Liebe Oktoberfestfreunde, liebe Handballfreunde und verehrte Sponsoren,

unser TSB Orgateam hat sich nach langen Beratungen und weitreichenden Überlegungen schlussendlich dazu entschieden, das diesjährige Oktoberfest 2021 nochmals Abzusagen.

Die Beweggründe sind vielfälltig aber im wesentlichen dadurch begründet, dass die derzeitige Pandemielage keine Planungssicherheit gewährleistet.
In unserer heimischen Stauwehrhalle, wo wir die letzten 9 Jahren gemeinsam gefeiert haben, ist das Kreisimpzentrum der Stadt Heilbronn eingerichtet. Dieses wird voraussichtlich auch noch über den Sommer hinaus benötigt werden. Dieser Umstand und die geltenden Infektionsschutzmaßnahmen sind nicht mit unseren Vorstellungen einer Jubiläumsveranstaltung zum 10. Oktoberfest zu vereinbaren. Wir möchten dieses besondere Jubiläumsfest mit zahlreichen Besuchern in ausgelassener Stimmung ohne weitreichende Einschränkungen veranstalten.

Dies sehen wir frühestens im kommenden Jahr 2022 als gegeben an.
Wir hoffen für dieses Jahr, das es nach den Sommerferien wieder möglich ist, die Stauwehrhalle für unsere Heimspiele des TSB Heilbronn-Horkheim nutzen zu können. Diese Spiele hoffentlich dann wieder mit Zuschauern und einem dazugehörigen Bewirtungsangebot. Das wäre der erste Schrittt zu einer gewissen Normalität! Im zweiten Schritt planen wir das eine oder andere Heimspiel mit einem besonderen Bewirtungsangebot z.B. einen Stauwehrbesen oder einem Oktoberfestauschank mit entsprechender Aftergame-Bewirtung auszurichten.

Über unsere weiteren Planungen halten wir Sie auf dem laufenden. Wir hoffen Sie können unsere Entscheidung nachvollziehen und wünschen Ihnen auf diesem Wege alles erdenklich Gute.

Bleiben Sie Gesund und Munter,
Ihr TSB Orgateam

Der TSB Horkheim unterliegt Krefeld mit 27:31, verliert sein Rückraum-Ass und verabschiedet drei Säulen. Mit 2:10 Punkten sind die Horkheimer Gruppenletzter geworden.

Am schlimmsten war nicht der Abschiedsschmerz, weil drei Säulen der Horkheimer Mannschaft ihr letztes Spiel im TSB-Trikot bestritten hatten. Auch der Schmerz der Niederlage gegen die HSG Krefeld, der fünften Pleite im sechsten und letzten Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga, war nicht so schlimm. Der TSB Horkheim ist verdient Letzter geworden in der Süd-Gruppe, das war insgesamt nicht gut und auch am Sonntagnachmittag nicht beim 27:31 (12:17) in der Heilbronner Römerhalle. Am schlimmsten war aber der Schmerz bei Janik Zerweck, der sich in der 35. Minute am Knie verletzt hatte.

Bei Zerweck springt die Kniescheibe raus

TSB-Manager Michael Löbich wollte die bitterste aller möglichen Diagnosen, die es bei Knieverletzungen gibt, nicht aussprechen. „Die Sache mit den Bändern“, sagte er. Bloß nichts verschreien! Bloß kein Kreuzbandriss! Es darf gehofft werden. Als die Partie gegen Krefeld vorbei war, humpelte Zerweck mit steifem, weil ums Knie herum dick bandagierten rechten Bein zu den Teamkollegen, um sie abzuklatschen. Wenig später berichtete TSB-Trainer Michael Schweikardt: „Die Kniescheibe war kurz draußen.“ Physiotherapeut Hardy Denninger konnte sie wieder „an den rechten Fleck“ bringen, wie Schweikardt es ausdrückte. Aber noch ist völlig unklar, „was strukturell kaputt ist“.

Der Horkheimer Trainer hatte einmal mehr nicht die erhoffte Freude an seiner Mannschaft gehabt. „Aber das, was mich am meisten beschäftigt, ist nicht die Niederlage.“ Janik Zerweck ist im rechten Rückraum ein Tore-Garant. Als er in der 35. Minute gestützt auf die Teamkollegen Sven Grathwohl und Pierre Freudl vom Feld humpelte, hatte Zerweck gerade das 15:20 erzielt, sein fünftes Tor gegen Krefeld, ein Drittel der Horkheimer Treffer bis zu diesem Zeitpunkt.

Die Verletzung als Wachrüttler

Erstaunlich, dass trotz des Verlusts des Rückraumschützen nun die beste Phase des TSB begann. „Die Verletzung war ein bisschen ein Wachrüttler“, sagte Michael Schweikardt. Erst danach habe er den Willen, die hundertprozentige Leistungsbereitschaft in seiner Mannschaft „richtig gespürt“.

Beim 19:21 (42. Minute), das Hendrik Bohnenstengel erzielte, war der TSB an der HSG Krefeld dran. Mehr ging nicht. „Die waren müde und angeschlagen, doch wir haben es versäumt, vollends Kapital draus zu schlagen“, haderte Manager Löbich damit, „dass wir den Ball an den Pfosten geknallt haben oder dem Torwart hingeworfen oder ihn verloren haben – und im Gegenzug kriegen wir wieder ein Tor“.

