Zwei schmerzhaft erkämpfte Punkte für den TSB Horkheim
Eine Stunde vor Spielbeginn wurde Michael Schweikardt kurz nervös. Beim routinemäßigen Blick auf die gegnerische Aufstellung entdeckte der Horkheimer Trainer gleich zwei unbekannte Namen. Im rechten Rückraum des TV Großsachsen gab der vor dreieinhalb Jahren geschasste Marius Jörres sein Comeback. Und erstmals in dieser Saison stand Kreisläufer Moritz Brestrich im Kader. „Unsere älteren Spieler haben mir geholfen, die Überraschungspersonalien einzuschätzen“, verriet Schweikardt.
Ganz falsch lagen sie damit offenbar nicht, jedenfalls nahm der TSB durch einen 28:25 (12:9)-Sieg am Samstagabend beide Punkte aus der Sachsenhalle mit. Es war allerdings ein hartes, oft schmerzhaftes Stück Arbeit. „Das Spiel werden die Jungs die nächsten beiden Tage noch spüren“, war sich Schweikardt sicher.
Zwei frühe Zeitstrafen für die Gastgeber
Vom Anpfiff weg setzte das Tabellenschlusslicht auf eine sehr körperbetonte Defensive. Den jungen TSB-Spielern sollte früh klargemacht werden, dass Tore nur über Schmerzen zu erzielen waren. Zwei Zeitstrafen in den ersten zehn Minuten waren die logische Folge.
Unbeeindruckt davon nutzten die Gäste die Überzahlsituationen aus, setzten sich in der Anfangsviertelstunde auf drei Tore ab. Doch die „Saasemer“ ließen sich nicht wirklich abschütteln, blieben auf Tuchfühlung. „In der ersten Hälfte haben wir eine sehr gute Abwehr gespielt und Yannick Hölzl hat sehr gut pariert“, lobte Schweikardt. Der Lohn war eine 12:9-Pausenführung.
Die magische Grenze gehalten
Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien der TSB auf die Siegerstraße einzubiegen. Der starke Yannick Starz holte mit dem 18:13 (42.) erstmals einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus. TVG-Coach Stefan Pohl nahm sofort die Auszeit und sein Team kämpfte sich tatsächlich wieder zurück. Mehrmals bestand die Chance zum Ausgleich, zuletzt beim 25:26 zweieinhalb Minuten vor dem Ende. „Wir haben es aber geschafft, die magische Grenze zum Remis zu verteidigen“, sagte Schweikardt. Nick Fröhlich und Luis Foege sorgten schließlich für den Endstand.
„Nee, mir tut nichts weh, alles gut“, schmunzelte TSB-Spielmacher Louis Mönch am Sonntag, angesprochen auf die These des Trainers. „Es ging aber tatsächlich sehr hitzig zur Sache.“ Die Schiedsrichter hätten die Partie jedoch unter Kontrolle gehabt und die harten Aktionen auch entsprechend geahndet. „Ich bin überzeugt, dass dieses Spiel uns mehr geholfen hat als die Partien zuvor“, sagte Mönch.
Sein Trainer sah es ähnlich. „So körperlich hart wurden wir bisher nicht gefordert. Umso glücklicher sind wir, dass wir das Spiel gewonnen haben. Das ist ein wichtiger Entwicklungsschritt“, sagte Schweikardt. Mit starken 8:2 Punkten auf dem Konto freut sich der TSB nun auf das zweite Heimspiel der Saison.
TSB Horkheim: Hölzl, Schultz (Tor) – Mönch (3), Reichert (3), Grosser (3), Fröhlich (4), Noah Matusik, Kuhnle (1), Hess, Foege (4), Niklas Matusik (1), Bohnenstengel (3/3), Uhl, Starz (5), Levak (1).
Beste Schützen des TVG: Jörres (5), Kupijai (5).
Siebenmeter: TVG 5/3; TSB 5/3.
Zeitstrafen: 6/4. Zuschauer: 236.