,

Keine Punkte – aber ein Auftritt der Mut macht!

Was will man aus einer Saison machen, die unter so schlechten Vorzeichen steht? Nachdem die Horkheimer OisBe in den vergangen Jahren ein Spitzenteam in der Bezirksliga war, folgte nach der vergangenen Saison der große Umbruch, einige Spieler fühlten sich für Höheres berufen und suchten neue Herausforderungen bei anderen Vereinen, Erfolgstrainer Malte Willms kümmert sich nun um das Drittligateam. Soweit – so gut. Die Vorbereitung startete spät, die Amtszeit des neuen Coachs war kürzer als die eines Schalke Trainers und leider zeigten zwei Spieler so wenig Rückgrat, dass sie das Team noch während der Vorbereitung verließen. Aber was solls, Reisende soll man bekanntermaßen nicht aufhalten, wir sehen uns dann auf dem Spielfeld wieder. Im Laufe des Sommers konnten dann doch noch der ein oder andere Neuzugang gefunden werden, sodass man in Bestbesetzung eine schlagkräftige Truppe aufstellen kann.

Aber eben nur in Bestbesetzung. Leider schlug unter anderem die nach einem mexikanischen Bier benannte Krankheit wieder zu und so fehlten neben dem Torhütergespann Schultz/Wörner auch noch fünf Feldspieler beim Saisonauftakt. Da trifft es sich gut, wenn sich zum ersten Heimspiel der Landesligaabsteiger und Topfavorit aus Hohenlohe ankündigt, der seinen Landesligakader fast komplett zusammenhalten konnte. Es gibt dann meistens zwei Möglichkeiten: Entweder fightet man als Rumpftruppe sechzig Minuten bis zum Umfallen und schafft die Überraschung oder es wird Vollpanne, sodass man total untergeht.

In Halbzeit Nummer eins sah es definitiv nach Option 1 aus. Der TSB spielte vorne sehr diszipliniert seine Spielzüge aus und wartete geduldig auf seine Chancen. Besonders erfolgreich waren die Stauwehrboys aber, wenn sie hinten den Ball gewinnen konnten und in der ersten und zweiten Welle ihre Geschwindigkeit ausspielten. Sich wirklich absetzen konnte die Horkheimer sich aber auch nicht, verbrachte man doch immer wieder zwei Minuten auf der Strafbank und schwächte sich damit selbst. Außerdem war es auf Hohenloher Seite auch Christoph Joost in dieser Phase, der den Gastgebern besonders große Probleme bereitete, sodass es mit 16:16 in die Pause ging.

Halbzeit Nummer zwei sah dann eher nach Option 2 aus. Direkt zu Beginn des zweiten Durchgangs konnte eine Dreifachchance nicht genutzt werden und der einzige Kreisläufer Nils Neutz ließ sich auch noch zu einer Tätlichkeit hinreißen. Das Spiel kippte so langsam in Richtung des Favoriten. Horkheim konnte die Hohenloher nicht mehr stoppen, konnte sein Tempospiel nicht mehr aufziehen und die Disziplin im Angriff aus dem ersten Durchgang ließ man auch vermissen. Hohenlohe zog langsam davon und die Horkheimer mussten verletzungsbeding improvisieren, sodass Spieler auf Positionen auftauchten, auf denen sie eigentlich nicht auftauchen sollten. Was aber weiterhin stimmte war die kämpferische Leistung, die junge Truppe hielt dagegen, die Flügelzange Wüstholz/Straub war immer wieder erfolgreich und allein für mehr als die Hälfte der Treffer verantwortlich, sodass am Ende eine 28:33 Niederlage steht, die zwar ärgerlich ist, auf die aufgebaut werden kann.

Mit voller Kapelle wäre für die Horkheimer sicher ein Punktgewinn drin gewesen, so konnte man sich zumindest teuer verkaufen, muss aber am Ende den Hohenlohern, die sicher nicht ihren besten Tag hatten, zu zwei Punkten gratulieren, die sie verdient mit nach Hause nehmen.

Für den TSB geht es schon am kommenden Samstag mit dem ersten Auswärtsspiel beim starken Aufsteiger aus Schwäbisch Hall weiter. Wenn das Lazarett sich bis dahin weiter lichtet und die Urlauber wieder zurückkommen, sollte der erste Saisonsieg machbar sein.

 

Gebhardt (TW), Spehr (TW), Wüstholz (9/2), Neutz, Lang (3), Anderl, Winter, Ohr (2), Unser (3), Robertz (4), Straub (6)