TSB verdient am Tabellenende

Mit 2:10 Punkten sind die Horkheimer Gruppenletzter geworden. „Völlig verdient“, wie der Trainer zugab. „Wir haben es nicht geschafft, an unser Leistungsniveau heranzukommen.“ Vor Beginn der Aufstiegsrunde zur 2. Liga wähnte sich der TSB auf Augenhöhe mit dem Lokalrivalen HC Oppenweiler/Backnang. Der ist mit 9:3 Punkten Gruppensieger geworden, darf in den Playoffs auf weitere Coups hoffen.

Für die Horkheimer ist diese Corona-Saison hingegen vorbei. Und für das Spielertrio Pierre Freudl, Michael Seiz und Felix Zeiler auch die Zeit beim TSB. Sie alle wurden verabschiedet. Beim Rechtsaußen Seiz (Rückkehr zum Heimatverein TV Bittenfeld II) und Mannschaftskapitän Freudl (Ende der Karriere) waren es vier Horkheimer Jahre, bei Zeiler zwei. Der ambitionierte Spielmacher geht zum VfL Pfullingen, der noch die Chance hat, in die 2. Liga aufzusteigen.

Wehmut und Abschiedsgedanke

Michael Löbich sagte allen Dank, überreichte Abschiedsgeschenke. „Wehmut ist dabei“, sagte der 37-jährige Pierre Freudl. Seine kleine Tochter Lara hielt er dabei auf dem Arm. Sie hatte zugeschaut beim letzten Spiel des Papas. Mit grünen Ohrschützern auf dem Kopf war Lara vor Schmerzen geschützt. Denn neben ihr wurde mächtig getrommelt.

Erneut ein Horkheimer Fehlstart

Es war oft so in dieser aus Horkheimer Sicht missratenen Aufstiegsrunde zur 2. Liga, auch diesmal: „dass wir einfach nicht gut ins Spiel reinkommen, dass es an Spannung fehlt“, wie TSB-Trainer Michael Schweikardt monierte. Solche Fehlstarts gab es in Oppenweiler, gegen Hanau, in Dansenberg und nun auch gegen die HSG Krefeld. 1:3, 3:6 – Horkheim lief hinterher. Die Gäste, die bei einer Niederlage das fest eingeplante Weiterkommen verspielt hätten und viel Druck meistern mussten, wirkten deutlich stabiler, mental und körperlich.

Noch ist nicht alles vorbei. Am Dienstag gibt es beim TSB Horkheim ein Abschlusstraining, dann folgt die Frühsommerpause. „Wir werden Anfang Juli wieder angreifen, uns vorbereiten auf die neue Runde“, sagte Trainer Michael Schweikardt am Sonntagnachmittag nach dem 27:31 gegen Krefeld.

Zeiler bester Horkheimer in der Aufstiegsrunde

Es wird ein Neustart ohne Pierre Freudl, Michael Seiz und Felix Zeiler. Spielmacher Zeiler war der beste Horkheimer in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga, doch in Spiel sechs kam er nur auf ein Tor, vergab etliche gute Möglichkeiten. 37 Treffer waren ihm in den fünf Partien zuvor gelungen. Sein Nachfolger Louis Mönch saß am Sonntag auf der Ersatzbank des TSB, allerdings noch ohne Spielberechtigung. Aber er gehört bereits voll zum Team.

Rechtsaußen Seiz (sieben Tore diesmal, alle fünf Siebenmeter verwandelt) wird intern ersetzt. „Wir planen da mit Daniel Grosser und Florian Uhl“, sagte Manager Michael Löbich. In Corona-Zeiten muss vorsichtig gewirtschaftet werden. „Wir haben uns entschieden, auf einer anderen Position jemand zu holen.“ Der Ersatzmann für den Rückraum-Routinier Pierre Freudl könnte in einer Woche feststehen.

TSB Horkheim: Grathwohl, Schultz – Reichert (4), Grosser (1), Fröhlich (4), Zeiler (1), Kuhnle, Heß (1), Seiz (7/5), Freudl, Niklas Matusik (2), Bohnenstengel (2), Uhl, Starz, Zerweck (5), Noah Matusik. Beste Werfer HSG Krefeld: Schulz (8/6), Schneider (6). Siebenmeter: 5/5 – 6/6. Zeitstrafen: 6 – 6. Disqualifikation: Mircic (Krefeld, 54., 3. Zeitstrafe).

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/tsb-bangt-um-zerwecks-knie;art140003,4484502

Der TSB Horkheim will am Sonntagnachmittag die Aufstiegsrunde zur 2. Liga positiv beenden. Dann entscheidet sich die Frage: Letzter bleiben oder nicht?

Eine Frage ist noch offen: Letzter bleiben oder nicht? Der TSB Horkheim hat das Ziel klar verpasst, unter die besten vier Mannschaften der Süd-Gruppe zu kommen und im Kampf um den Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga die Playoffs zu erreichen.

Wenn an diesem Sonntag (Beginn 15 Uhr, Livestream bei Sportdeutschland.TV) die Partie gegen die HSG Krefeld vorbei sein wird, ist für die Horkheimer Drittliga-Männer Saisonschluss. Mit 2:8 Punkten stehen sie momentan ganz am Ende der Gruppe. „Aber vielleicht können wir Willstätt noch überholen“, sagt Trainer Michael Schweikardt.

Überholmanöver oder nicht?

Ob es diese Möglichkeit wirklich gibt, zeigt sich schon am Samstagabend, wenn der TV Willstätt (3:7 Punkte) zu Hause den VfL Pfullingen (6:4) empfängt. Ein Erfolg der Badener würde ein Überholmanöver des TSB Horkheim unmöglich machen. Dann bliebe die Rote Laterne des Letzten in Heilbronn.

