehr gespielt. Das hat es mir auch einfach gemacht, die Bälle zu holen. Wir haben von Anfang an den Kampf angenommen.“

Der TSB Horkheim nicht.


TSB Horkheim: Grathwohl, Hölzl – Reichert (1), Grosser (1), Fröhlich (1), Zeiler (4), Kuhnle, Hess (4), Seiz (4), Freudl (1), Niklas Matusik (4), Uhl, Starz (3), Zerweck (7/5), Noah Matusik. Beste Werfer HCOB: Buck (8/4), Sigle (5/1). Schiedsrichterinnen: Daniela Kuschel und Sandra Senk. Siebenmeter: HCOB 7/5 – TSB 6/5. Zwei-Minuten-Zeitstrafen: HCOB 2 – TSB 3.

Trainerlob für Matusik

Es war am Samstagabend in Oppenweiler nicht alles schlecht beim TSB Horkheim. Ein Extra-Lob gab es von Trainer Michael Schweikardt für Niklas Matusik. „Er hat das in meinen Augen richtig gut gemacht. Das ist ein Verdienst seines Trainingsfleißes.“ Vier Treffer erzielte der Horkheimer Kreisläufer beim 30:33 in Oppenweiler.

Der mit einer Knie-Blessur ins Spiel gegangene Rico Reichert kam am Kreis lediglich auf einen Treffer. „Es war vertretbar, ihn spielen zu lassen“, sagt Schweikardt. Sein gewohntes Leistungsniveau erreichte Rico Reichert aber nicht.

Beim HC Oppenweiler/Backnang mussten zwei frühere Leistungsträger des TSB Horkheim zuschauen. Spielmacher Tobias Gehrke hat noch mit den Nachwirkungen seines Kreuzbandrisses zu tun, der stets für sehr viele Tore gute Linksaußen Marcel Lenz hatte sich im letzten Testspiel des HCOB gegen die SG Pforzheim/Eutingen verletzt. Beim TSB fehlte der muskulär angeschlagene Hendrik Bohnenstengel.

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/horkheimer-fehlstart-in-aufstiegsrunde;art140003,4471666

Das Horkheimer Drittliga-Team startet nach einer langen Phase ohne Wettkampfbetrieb am Samstag in Oppenweiler in die Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Liga.

Darauf hätte Michael Schweikardt gerne verzichtet. Im letzten Testspiel vor der Aufstiegsrunde zur 2. Liga gab es für den TSB Horkheim nicht nur eine ernüchternde 25:32-Niederlage beim SV Salamander Kornwestheim, sondern auch zwei Verletzte.

Bohnenstengel fällt aus

Hendrik Bohnenstengel „wird auf jeden Fall ausfallen“, berichtet der Trainer. Den Linksaußen plagt eine muskuläre Verletzung im Oberschenkel. Auf den Einsatz von Rico Reichert im ersten Spiel der Aufstiegsrunde an diesem Samstag (20 Uhr) beim HC Oppenweiler/Backnang hofft Schweikardt noch. Der Kreisläufer mit der hohen Torquote hat sich eine Knieprellung zugezogen. „Das ist sehr schmerzhaft“, sagt Schweikardt. Aber Handballer sind harte Kerle. Wer gelernt hat, sich am Kreis zu behaupten, kann sehr gut auf die Zähne beißen. Der TSB-Trainer klagt: „Das liegt mir ein bisschen im Magen.“ Aber noch ist es ein Ausfall mit Fragezeichen. „Mal schauen, was da geht.“

Die Generalprobe in Kornwestheim war „im Nachhinein alles andere als hilfreich“. Schweikardt schaut jetzt aber nach vorne. Hadern bringt nichts. „Für uns wird es maßgeblich sein, dass wir einen guten Start in die Aufstiegsrunde haben.“

Gegner auf Augenhöhe

Der Drittliga-Lokalrivale HC Oppenweiler/Backnang ist in der Siebener-Gruppe ein Gegner, der mit dem TSB auf Augenhöhe liegen müsste. Also wäre ein Horkheimer Auftaktsieg Gold wert. „Das wird eine wirklich enge Runde, auf jeden Fall bei uns in der Südstaffel“, prognostiziert Michael Schweikardt. Sieben weitere Teams kämpfen im Norden um den Aufstieg in die 2. Liga.

Der HCOB und der TSB Horkheim sind alte Bekannte. Das Duell an diesem Samstag wird die 44. Auflage des Nachbarschaftskampfes sein. Beide Trainer wissen genau, was auf ihre Teams zukommen wird. „Es liegt viel offen auf dem Tisch“, sagt Schweikardt. „Man kennt sich gut, die Stärken, die Schwächen, die Spieler, die maßgebend sind. Die einzige Ungewissheit besteht darin, wie die Wettkampfverfassung sein wird nach der langen Pause.“

Als der TSB Horkheim letztmals ein Pflichtspiel bestritten hat, war es Mitte Oktober 2020. Sechs Monate Coronavirus-Zwangspause sind seit dem Drittliga-Heimsieg gegen die TGS Pforzheim vergangen. Die Punkterunde musste schließlich abgebrochen werden. Jetzt gibt es die Aufstiegsrunde zur 2. Liga als späten Höhepunkt.

Kein Corona-Fall in Horkheim

Der TSB ist ohne einen Coronafall durch die lange Phase des reinen Trainierens gekommen, auch die Testspiele wurden infektionsfrei bewältigt. Es wird in den Teams umfassend getestet. „Das hat sich super eingespielt“, sagt Michael Schweikardt. „Der Verein tut sehr viel dafür, dass wir uns auf den Sport konzentrieren können.“

Vorsicht ist das oberste Gebot im Umgang mit dem Virus. Vor Trainingseinheiten oder Spielen „separieren wir uns, bis die Testergebnisse da sind“, berichtet Schweikardt.

Der Spielbetrieb in der Aufstiegsrunde ist als Profisport eingestuft worden und wird deshalb unabhängig von Inzidenzzahlen und regionalen Verordnungen durchgeführt, die in der Pandemie für Amateure ausschlaggebend sind.

Die deutliche 25:32-Niederlage in Kornwestheim war für den TSB Horkheim ein Dämpfer. Einer zur rechten Zeit, glaubt der Trainer. „Die Jungs haben voll kapiert, dass es nicht einfach so geht. Sie haben in den letzten Trainingseinheiten sehr fokussiert gearbeitet.“ Jetzt wird es ernst. An diesem Samstagabend werden die ersten Punkte verteilt. „Es wird viel auf Kleinigkeiten ankommen“, sagt Michael Schweikardt vor der Partie beim HC Oppenweiler/Backnang. Die Horkheimer sind am zweiten Spieltag nur Zuschauer aus der Ferne, erst am 24. April geht es mit dem Heimspiel gegen die HSG Hanau weiter. Es wäre also viel Zeit, an einer Niederlage herumzuknabbern oder einen guten Start zu genießen. „Nach unseren aktuellen Verletzungsproblemen bin ich froh, dass es nicht gleich weitergeht“, meint Trainer Schweikardt.

Livestream verfügbar

Das Horkheimer Spiel beim HC Oppenweiler/Backnang wird im Livestream bei Sportdeutschland.TV übertragen. Das Ticket kostet 4,50 Euro. Auch die weiteren Spiele der Aufstiegsrunde zur 2. Liga sind bei Sportdeutschland.TV zu sehen. Zuschauer in den Hallen sind wegen der Corona-Pandemie nicht erlaubt.

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/jetzt-gehts-los-fuer-den-tsb;art140003,4471141