Horkheims Bester trifft aufs zukünftige Team

Felix Zeiler ist beim schwächelnden TSB der Topscorer, am Samstagabend misst er sich mit dem bislang starken VfL Pfullingen, seinem künftigen Club.

Wenn Michael Schweikardt auf die drei bisherigen Spiele des TSB Horkheim in der Aufstiegsrunde zur 2. Handball-Bundesliga schaut, gibt es ganz wenige Aspekte, mit denen der Trainer rundum zufrieden sein kann. Die triste 0:6-Punkte-Bilanz kam unerwartet.

Immerhin, ein Spieler des TSB liegt „über dem, was ich erwartet hatte“: Spielmacher Felix Zeiler. Der Horkheimer Mittelmann traf zuletzt in Willstätt acht Mal, zuvor gegen die HSG Hanau sogar neun Mal. Vier Tore waren es im ersten Spiel der Aufstiegsrunde beim HC Oppenweiler/Backnang. Zeiler geht als Topscorer des TSB ins Samstagabend-Spiel gegen den VfL Pfullingen (20 Uhr, Römerhalle, live bei Sportdeutschland.TV).

Extrem schneller Spieler

Es ist das Duell mit seinem zukünftigen Team. „Felix ist ein extrem schneller Spieler mit einem großartigen 1:1-Verhalten, was uns extrem weiterhelfen wird“, sagte VfL-Trainer Daniel Brack, als der Transfer perfekt gemacht war. Brack kennt Zeilers Qualitäten besonders gut, schließlich war er schon beim TV Plochingen Trainer des Rückraum-Talents.

Im Sommer 2019 kam Felix Zeiler zum TSB. Im Horkheimer Trikot mit der Nummer 11 war er schnell ein Leistungsträger. Michael Schweikardt sagt: „Ich hätte gerne mit ihm weitergearbeitet, das weiß er.“

Viel Torgefahr ausstrahlen

Aber Zeiler muss von seinem Wohnort Wolfschlugen aus stets weit fahren, um ins Training zu kommen. Drei Spiele bestreitet er jetzt noch für den TSB, dann zieht der 21-Jährige weiter nach Pfullingen.

Gut möglich, dass Felix Zeiler im Duell mit dem VfL nochmal auftrumpfen wird. Seine bisherige Torquote lässt es vermuten. „Das hatte er sich auch vorgenommen, richtig viel Torgefahr auszustrahlen“, sagt Trainer Schweikardt. „Er möchte Verantwortung übernehmen.“

Horkheim weit weg von Topform

Zeiler ist in Form. Etliche seiner Horkheimer Mitspieler sind hingegen deutlich von ihrem eigentlichen Leistungsvermögen entfernt. So erklärt sich die enttäuschende Ergebnisserie zur 0:6-Punkte-Zwischenbilanz in der Aufstiegsrunde zur 2. Liga. Der VfL Pfullingen ist mit 4:2 Zählern „voll im Rennen“, wie es Michael Schweikardt ausdrückt. „Sie kommen als Favorit nach Heilbronn.“ Zwei klare Heimsiege gab es gegen Dansenberg und Oppenweiler, nur beim Gruppenfavoriten HSG Krefeld mussten sich die Pfullinger geschlagen geben.

Für den Horkheimer Trainer ist klar: „Wir müssen uns vor allem in der Abwehr steigern.“ Der VfL Pfullingen hat im Schnitt 32 Tore pro Partie erzielt, der TSB bislang 33, 37 und 34 gegnerische Treffer zugelassen – viel zu viele.

Harte Nuss Pfullingen

„Das wird eine harte Nuss“, sagt Schweikardt. „Pfullingen spielt schon sehr unangenehm. Da müssen wir 60 Minuten lang hart arbeiten.“ Er setzt auf ein verbessertes Defensiv-Kollektiv. „Wir schieben da bisher nicht genug nach, sodass wir Hilfestellung leisten können, wenn einer durchkommt.“ Die Horkheimer Abwehr ist kein kompaktes Gebilde, sondern leicht zu zerfleddern.

Hinzu kommt, dass beide Torhüter des TSB, Sven Grathwohl genauso wie Yannick Hölzl, keine Topform haben. „Unsere Torwartleistungen sind nicht auf dem Niveau, wo ich sage: Das ist gut“, betont Michael Schweikardt. Grathwohl ist zudem gesundheitlich angeschlagen, ebenso wie Oliver Heß und Hendrik Bohnenstengel. Viele Problemfelder haben sich bei den drei Horkheimer Frust-Niederlagen in der Aufstiegsrunde offenbart. Felix Zeiler ist die Ausnahme. Bei ihm läuft es. Aber Handball ist ein Mannschaftssport. Der Trainer sagt: „Wir alle zusammen müssen es in eine andere Richtung biegen, gemeinschaftlich.“

Autor: Andreas Öhlschläger

Foto: Berger

Quelle: https://www.stimme.de/sport/handball/artikel/horkheims-bester-trifft-aufs-zukuenftige-team;art140004,4481464

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