„Allerdings geht es uns auch darum, im letzten Spiel zu zeigen, dass wir es können und wollen“ , sagt der Trainer. So aufzutreten „als ob es noch um alles geht“, das ist die Zielsetzung. „Ich möchte mutigen Handball sehen.“

Umfassende Analyse der Schwächen

Michael Schweikardt wird sich nach der Partie gegen die HSG Krefeld Zeit nehmen für eine umfassende Analyse. Aber schon jetzt weiß er, dass diese von Ernüchterung geprägt sein wird. „Uns sind Schwächen aufgezeigt worden.“

Schwächen, die man in der Vergangenheit allenfalls in einzelnen Spielen erkennen konnte. Oder Schwächen, die in dieser Deutlichkeit ganz neu sind.

Die Aufstiegsrunde zur 2. Liga ist für den voller Optimismus in die Gruppenspiele gestarteten TSB Horkheim insgesamt zur großen Enttäuschung geworden. Der 40:35-Sieg gegen Pfullingen war die positive Ausnahme.

Felix Zeiler wird TSB verlassen

Klar ist: Der eindeutig beste Horkheimer der letzten Wochen, Spielmacher Felix Zeiler, wird den TSB verlassen, um nach Pfullingen zu wechseln. Für ihn ist in Louis Mönch schon Ersatz verpflichtet worden. Weil nun auch Mannschaftskapitän Pierre Freudl seine Karriere beenden wird, „werden wir noch ein Mal auf dem Spielermarkt tätig, um diese Position neu zu besetzen“, sagt Michael Schweikardt. Mehr geht nicht. Nicht in diesen schwierigen Corona-Zeiten, in denen es keinerlei Zuschauer-Einnahmen gibt. Konkret ist bei der Suche nach dem Neuzugang noch nichts. „Nein.“

Der Trainer nimmt aus der Aufstiegsrunde eine große Aufgabe mit: die Defensive wieder zu stabilisieren, sie zurückzuführen aufs Niveau, wie es seit seinem Amtsantritt eigentlich Standard war beim TSB Horkheim. „Wir bekommen definitiv zu viele Gegentore“, lautet die klare Erkenntnis. 33 waren es in Oppenweiler, 37 gegen Hanau, 34 in Willstätt, 30 beim TuS Dansenberg.

„Was müssen wir tun, um bei den Gegentoren konstant in Richtung der 25 zu kommen?“, das ist Schweikardts selbstgestellte Hausaufgabe für die Sommerpause. Im einst so stabilen Abwehr-Innenblock hat der Trainer verschiedene Varianten ausprobiert. „Keine hat wirklich funktioniert.“

Eine gute Analyse ist also wichtig. „Wir müssen das alles gut beleuchten.“ Die HSG Krefeld ist als Favorit in die Süd-Gruppe der Zweitliga-Aufstiegsrunde gestartet. „Das ist eine erfahrene Truppe“, sagt TSB-Trainer Michael Schweikardt. Doch die Gäste-Mannschaft steht am Sonntag in der Heilbronner Römerhalle unter großem Erfolgsdruck. Nach der 33:38-Heimniederlage gegen den HC Oppenweiler/Backnang am Donnerstag stehen die Krefelder mit 5:5 Punkten am Abgrund. Nur durch den gewonnenen direkten Vergleich (27:26) steht das Team vor der HSG Hanau auf Platz vier. Lediglich die Top Vier kommen im Rennen um den Aufstieg weiter, der HSG droht also das Aus, sollte es beim TSB Horkheim einen erfolglosen Sonntagnachmittags-Auftritt geben. Die Krefelder sind in Michael Schweikardts Augen ein Team, „das nicht so sehr das Tempo mag“. Also lautet die Horkheimer Devise: „Wir müssen Dampf machen und Krefeld unter Druck setzen.“

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/tsb-horkheim-will-gegen-krefeld-spielen-als-ginge-es-um-alles;art140003,4484011

Nach der 25:30-Niederlage in Dansenberg hat der Handball-Drittligist TSB Horkheim nur 2:8 Punkte in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga. Am Sonntag folgt der Abschluss mit einem Heimspiel gegen die HSG Krefeld.

Ein Rückschritt, keine Frage. Vier Tage nach dem 40:35-Befreiungsschlag gegen den VfL Pfullingen musste der TSB Horkheim in der Partie beim TuS Dansenberg am Mittwochabend eine 25:30-Niederlage hinnehmen. Nun ist definitiv klar, dass das Abenteuer Zweitliga-Aufstiegsrunde für die Mannschaft von Michael Schweikardt am Sonntag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen die HSG Krefeld zu Ende gehen wird.

Die letzte kleine Hoffnung des Tabellenschlusslichts aus Heilbronn, es mit Siegen in Dansenberg und zum Abschluss der Gruppenphase gegen Krefeld in die nächste Runde schaffen zu können, ist geplatzt.

Schweikardt bemängelt zu viele Fehler

„Alles in allem zu viele Fehler“ machte Trainer Schweikardt fürs 25:30 (10:14) verantwortlich. „Es war ähnlich wie in den ersten drei Spielen.“ Da hatte der TSB in Oppenweiler mit 30:33, gegen Hanau mit 29:37 und in Willstätt mit 31:34 den Kürzeren gezogen. Schwächen gab es in diesen Begegnungen vorne wie hinten, vor allem aber in der Abwehr.

