TSB Horkheim in willkommener Außenseiterrolle
Nach zwei Niederlagen in der Drittliga-Pokalrunde will Horkheim in Fürstenfeldbruck dank bester Erinnerung überraschen. Trainer Michael Schweikardt gibt sich zuversichtlich.
Wenn Oliver Heß an diesem Samstag die Wittelsbacher-Halle betritt, um sich ab 19.30 Uhr mit Fürstenfeldbruck zu messen, dann wird der Horkheimer das mit einem wohligen Gefühl tun. „Ganz automatisch“, sagt die erfahrene Nummer 17 des TSB. „Es gibt immer ein paar Mannschaften, bei denen man auswärts ganz gut ausgesehen hat. Und ich glaube, dass kann auch jetzt wieder so sein.“
Starke zwei Jahre ist es her, da haben die Horkheimer bei der TuS, dem damaligen Dominator der Drittligastaffel Süd, mit einem 32:29-Coup richtig gut ausgesehen. Mit nur sechs Minuspunkten schaffte Fürstenfeldbruck letztlich furios den Aufstieg. Zwei der drei Niederlagen hatte es allerdings gegen Horkheim gegeben, das auch im Hinspiel mit 34:28 triumphierte. „Die ein oder andere Erinnerung hat man noch. Auch wenn sich die Mannschaften ein bisschen geändert haben – die Spieler, die dabei waren, gehen mit einem ganz anderen Gefühl, einem positiven, in die Halle“, betont Heß den Vorteil.
Horkheim hat nichts mehr zu verlieren
Einen, den die Horkheimer nach einem 0:4-Punktestart in die Pokalrunde bestens gebrauchen können. „Wir haben definitiv gar nichts mehr zu verlieren wollen die ersten beiden Zähler holen. Ich glaube schon, dass eine Überraschung drin ist“, sagt TSB-Trainer Michael Schweikardt.
Zweimal ist ihm das in seinem ersten Jahr als Chefcoach in Horkheim immerhin schon gelungen. Teils mit taktischen Kniffen wie einem siebten Feldspieler. Auch beim Wiedersehen mit Fürstenfeldbruck zählen für Schweikardt vor allem kreative Lösungswege gegen die TuS-Deckung: „Wir müssen gucken, dass wir die offensive Abwehr gut in Bewegung bekommen.“
Auch TuS-Trainer Martin Wild hat die gemeinsame Vergangenheit nicht vergessen: „Unsere Verteidigung muss sich vielleicht auf die 7-6-Variante bei Horkheim einstellen, aber wir werden darauf vorbereitet sein. Der TSB-Kader ist jetzt etwas jünger, hat aber trotzdem nicht viel an Qualität verloren.“
TuS-Trainer Martin Wild erwartet ein Spiel auf Augenhöhe
Einen klaren Qualitätsunterschied sieh Michael Schweikardt mit Blick auf den kommenden Gegner: „Das ist eine Mannschaft, die aus der 2. Liga runter gekommen ist und dadurch schon Qualität mitbringt. Wir sind mit Sicherheit bei einem Auswärtsspiel auch nicht der Favorit.“ „In unserer Pokalstaffel kann jeder jeden schlagen“, ist Wild dagegen überzeugt und sieht seine Mannschaft deshalb auch nicht als Favorit. „Das wird ein Spiel auf Augenhöhe.“
Der TSB nimmt trotzdem ganz gerne die Rolle des Außenseiters ein. Denn er füllte sie in der Vergangenheit oftmals mit starken Auftritten aus. „Wir haben wenig zu verlieren und es hat uns eigentlich immer ganz gut gelegen, wenn wir nicht unbedingt der Favorit waren. Ich denke, wir werden so ganz gute Karten haben“, sagt Routinier Oliver Heß, der sich in diesem Zusammenhang auch gerne an die Horkheimer 34:32-Überraschung Anfang März bei Topteam Leutershausen erinnert: „Auswärts eine der besten Saisonleistung.“
Osterpause hat dem TSB Horkheim gut getan
Solch eine möchten die Horkheimer nun auch in Fürstenfeldbruck folgen lassen. Der Einsatz des erkälteten Florian Uhls ist fraglich, „der Rest ist gesund und bereit für das Spiel“, sagt Schweikardt. Die Osterpause habe seinem Team gut getan, um „das ein oder andere Wehwehchen auszukurieren“. Deutlich schmerzhafter war ohnehin der unglückliche Auftakt in die Pokalrunde mit zwei knappen Niederlagen.
„Der Weg zum ersten Platz wird natürlich sehr schwer mit den 0:4 Punkten, das ist klar“, weiß der TSB-Trainer, betont aber dennoch: „Wir wollen einen positiven Abschluss.“ Das Gefühl ist nicht nur bei Oliver Heß schon jetzt recht positiv.
Neuzugang für das TSB-Tor
Das Torhüter-Duo des TSB für die nächste Drittliga-Saison steht. Von Dessau-Rosslauer HV 06 wechselt der 22-jährige Julian Malek zu Horkheim. Er hat zuvor beim VfL Gummersbach und danach beim HBW Balingen/Weilstetten II gespielt und kennt die 3. Liga bestens. „Allein von seiner Vita her dürfte das sehr gut passen – so geht die Kaderplanung voran, das ist wichtig“, sagt TSB-Trainer Michael Schweikardt. Seit zwei Jahren spielt Malek beim Dessau-Rosslauer HV in der 2. Bundesliga. Da seine Freundin aus der Nähe von Balingen stammt, wollte er wieder zurück ins Schwäbische und wird das TSB-Tor in den kommenden zwei Jahren gemeinsam mit dem erfahrenen Benjamin von Petersdorff hüten.