Horkheimer Härtetest

Der schnelle Blick auf die Drittliga-Tabelle könnte trügerisch sein. Trainer Michael Schweikardt jedenfalls erwartet eine richtig schwere Aufgabe, wenn der TSB Horkheim an diesem Samstag (20 Uhr, Römerhalle) auf die HG Saarlouis treffen wird.

Mit 4:6 Punkten steht Saarlouis nur auf Platz sieben im Zwölferfeld der Staffel F. Der TSB ist mit 8:2 Zählern Tabellendritter. „Aber die sind eine bessere Mannschaft, als es das Punktekonto momentan ausdrückt“, sagt Schweikardt. „Sie haben viele Spiele in der letzten Viertelstunde verloren, haben es einfach nicht über die Ziellinie gebracht.“

Bruch im Spiel der HG Saarlouis

So war es beispielsweise zuletzt bei der 27:31-Heimniederlage der HG Saarlouis gegen den Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen II. In der 43. Minute lag die HGS mit 22:19 vorne. Von Beginn an war das Team von Trainer Philipp Kessler auf Erfolgskurs gelegen. Aber dann kam der Bruch, eine 0:6-Tore-Phase brachte die Wende zu Gunsten der Löwen.

Im Spiel davor hatte die HG Saarlouis eine 20:16-Führung (39. Minute) bei der SG Leutershausen nicht in einen Sieg ummünzen können, 28:28 endete die Partie. Auch der Zwei-Tore-Vorsprung in der 58. Minute ging verloren.

Gast will Punkte mitnehmen

m Duell mit dem noch ohne Punktverlust dastehenden TuS Dansenberg stand es in der 50. Minute 18:18. Nach 60 Minuten musste die HG Saarlouis eine 21:27-Niederlage wegstecken.

Aber viel Qualität sei da, das betont Michael Schweikardt mehrfach. So sieht es auch sein Trainerkollege Philipp Kessler. Er und sein Team fahren keineswegs depressiv nach Heilbronn. „Punkte mitnehmen“, formuliert HGS-Torwart Patrick Schulz die Vorgabe fürs letzte Spiel der Horkheimer Handballer in der Ausweich-Heimstätte Römerhalle. Man müsse einfach mal die „zehn Blackout-Minuten“ weglassen, dann habe man, „auch wenn wir nicht der Favorit sind in diesem Spiel“, gute Chancen auf Zählbares, glaubt Schulz. Wahrscheinlich wird der zuletzt fehlende Kapitän Philipp Leist nach seiner Verletzung in die Mannschaft der HG Saarlouis zurückkehren. Weiterhin fehlt hingegen Tom Paetow.

Psychologischer Rückenwind beim TSB

Michael Schweikardt schaut weniger aufs Personal des Samstagabend-Gegners als auf die eigenen Spieler. Der gelungene Saisonstart sorgt für psychologischen Rückenwind. „Wir haben keinen Grund, momentan vorsichtig zu agieren. Wir müssen das Selbstvertrauen ausnutzen, das wir haben.“

Allerdings, warnt der Horkheimer Trainer, werde eine Leistung wie am vergangenen Samstag im Auswärtsspiel gegen den sieglosen Tabellenletzten TV Germania Großsachsen wohl kaum reichen, um nun die HG Saarlouis zu bezwingen. Das 28:25 des TSB beim Schlusslicht war keine Glanzleistung. „Jetzt müssen wir ans Leistungsmaximum herankommen“, sagt Schweikardt.

Das Horkheimer Saisonziel ist ein Platz unter den Top Sechs der Staffel F. Davon rückt der Trainer nicht zu Gunsten eines richtig ambitionierten Ziels ab, trotz der 8:2 Punkte auf dem Konto. „Die Teams, gegen die wir bisher gespielt haben, stehen eher im hinteren Bereich der Tabelle. Jetzt kommen nach und nach die echten Gradmesser. Da müssen wir erstmal die nötigen Punkte holen.“

Die Partie gegen die HG Saarlouis ist für den TSB Horkheim ein Härtetest. Ein Sieg könnte Signalwirkung haben für die weiteren schweren Spiele in diesem Herbst.

Quelle: https://www.stimme.de/sport/tsb-horkheim/artikel/horkheimer-haertetest;art140003,4541930