Beim Offensivspektakel gegen Pfullingen zeigten die Horkheimer dann, was in ihnen steckt. Michael Schweikardts bitter eingefärbtes Fazit nach der Niederlage beim TuS Dansenberg lautete, „dass wir diese Leistung leider nicht konservieren konnten“.

Wie schon in Oppenweiler und gegen Hanau lag der TSB schnell zurück. Das 0:3 in der 5. Minute war unnötiger Ballast. „Ich hatte zwar vorgegeben, dass wir sofort aufs Tempo drücken“, sagte Schweikardt. „Aber wir haben dann nicht nur schnell gespielt, sondern auch zu schnell abgeschlossen in Szenen, in denen die Wurfposition nicht optimal war. Und Kevin Klier im Dansenberger Tor hat uns als ehemaliger Bundesliga-Torwart auch noch etliche Möglichkeiten weggenommen.“

Danneberg vergibt vier Siebenmeter

Beim 2:3 (7. Minute) durch einen Siebenmetertreffer von Michael Seiz war der TSB Horkheim zwar wieder dran an den Pfälzern. Doch ein Ausgleichstor oder gar eine Führung gab es nie. Der 10:14-Halbzeitrückstand war wegweisend. Es hätte sogar noch schlechter aussehen können, denn der TuS Dansenberg vergab vor der Pause durch vier verschiedene Spieler vier Siebenmeter-Chancen. Yannick Hölzl im TSB-Tor durfte jubeln. Aber die Horkheimer blieben im Hintertreffen. Beim 17:25 (48.) war klar, dass es keine Wende mehr geben würde. „Wir waren einfach die schlechtere Mannschaft“, sagte Michael Schweikardt.

Mit 2:8 Punkten steht der TSB weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. Zu viele Spieler waren in der Aufstiegsrunde zu weit weg von ihrem Leistungsniveau. Als einziger Horkheimer präsentierte sich Spielmacher Felix Zeiler konstant gut. Er warf am Mittwochabend neun Tore, kommt in den bisherigen fünf Partien auf stolze 37 Treffer. Zeiler wird aber bald das Trikot des VfL Pfullingen tragen. Für TSB-Routinier Pierre Freudl, der seine Karriere beenden wird, war die Begegnung in der Pfalz nach einem Foul und der anschließenden Disqualifikation in der 27. Minute frühzeitig vorbei.


TSB Horkheim: Hölzl, Grathwohl – Reichert (1), Grosser, Fröhlich (2), Zeiler (9), Kuhnle (2/1), Heß, Seiz (2/2), Freudl, Niklas Matusik (2), Bohnenstengel, Uhl, Starz, Zerweck (7), Noah Matusik. Beste Werfer TuS Dansenberg: Egelhof (6), Foege (4), Claussen (4), Kiefer (4/3). Siebenmeter: 7/3 TuS – 4/3 TSB. Zeitstrafen: 4 – 4. Disqualifikation: Freudl (TSB, 27.)

Autor: Andreas Öhlschläger

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Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/horkheim-bleibt-auf-dem-letzten-tabellenplatz;art140003,4483659

Im Mittwochabendspiel beim TuS Dansenberg will der TSB den Schwung des 40:35 gegen Pfullingen nutzen. Läuft es perfekt, könnten die Horkheimer noch unter die besten Vier kommen.

Wenn der TSB Horkheim an diesem Mittwoch (19.30 Uhr, live bei Sportdeutschland.TV) in Kaiserslautern beim TuS Dansenberg antritt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht groß, dass es einen Horkheimer Sieg geben wird. In den 15 bisherigen Partien der Süd-Gruppe in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga haben die Heim-Mannschaften bemerkenswerte 26:4 Punkte eingesammelt.

Einen einzigen Zwei-Punkte-Auswärtscoup gab es, als die HSG Hanau den TSB in der Heilbronner Römerhalle mit 37:29 düpierte.

Leichte Aufgaben gibt es nicht, sagt der Trainer

Aber Michael Schweikardts Mannschaft fährt trotzdem zuversichtlich in die Pfalz. „Leichte Aufgaben gibt es nicht“, sagt der Horkheimer Trainer übers fünfte von insgesamt sechs TSB-Spielen in der Aufstiegsrunden-Gruppe. Der 40:35-Sieg gegen den VfL Pfullingen nach zuvor drei Niederlagen in Oppenweiler, gegen Hanau und in Willstätt hat Mut gemacht. Schweikardt wünscht sich, „dass wir auf diesem kämpferischen, emotionalen Niveau weiterspielen“, das am vergangenen Samstag zu sehen war.

Wenn es optimal läuft, könnte es Horkheim doch noch unter die Top Vier schaffen

Darauf setzt auch Mannschaftskapitän Pierre Freudl. Man habe „den Bock umgestoßen“ nach dem enttäuschenden 0:6-Punkte-Start. Im Optimalfall, wenn wirklich alles perfekt zusammenkommt, könnte es der TSB mit 6:6 Zählern doch noch ganz knapp unter die Top Vier in der Gruppe schaffen und damit weiterkommen. „So lange es noch eine Möglichkeit gibt, geben wir alles, um das scheinbar Unmögliche doch möglich zu machen.“ Für Freudl ist die Sache ganz einfach: „Wir haben nichts zu verlieren. Ich kann versprechen, dass wir in Dansenberg voll da sein werden.“

Das Selbstvertrauen ist beim TSB Horkheim gewaltig gewachsen durch den Triumph gegen Pfullingen. Am kommenden Sonntag (15 Uhr) empfängt der TSB dann in der Römerhalle Krefeld zum letzten Gruppenspiel.

