Standing Ovations nach dem TSB-Derbytriumph
Die Horkheimer Drittliga-Mannschaft schlägt den ambitionierten Lokalrivalen HC Oppenweiler/Backnang mit 36:32. 650 Zuschauer in der Stauwehrhalle sorgen für eine tolle Stimmung beim Nachbarschaftsduell.
Kaum hatte der TSB Horkheim den Derbytriumph gegen den in Richtung 2. Liga schielenden HC Oppenweiler/Backnang eingefahren, sprach der Trainer auch schon von der Pflicht. Aber Dragos Oprea war am Samstagabend keine Spaßbremse, im Gegenteil. Er sagte nämlich: „Es ist eine Pflicht für meine Jungs, heute Abend richtig zu feiern.“ Mit Standing Ovations waren die Horkheimer Spieler in die Kabine begleitet worden. Die TSB-Fans unter den 650 Zuschauern in der sehr gut gefüllten Stauwehrhalle waren begeistert vom 36:32 (17:15) gegen den Lokalrivalen in der 3. Liga Süd. „Derbysieger, Derbysieger, hey!“, hatten die Spieler den Fans auf der Tribüne entgegengerufen. Von dort zurück kam ein Gesangs-Klassiker für solche Anlässe: „Oh, wie ist das schön. Sowas hat man lange nicht gesehn.“
Die TSB-Fans versorgen das Team mit Energie
Matthias Heineke, der Trainer des HCOB, hatte erstmal keinen Grund, sich zu freuen. Doch er lobte die „tolle Stimmung beim Derby“. Sein Horkheimer Kollege Dragos Oprea sagte nur ein Wort: „Wow!“, um dann doch noch ein bisschen ausführlicher die Atmosphäre beim Nachbarschaftsduell zu würdigen: „Was hier in der Halle los war, was ihr auf der Tribüne fabriziert habt“, diese Energie, die das Horkheimer Team zu Gala-Phasen beflügelte und zu ganz wichtigen Toren, als das Spiel zu kippen drohte – „einfach fantastisch“, bedankte sich Oprea.
Der TSB Horkheim steht in der Tabelle nun auf Augenhöhe mit dem HC Oppenweiler/Backnang, beide Mannschaften haben in der Spitzengruppe des Klassements 16:8 Punkte auf dem Konto. Matthias Heineke haderte mit den letzten Minuten der Partie: „Wir verlieren das Ding, weil wir „ne scheiß Schlussphase spielen, undiszipliniert sind.“ Dragos Oprea war im Party-Modus und dachte besonders an einen Spieler: „Unser Geburtstagskind Yannik Starz hat das schönste Geschenk bekommen.“ Der Horkheimer 36:32-Erfolg war verdient, das gestand auch HCOB-Trainer Heineke ein. Beim 2:3 in der dritten Minute hatte sein Team letztmals geführt. Doch es wurde nach dem Gala-16:9 für den TSB nach 18 Minuten nochmal richtig eng. Bis zur Halbzeit gelang den Gastgebern nur noch ein Tor, die 1:6 Treffer führten zum 17:15-Pausenstand. Sogar ein Remis war möglich.
Oskar Neudeck ist achtfacher Torschütze
Zum Start in die zweite Halbzeit gab es dann wieder eine starke Horkheimer Phase. Beim 23:18 (37. Minute), für das der am Ende achtfache Torschütze Oskar Neudeck sorgte, schien eine zweite Vorentscheidung für den TSB gefallen zu sein, doch der HCOB meldete sich erneut mit Macht zurück. Vom 26:21 (41.) bis zum 27:27 (48.) holte sich Oppenweiler das Momentum zurück. Dann aber gelangen dem Horkheimer Kreisläufer Rico Reichert seine beiden einzigen Tore in diesem Derby – beide in Unterzahl, beide sehr, sehr wichtig. Das 29:27 (50.) war die Basis für den gewaltigen TSB-Jubel am Schluss.tthias Heineke ärgerte sich über die technischen Fehler seiner Spieler in den letzten Minuten und darüber, dass man „zwei, drei freie Würfe verblasen“ hatte. Allerdings war der Horkheimer Schlussmann Julian Malek mit etlichen famosen Paraden auch mit Abstand der beste Torhüter an diesem Abend, klar stärker als das Duo Jürgen Müller und Stefan Koppmeier beim HCOB.
Dragos Oprea war sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. Nach den beiden vorangegangenen Niederlagen gegen die Rhein-Neckar Löwen II und den TuS Fürstenfeldbruck, „weil unsere Treffsicherheit nicht gut war“, habe man diesmal „ein bisschen besser werfen, ein bisschen besser treffen“ müssen – „das haben wir gemacht“.
In den ersten 18 Minuten, als der TSB 16 Tore produzierte, war es begeisternder Hochgeschwindigkeits-Handball. In den ganz wichtigen Momenten, als die Partie auf der Kippe stand, waren die TSB-Würfe zuverlässig drin. Und dann gab es Standing Ovations.
TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff – Mönch (5), Alilovic, Reichert (2), Grosser (6/1), Fröhlich (2), Lübke (1), Noah Matusik, Zerweck (6), Mies, Neudeck (8), Rebmann (4), Niklas Matusik (1), Uhl, Starz (1). Beste Werfer HCOB: Dahlhaus (7), Schliedermann (4). Zeitstrafen: 3 – 3. Siebenmeter: 2/1 – 2/2. Zuschauer: 650.
Quelle: öha – www.stimme.de