Schweikardts Plan B für seinen TSB Horkheim geht voll auf
Das hätte schief gehen können. Mit fünf Toren lag der TSB Horkheim in der 32. Minute zurück. Aus einem 14:14 war im Drittliga-Duell mit der HG Saarlouis ein 14:19 geworden.
Doch am Ende hatten die Horkheimer fünf Treffer mehr erzielt. 35:30. TSB-Vorstand Michael Roll war „überglücklich, dass wir es noch so herumgerissen haben“.
Trainer Michael Schweikardt lobte sein Team nach der handballerischen Achterbahnfahrt (12:9-Führung, 14:19-Rückstand, vollendete Wende beim 24:23 von Louis Mönch in der 45. Minute, 32:27-Vorentscheidung durch Florian Uhl in der 54. Minute) für die kämpferische Herangehensweise. Doch der wahre Matchwinner war er selbst.
Abwehrumstellung bringt beim TSB die Wende
Denn Schweikardts Plan B ging voll auf. So sah es auch Michael Roll. „Nachdem wir in der zweiten Halbzeit die Abwehr umgestellt hatten, lief es deutlich besser.“ Florian Uhl agierte vorgezogen in einer 5:1-Defensivformation. „Das hat uns einige Bälle gebracht“, freute sich der TSB-Vorstand.
Der Horkheimer Trainer wollte sich aber nicht in den Vordergrund gerückt sehen. „Natürlich gibt es einen Plan B, den man sich so zusammenstrickt, wenn es nicht gut läuft. Aber ich stelle nicht gerne einzelne Spieler nach vorne ins Rampenlicht. Und mich auch nicht.“
In Überzahl ordentlich Tempo gemacht
Michael Schweikardt ist gewiss kein Mensch, der regelmäßig vollmundige Lobreden braucht. Aber zu viel Bescheidenheit muss auch nicht sein. Der taktische Kniff des Trainers war nach dem Fünf-Tore-Rückstand gleich nach der Halbzeitpause entscheidend fürs Horkheimer Comeback. Drei Zwei-Minuten-Strafen, die die HG Saarlouis in der 33., 34. und 35. Minute hinnehmen musste, erleichterten dem TSB das Herankämpfen. „Das hat uns mit Sicherheit geholfen“, sagte Schweikardt. Sein Trainerkollege Philipp Kessler von der HGS klagte, es sei durch die Dezimierungen „natürlich schwierig“ geworden. Da habe der TSB Horkheim dann „ordentlich Tempo gemacht“. Auch Kessler verwies auf die Manndeckung von Florian Uhl, die vor allem auf seinen Mittelmann Lukas Hüller abzielte. „Da hatten wir Probleme.“
Hinzu kamen „viele, viele individuelle Fehler“ seiner Mannschaft. Und so war der TSB beim 20:21 von Uhl (40.) wieder dran an Saarlouis. Der Rechtsaußen kam am Ende auf fünf Tore. Ein zweiter auffälliger Akteur beim Drehen der Partie war Spielmacher Louis Mönch. Beherzt übernahm der vom Oberligisten Zizishausen gekommene Youngster die Verantwortung im Zentrum. Tor um Tor steuerte er bei. Mit elf Treffern war er der herausragende Werfer des TSB. „Da kann man schon froh sein, dass er sich für Horkheim entschieden hat“, sagte Trainer Schweikardt. „Er ist ein Topspieler.“
Schweikardt: Wir sind im Flow
Bei der HG Saarlouis ist Linksaußen Tommy Wirtz ein solcher Topspieler. Er kam auf zwölf Tore, glänzte lange Zeit mit enormer Sicherheit beim Verwandeln seiner Chancen. Doch in der entscheidenden Phase wackelte auch Wirtz. Die HGS hat zuletzt immer wieder Punkte abgegeben, weil es Blackout-Viertelstunden gab. Die Spieler hatten diese negativen Erfahrungen am Samstagabend in der Heilbronner Römerhalle erkennbar in den Köpfen stecken.
Der TSB Horkheim hingegen bleibt selbstbewusst auf Erfolgskurs. 10:2 Punkte hat der Tabellendritte der Drittliga-Staffel F schon eingesammelt. „Wir sind im Flow“, freut sich Michael Schweikardt.
TSB Horkheim: Hölzl, Schultz – Mönch (11/1), Reichert (5), Grosser, Fröhlich (5), Noah Matusik, Kuhnle, Heß (1), Foege (3), Niklas Matusik (1), Bohnenstengel (1/1), Uhl (5), Starz (3), Levak.
Bester Werfer HGS: Wirtz (12/3). Zeitstrafen: 4 – 5. Siebenmeter: 4/2 – 4/3. Zuschauer: 150.