Die Hälfte der Aufstiegsrunde wird innerhalb einer Woche ausgetragen

Samstag, Mittwoch, Sonntag – der Spielplan ist jetzt eng getaktet. Der Pfullinger Trainer Daniel Brack versteht das nicht. Nach der 35:40- Niederlage beim TSB kritisierte er das Schlussprogramm als „ein bisschen absurd“. Es sei eine „sehr surreale Situation“, dass man sich nach der frühzeitig aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzten und schließlich beendeten Drittliga-Runde über viele Monate hinweg auf die nun laufende Aufstiegsrunde vorbereitet habe. Und jetzt gehe es zack, zack, zack, laufe „die Hälfte der Runde in einer Woche“ ab. Drei von sechs Spielen.

Zwar sind die Aufstiegspartien als Profisport eingruppiert worden. Damit sind sie nicht von den Corona-Beschränkungen betroffen, die der Amateursport erdulden muss. Doch Vollprofis sind die Horkheimer Handballspieler nicht. Für sie ist der Gruppen-Endspurt stressig.

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/Der+TSB+Horkheim+hat+nichts+zu+verlieren;art140003,4483010

Der erste Sieg des TSB Horkheim in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga fällt beim 40:35 gegen den VfL Pfullingen beeindruckend aus. Trainer Michael Schweikardt setzt auf schnelle Spieler – und hat damit Erfolg.

Die Treppe runter, dann links durch die Türe, ein bisschen geradeaus, dann nochmal nach links. TSB-Vorstand Michael Roll schleppte den ersten Sieger-Bierkasten persönlich in die Mannschaftskabine. Der Clubchef als Kellner, warum auch nicht? Die Freude war bei allen Horkheimern groß am Samstagabend in der Heilbronner Römerhalle: Endlich der erste Erfolg in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga. Das 40:35 (17:16) gegen den VfL Pfullingen war der erhoffte Befreiungsschlag nach 0:6 Punkten.

„Ich bin wirklich erleichtert“, sagte Trainer Michael Schweikardt. Man habe „viel gegrübelt in den letzten Wochen“, aber auch gewusst: „Wir können besser Handball spielen.“ Diesmal war es zu sehen, auf dem Feld und auf der Anzeigetafel. Schweikardt jubilierte: „Wir sind noch am Leben in der Aufstiegsrunde.“ Immer noch Tabellenletzter, das schon. Aber wieder mit einer Perspektive vor Augen, ein bisschen nach oben klettern zu können in der Siebener-Gruppe.

Diesmal waren die Horkheimer Schlussmänner Erfolgstypen

Der TSB Horkheim hatte früh angedeutet, dass es diesmal anders laufen könnte als in den Vorwochen bei den Niederlagen in Oppenweiler, gegen die HSG Hanau und beim TV Willstätt. Gleich beim ersten Wurf des VfL Pfullingen zeigte Torwart Yannick Hölzl eine gute Parade. Famos verhinderte er in der 4. Minute den möglichen 1:3-Rückstand. Diesmal waren die Horkheimer Schlussmänner, spät im Spiel dann auch Sven Grathwohl, Erfolgstypen. Daniel Schlipphak hingegen, der in der zweiten Halbzeit ins Pfullinger Tor musste, weil der zuletzt ganz starke Simon Tölke mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nicht weiterspielen konnte, sah die Bälle immer wieder an sich vorbeizischen – so war es den Horkheimer Torhütern in den Partien der Vorwochen ergangen.

Alles in allem war es ein Offensivspektakel. Nach der Halbzeitpause setzte sich der TSB Horkheim, der beim 10:6 (17. Minute) und 13:9 (22.) schon um vier Tore enteilt war, vorentscheidend ab. Aus dem 17:16 nach 30 Minuten wurde eine Viertelstunde später ein 27:21. Janik Zerweck hatte diesen Treffer erzielt. Der Rückraum-Schütze des TSB kam insgesamt auf neun Tore, genauso wie Nick Fröhlich, der mit seinen Knallerwürfen dafür sorgte, dass die Pfullinger zunehmend gar nicht gut gelaunt waren. Spielmacher Felix Zeiler steuerte sieben Tore bei. Der VfL Pfullingen kam nicht mehr heran, auch nicht mit einer offensiven Deckung in der Schlussphase.

Die sehr gute Leistung war Balsam auf die geschundene Seele

Auf beeindruckende 40 Treffer kam der TSB Horkheim am Schluss. Luis Kuhnle, Jahrgang 2000, hatte mit dem letzten seiner vier Tore die 40 voll gemacht. Dem Trainer war das aber nicht wichtig. „Die Trefferzahl ist mir erstmal wurscht“, sagte Michael Schweikardt. Für ihn war bedeutsam, „dass wir allen gezeigt haben, dass wir es können“. Die „sehr gute Leistung“ war Balsam auf der geschundenen Seele nach dem totalen Fehlstart in die Aufstiegsrunde zur 2. Liga.

