TSB Horkheim ist zu schwach für den Letzten
Sven Grathwohl hielt Bälle und schrie und feuerte an. Als emotionaler Leader versuchte der Torwart des TSB Horkheim alles zu geben, was in seiner Macht lag. Aber das nutzte nichts. Sein Team verlor das Drittliga-Duell mit der HG Oftersheim/Schwetzingen, dem bisherigen Tabellenletzten der Staffel F, deutlich mit 25:30 (12:17).
„Absolut verdient“, so TSB-Trainer Michael Schweikardt, habe Oftersheim/Schwetzingen die Nase vorne gehabt. „Es hat bei uns nicht ausgereicht.“
Schon früh eine Vorentscheidung gefallen
Von Anfang an lief die Partie nicht so, wie es der Heilbronner Tabellensechste im Zwölferfeld gerne gehabt hätte. Schweikardts Mannschaft lag nie in Führung. Beim 4:10 in der 17. Minute war schon früh eine Vorentscheidung gefallen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit arbeiteten sich die Horkheimer zwar kurzzeitig an die HG heran, doch als der TSB in der 40. Minute durch einen technischen Fehler von Luis Foege die Chance zum 18:20 vergab, ging es zügig vollends dahin. Zehn Minuten vor Schluss waren beim 17:24 durch Tim Schaller auch die letzten, ausgesprochen vagen Horkheimer Hoffnungen geplatzt.
Die 25:30-Niederlage war bitter. Der TSB verpasste die Möglichkeit, sich deutlich von der hinteren Tabellenhälfte der Staffel F abzusetzen. Ab Platz sieben droht der Abstieg. Das Sextett unterm Strich muss am Ende der momentan laufenden Doppelrunde in die Abstiegsspiele. Die Horkheimer (jetzt 12:14 Punkte) wollen unbedingt oberhalb der roten Zone bleiben.
Qualität der Horkheimer Abschlüsse zu oft mangelhaft
Trainer Schweikardt sah von seinen Spielern viele, viele Fehler, technische, beim Wurf, im Passspiel. HG-Torwart Benedikt Müller durfte sich auch deshalb über zahlreiche Paraden freuen, weil die Qualität der Horkheimer Abschlüsse zu oft mangelhaft war.
Schweikardt verwies in seiner Analyse auf Details, aber auch auf ein aktuelles Grundproblem: „Wir stecken in einer schwierigen Situation mit den Coronakranken.“ Oliver Heß und Niklas Matusik fehlten wegen ihrer Virusinfektionen, wie schon eine Woche zuvor gegen Zweibrücken. „Da konnten wir es noch kompensieren“, sagte Schweikardt. Mit 35:27 wurde der SV 64 Zweibrücken besiegt, doch diesmal klappte viel zu wenig, trotz der Rückkehr von Luis Kuhnle und Florian Uhl, die am vorigen Samstag auch gefehlt hatten. Wegen Magen-Darm-Problemen musste Torwart Yannick Hölzl nun zu Hause bleiben.
Aus der schwierigen Lage das Beste machen
Ein Spiel ist für die Horkheimer in diesem Jahr noch angesetzt, am 11. Dezember zu Hause gegen die TGS Pforzheim, den neuen Tabellenletzten der Staffel F. Dann soll es nicht nochmal eine ernüchternde Niederlage geben. „Wir müssen gucken, dass wir aus der schwierigen Lage das Beste machen“, sagte Michael Schweikardt.
Gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen gab es zu viele Schwächen, vorne wie hinten. „Wenn wir in der Abwehr so wenige Erfolgserlebnisse haben und im Angriff die Quote so schwach ist, dann wird es nichts. Als wir in der zweiten Halbzeit nochmal eine Chance hätten bekommen können, waren wir zu hektisch, zu unkonzentriert. Die Jungs wollen es gut machen, das ist keine Frage, aber es muss im Kollektiv mehr kommen, da bin ich als Trainer gefragt, und jeder Einzelne muss es auch für sich selbst besser machen“, meinte Schweikardt.
Nick Fröhlich war mit neun Toren, davon drei verwandelte Siebenmeter, bester Horkheimer Schütze. Aber von seinen Nebenleuten im Rückraum kam zu wenig, der junge Kerl bekam zu viel Last auf die Schultern geladen. Erst recht, weil es ein Geisterspiel war, ohne den Rückhalt der eigenen Fans. Der TSB hatte sich entschieden, auf Zuschauer in der Stauwehrhalle zu verzichten, weil zu lange unklar war, welche Regelungen die neue Corona-Verordnung für Baden-Württemberg enthalten würde.
TSB Horkheim: Grathwohl, Schultz – Mönch (2), Reichert (5), Grosser (1), Fröhlich (9/3), Noah Matusik, Kuhnle (2), Foege (1), Bohnenstengel (3), Uhl, Starz, Hamberger, Levak (2), Thiele. Beste Werfer HGOS: Sauer (10/4), Krämer (5). Zeitstrafen: 4 – 6. Siebenmeter: 5/3 – 7/4.