TSB Horkheim braucht im Topspiel viel Mut
Als Tabellenvierter der 3. Liga Süd fährt die Mannschaft von Trainer Dragos Oprea zum Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck.
Bloß nicht in zu großem Respekt erstarren; dran glauben, beim Tabellenführer gewinnen zu können – das sind die Vorgaben. „Wir müssen mutig auftreten“, sagt Dragos Oprea, der Trainer des TSB Horkheim, vor der Drittliga-Partie beim TuS Fürstenfeldbruck (Samstagabend 19.30 Uhr). „Auch die sind zu schlagen. Aber es muss bei uns natürlich schon sehr viel zusammenpassen.“
Fürstenfeldbruck hat sich an der Spitze ein Stück weit abgesetzt
Es ist das Spitzenspiel der 3. Liga Süd. Erster gegen Vierter. Der TuS Fürstenfeldbruck hat sich an der Spitze mit 18:2 Punkten von den Verfolgern abgesetzt, der TSB Horkheim steht punktgleich mit dem Zweiten SG Leutershausen sowie dem Dritten HC Oppenweiler/Backnang (alle 14:6) auf Rang vier. „Die Leistungsdichte bei uns in der Staffel ist groß“, sagt Oprea. „Da sind die Teams nah beieinander.“
Es sieht zwar nicht so aus, wenn man auf die gesamte Tabelle schaut. Da steht beispielsweise der TV Willstätt mit 3:17 Zählern ganz hinten. Doch das Schlusslicht hat zuletzt die Spitzenmannschaft des HC Oppenweiler/Backnang mit 31:29 geschlagen und sah am 1. November in der Auswärtspartie beim TuS Fürstenfeldbruck absolut nicht schlecht aus. Mit 28:31 unterlagen die Willstätter. Dragos Oprea sagt nach seinem Videostudium dieser Partie: „Die hätten auch gewinnen können.“
Tagesform entscheidet oft über den Ausgang der Spiele
Das soll nun seinen Horkheimern gelingen. Bislang hat es in zehn Drittliga-Spielen allerdings nur der VfL Pfullingen geschafft, den Bruckern Punkte abzuknöpfen. Es war in der Top-Begegnung des 5. Spieltags, als der TuS nach einem 38:39-Tore-Spektakel eine Heimniederlage hinnehmen musste.
Oprea sagt: „Oft werden die Spiele von der Tagesform entschieden, davon, wer vielleicht kurzfristig ausfällt, wer angeschlagen ist.“ Der TuS Fürstenfeldbruck ist allerdings als eine Mannschaft, die schon den Sprung in die 2. Liga geschafft hatte, als ein viel genannter Titelanwärter in die Runde der 3. Liga Süd gestartet.
Starke Schützen auf beiden Seiten
Felix Kerst ist mit 83 Toren in zehn Partien (darunter 32 Siebenmeter-Treffer) die Nummer zwei in der Goalgetterliste der Liga. Aber auch die besten Schützen des TSB Horkheim können sich sehen lassen. Nick Fröhlich steht mit 56 Toren auf Platz 13 des Rankings, Oskar Neudeck ist mit 47 Treffern (gar kein Siebenmeter) die Nummer 18, Louis Mönch (44) folgt auf Rang 23. Diese drei Rückraumspieler gelte es zu kontrollieren, wenn man das Spiel gewinnen wolle – davon ist der Brucker Trainer Martin Wild überzeugt. „Das wird nicht ganz einfach, sie zu verteidigen.“
Erst mal will der TuS-Trainer mit der gewohnten 3-2-1-Abwehrformation ins Spiel gehen – diese Variante schätzt auch sein Gegenüber Dragos Oprea.
Den Spitzenreiter in dessen Halle zu düpieren, ist für die Horkheimer eine reizvolle Perspektive. „Ich hasse es, wenn man vorher sagt: Wir haben da nichts zu verlieren, das sind die Besten, schauen wir mal. Klar haben wir was zu verlieren: zwei Punkte und unsere gute Laune. Wir wollen dort gewinnen“, sagt der Trainer des TSB. Der TuS Fürstenfeldbruck hat allerdings auch sehr viel vor. „Wir spielen zu Hause und sind selbst in einer sehr guten Form“, betont Martin Wild.
Zu viele Fehlwürfe gegen die Rhein-Neckar Löwen
Die Horkheimer 29:33-Heimniederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen II ist schnell abgehakt worden. „Das wirft uns nicht aus der Bahn“, glaubt Trainer Oprea. „Wir hatten einen Superlauf bis zu diesem Spiel. Und wir wussten ja sofort, woran es gelegen hat, dass wir keine Punkte geholt haben. Gegen die Junglöwen haben wir 20, 22 Dinger verworfen, vorher in Pforzheim waren es vier – das war der Knackpunkt.“
Er hat sich das Spiel in der Analyse nochmal komplett angeschaut und war nicht unzufrieden: „Wir spielen schon gute Sachen im Angriff.“ Kein Grund also, um Trübsal zu blasen. „Ich bin sowieso nicht der Typ, der rumheult.“ Das Motto von Dragos Oprea lautet: „Wir schauen nach vorne. Fürstenfeldbruck hat eine starke Mannschaft. Aber wir halten mit unseren Mitteln dagegen.“
Um zu gewinnen. Das ist das Ziel. Bloß nicht zu viel Respekt zeigen.
Quelle: Öha – www.stimme.de