Der Pfullinger Trainer Daniel Brack attestierte dem TSB eine „extrem ansteigende Form“. Schweikardt fühlte sich bestätigt in seiner Idee, den Youngstern im Kader viel Verantwortung zu geben. „Wir haben es mit schnellen Spielern probiert. Das war mit ein Schlüssel, um die Pfullinger Abwehr knacken zu können.“ Der angeschlagene Ü30-Routinier Oliver Heß blieb ebenso auf der Ersatzbank wie Oldie Pierre Freudl. Entscheidend war aber vor allem die Einsatzbereitschaft beim TSB. Daran hatte es zu Beginn der Aufstiegsrunde gemangelt. Nun erzählte Michael Schweikardt: „In der Kabine vor dem Spiel habe ich gesagt, dass ich in jedem Augenpaar, in das ich schaue, den absoluten Willen sehen möchte. Und so war es.“

Stenogramm:
TSB Horkheim: Hölzl, Grathwohl – Reichert (3),Grosser, Fröhlich (9), Zeiler (7), Kuhnle (4), Heß, Seiz (5/4), Freudl, Niklas Matusik, Bohnenstengel, Uhl (2), Starz (1), Zerweck (9), Noah Matusik. Beste Werfer VfL Pfullingen: Fischer (12/5), Niklas Roth (9). Siebenmeter: 4/4 TSB – 8/6 VfL. Zeitstrafen: 5 – 1. Disqualifikation: Starz (TSB, 59.).

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/offensivspektakel-als-horkheimer-lebenszeichen;art140003,4482094

Pierre Freudl hat das Horkheimer Handballspiel im Rückraum geprägt, seit er 2017 zum TSB gekommen ist. Seit Februar hat der 37-Jährige einen neuen Job und wird wohl nur noch zwei Spiele bestreiten.

Pierre Freudl stand im Flur vor den Mannschaftskabinen und plauderte entspannt mit Florian Möck, dem einstigen Teamkollegen beim TSB Horkheim und heutigen Spielmacher des VfL Pfullingen. Freudl hatte nur zugeschaut beim Horkheimer 40:35-Sieg. Er hätte spielen können, ist fit. Aber der 37-Jährige ist am Ende seiner Karriere angelangt. Jetzt sind die Jungen dran. Freudl, der Kapitän der Horkheimer Drittliga-Mannschaft, findet das in Ordnung. „Natürlich will man immer spielen“, sagte er. „Aber ich habe dieses Spiel auch von draußen in vollen Zügen genießen können. Die Emotionen waren da.“

Pierre Freudl hat das Horkheimer Spiel im Rückraum geprägt, seit er 2017 zum TSB gekommen ist. Jetzt war er begeistert vom 21-jährigen Nick Fröhlich, der auf der linken Rückraumposition neun Tore zum ersten TSB-Sieg in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga beigesteuert hatte. „Ich gönne das dem Jungen.“

Seit Februar hat Freudl einen neuen Job

Freudl hat sich entschlossen, Schluss zu machen. Noch zwei Spiele sind es wohl im Horkheimer Trikot, dann hört er auf. „Ich habe seit Februar einen neuen Job.“ Der 37-Jährige ist nicht mehr bei einer Bank angestellt, sondern im Immobiliengeschäft tätig. „Ich hätte gerne weitergespielt, vom Herz her. Aber mit reduziertem Trainingsaufwand in der 3. Liga, das war keine echte Option. Ich bin noch fit und motiviert und habe Spaß am Handball, aber man muss im Leben die Dinge priorisieren. Und wenn man bei mir die Fakten zusammenzählt, ist es eben so, dass jetzt ein Schlussstrich zu ziehen ist.“

Grundsätzlich schade finden das die Verantwortlichen beim TSB. „Es hat halt bei ihm zeitlich nicht mehr gepasst“, sagte Manager Michael Löbich. Trainer Michael Schweikardt weiß, dass Pierre Freudl eine Lücke hinterlassen wird, auch wenn in der Partie gegen den VfL Pfullingen die nächste Generation schon voll in die Bresche gesprungen ist. „Wir werden da nochmal tätig“, sagte Schweikardt über die Personalplanung. Löbich fügte hinzu, man habe „zwei, drei Möglichkeiten“ im Auge. „Wir werden auf dieser Position mit Sicherheit noch was machen. Aber du darfst in der heutigen Corona-Zeit nicht nervös werden.“

Das Freudl-Aus treibt den Veränderungsprozess beim TSB voran

Weil Spielmacher Felix Zeiler (sieben Tore und ein starker Auftritt am Samstagabend gegen sein zukünftiges Team) zum VfL Pfullingen wechseln wird, ist mit Louis Mönch schon ein junger Mittelmann verpflichtet worden. Doch das Freudl-Aus beim TSB treibt den Horkheimer Veränderungsprozess weiter voran.

Es sei „kein einfacher Schritt“ gewesen, meinte der 37-Jährige. „Ich habe jetzt gut drei Jahrzehnte im Handball verbracht.“ Doch „Stand jetzt ist es keine Option, noch niederklassig zu spielen“.

Autor: Andreas Öhlschläger

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Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/tsb-kapitaen-pierre-freudl-macht-schluss;art140003,4482091

Felix Zeiler ist beim schwächelnden TSB der Topscorer, am Samstagabend misst er sich mit dem bislang starken VfL Pfullingen, seinem künftigen Club.

Wenn Michael Schweikardt auf die drei bisherigen Spiele des TSB Horkheim in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga schaut, gibt es ganz wenige Aspekte, mit denen der Trainer rundum zufrieden sein kann. Die triste 0:6-Punkte-Bilanz kam unerwartet.

Immerhin, ein Spieler des TSB liegt „über dem, was ich erwartet hatte“: Spielmacher Felix Zeiler. Der Horkheimer Mittelmann traf zuletzt in Willstätt acht Mal, zuvor gegen die HSG Hanau sogar neun Mal. Vier Tore waren es im ersten Spiel der Aufstiegsrunde beim HC Oppenweiler/Backnang. Zeiler geht als Topscorer des TSB ins Samstagabend-Spiel gegen den VfL Pfullingen (20 Uhr, Römerhalle, live bei Sportdeutschland.TV).

Extrem schneller Spieler

Es ist das Duell mit seinem zukünftigen Team. „Felix ist ein extrem schneller Spieler mit einem großartigen 1:1-Verhalten, was uns extrem weiterhelfen wird“, sagte VfL-Trainer Daniel Brack, als der Transfer perfekt gemacht war. Brack kennt Zeilers Qualitäten besonders gut, schließlich war er schon beim TV Plochingen Trainer des Rückraum-Talents.

Im Sommer 2019 kam Felix Zeiler zum TSB. Im Horkheimer Trikot mit der Nummer 11 war er schnell ein Leistungsträger. Michael Schweikardt sagt: „Ich hätte gerne mit ihm weitergearbeitet, das weiß er.“

Viel Torgefahr ausstrahlen

Aber Zeiler muss von seinem Wohnort Wolfschlugen aus stets weit fahren, um ins Training zu kommen. Drei Spiele bestreitet er jetzt noch für den TSB, dann zieht der 21-Jährige weiter nach Pfullingen.

Gut möglich, dass Felix Zeiler im Duell mit dem VfL nochmal auftrumpfen wird. Seine bisherige Torquote lässt es vermuten. „Das hatte er sich auch vorgenommen, richtig viel Torgefahr auszustrahlen“, sagt Trainer Schweikardt. „Er möchte Verantwortung übernehmen.“

Horkheim weit weg von Topform

Zeiler ist in Form. Etliche seiner Horkheimer Mitspieler sind hingegen deutlich von ihrem eigentlichen Leistungsvermögen entfernt. So erklärt sich die enttäuschende Ergebnisserie zur 0:6-Punkte-Zwischenbilanz in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga. Der VfL Pfullingen ist mit 4:2 Zählern „voll im Rennen“, wie es Michael Schweikardt ausdrückt. „Sie kommen als Favorit nach Heilbronn.“ Zwei klare Heimsiege gab es gegen Dansenberg und Oppenweiler, nur beim Gruppenfavoriten HSG Krefeld mussten sich die Pfullinger geschlagen geben.

Für den Horkheimer Trainer ist klar: „Wir müssen uns vor allem in der Abwehr steigern.“ Der VfL Pfullingen hat im Schnitt 32 Tore pro Partie erzielt, der TSB bislang 33, 37 und 34 gegnerische Treffer zugelassen – viel zu viele.

Harte Nuss Pfullingen

„Das wird eine harte Nuss“, sagt Schweikardt. „Pfullingen spielt schon sehr unangenehm. Da müssen wir 60 Minuten lang hart arbeiten.“ Er setzt auf ein verbessertes Defensiv-Kollektiv. „Wir schieben da bisher nicht genug nach, sodass wir Hilfestellung leisten können, wenn einer durchkommt.“ Die Horkheimer Abwehr ist kein kompaktes Gebilde, sondern leicht zu zerfleddern.

Hinzu kommt, dass beide Torhüter des TSB, Sven Grathwohl genauso wie Yannick Hölzl, keine Topform haben. „Unsere Torwartleistungen sind nicht auf dem Niveau, wo ich sage: Das ist gut“, betont Michael Schweikardt. Grathwohl ist zudem gesundheitlich angeschlagen, ebenso wie Oliver Heß und Hendrik Bohnenstengel. Viele Problemfelder haben sich bei den drei Horkheimer Frust-Niederlagen in der Aufstiegsrunde offenbart. Felix Zeiler ist die Ausnahme. Bei ihm läuft es. Aber Handball ist ein Mannschaftssport. Der Trainer sagt: „Wir alle zusammen müssen es in eine andere Richtung biegen, gemeinschaftlich.“

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/handball/artikel/horkheims-bester-trifft-aufs-zukuenftige-team;art140004,4481464

TSB Horkheim holt beim TV Willstätt einen 22:27-Rückstand auf, geht mit 31:30 in Führung und unterliegt doch 31:34. Diesmal stimmt die Einstellung, die Abwehr ist aber wieder zu schwach.

Wieder nichts. Wieder keine Punkte, nicht mal einen. Nach dem 31:34 (16:17) im Kellerduell beim Vorletzten TV Willstätt ist der TSB Horkheim abgeschlagener Letzter in der Süd-Gruppe der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga.

Trainer Michael Schweikardt stand im Foyer der Hanauerlandhalle in Willstätt und sortierte seine Gedanken. Diese Niederlage musste nicht sein. Zwar hatte seine Mannschaft auch im dritten Spiel der Aufstiegsrunde große Schwächen in der Defensive offenbart. „Die Abwehrarbeit war der Schlüssel zum Erfolg, den wir nicht gefunden haben“, sagte Schweikardt. Auch diesmal, wie schon beim 30:33 in Oppenweiler und beim 29:37 gegen die HSG Hanau „haben wir es nicht geschafft, eine richtig kompakte Abwehr zu stellen“, klagte der Horkheimer Trainer.

In TSB-Trainer Schweikardt brodelte es

Schweikardt, der langjährige Bundesligaspieler, kann seine Emotionen gut verbergen. Auch im Gespräch in Willstätt wirkte er ruhig, sachlich, analytisch. Aber innen drin brodelte es. „Ich bin sauer.“ Auch „traurig“ sei er, sagte der 38-Jährige. Man musste diese Gefühls-Eingeständnisse allerdings aus ihm herauskitzeln.

Zwar hatten sich die Horkheimer Handballer viele Fehler geleistet. Aus einer 11:9-Führung nach einer Viertelstunde wurde durch eine 1:6-Tore-Phase ein 12:15 (24.). In der 44. Minute lag der TSB gar mit 22:27 zurück. Doch es war noch nicht vorbei. Schweikardts Mannschaft kämpfte sich an den TV Willstätt heran.

Willstätt mit kleinem Kader nach 50 Minuten platt

Die Badener hatten wegen etlicher Verletzungen nur einen kleinen Kader zur Verfügung. „Die hatten die schwächere Bank“, sagte TSB-Vorstand Michael Roll, der Teil der klitzekleinen, Pandemie-konformen Horkheimer Funktionärs-Delegation war. „So um die 50. Minute rum waren die platt.“

In der 56. Minute glich der TSB Horkheim aus. 30:30, Felix Zeiler hatte getroffen, in Unterzahl. Es war eines der insgesamt acht Tore des Spielmachers. Als in der 58. Minute auch Michael Seiz traf, wiederum in Unterzahl, sah es so aus, als sei der TSB auf Erfolgskurs. 31:30. Spiel gedreht.

In der Schlussphase trifft nur noch der TVW

Doch es blieb bei den 31 Horkheimer Toren. Michael Roll haderte: „Mit 31 Toren auswärts musst du eigentlich gewinnen.“ In der Schlussphase beförderte nur noch der TV Willstätt den Ball ins Netz. Allein dreimal durch Alexander Velz. Der Rückraum-Schütze kam am Schluss auf 13 Tore, darunter ein verwandelter Siebenmeter.

„Dieses Spiel muss man nicht verlieren“, ärgerte sich TSB-Vorstand Roll nach dem 31:34, „aber wir haben halt zu viele eigene Fehler gemacht.“

Blöde Ballverluste, unnötige Zwei-Minuten-Strafem

Was Trainer Schweikardt fuchste, waren die „Aussetzer“ in Situationen, „als wir wirklich am Drücker waren“. Leichtfertige Ballverluste, unnötige Zwei-Minuten-Strafen, Fehlwürfe aus ganz freier Position – all das hätte nicht sein müssen. Immerhin, diesmal stimmte die Einstellung, an der es beim 29:37 gegen die HSG Hanau gefehlt hatte. „Wir haben uns verbessert auf der kämpferischen Seite“, sagte Michael Schweikardt. „Die Jungs wollten, das habe ich gesehen, das war wichtig.“ Auch Michael Roll ließ daran bei aller Enttäuschung keinen Zweifel aufkommen. „Die Spieler haben gebrannt, sind diesmal als richtiges Team aufgetreten. Wenigstens das hat funktioniert.“

Aber es reichte nicht für einen Sieg. Als der Trainer sagte: „Mit dieser Abwehrleistung“ könne man nicht gewinnen, wirkte er ganz ruhig. Doch es sah nur so aus, im Foyer der Hanauerlandhalle. Michael Schweikardt hatte seine Emotionen sehr gut im Griff.

Letzte TSB Hoffnung: Drei Siege in Serie

TSB-Vorstand Michael Roll schaute am Samstagabend in Willstätt enttäuscht aufs Spielfeld, aber auch mit Frust aufs Smartphone. „Das passt natürlich zu unserer Niederlage, dass Dansenberg und Pfullingen gegen die Spitzenteams gewinnen.“

Der TuS Dansenberg (jetzt 4:2 Punkte, Vierter) setzte sich mit 24:21 gegen den Gruppenfavoriten HSG Krefeld (5:3, Zweiter) durch, der VfL Pfullingen (4:2, Dritter) besiegte den HC Oppenweiler/Backnang (5:3, Erster) mit 32:24. Der vierte Platz in der Süd-Gruppe, der als letzter fürs Weiterkommen reicht, ist nun schon vier Zähler vom TSB Horkheim (0:6) entfernt.

Michael Roll wollte sich aber eine kleine Rest-Zuversicht erhalten. „So lange es rechnerisch nicht vorbei ist, ist es nicht vorbei.“ Noch gebe es in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga eine minimale Chance, die nächste Phase zu erreichen. „Du musst halt die letzten drei Spiele gewinnen.“ Am kommenden Samstag in der Heilbronner Römerhalle gegen Pfullingen, dann in Dansenberg, zum Abschluss schließlich auch im Heimspiel gegen die HSG Krefeld. Wahrscheinlich ist das nicht, die bisherigen Niederlagen haben gezeigt, warum. Aber möglich ist es.

Der TSB bräuchte allerdings auch ideale Ergebnisse in den Partien anderer Teams, um mit 6:6 Punkten nicht dennoch auszuscheiden.

TSB Horkheim: Hölzl, Grathwohl – Reichert (2), Grosser, Fröhlich (1), Zeiler (8), Kuhnle, Heß (1), Seiz (7/4), Freudl (1), Niklas Matusik (2), Bohnenstengel (1), Uhl (1/1), Starz (2), Zerweck (5). Beste Werfer TV Willstätt: Velz (13/1), Bubalo (8), Matzinger (7). Siebenmeter: 1/1 TVW – 7/5 TSB. Zeitstrafen: 3 TVW – 4 TSB.

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/handball/artikel/horkheim-verliert-auch-das-kellerduell-in-willstaett;art140004,4479388