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TSB Horkheim verteidigt den zweiten Platz

Wieder ein erfolgloser Versuch. Es klappte einfach nicht. Nick Fröhlich, der erfolgreichste Torschütze des TSB Horkheim in dieser Saison, schaffte es nicht, seinen Namen aufs Papier zu bringen. Ein kleiner Junge hatte ihn im Foyer der Stauwehrhalle um ein Autogramm gebeten, aber der Kugelschreiber versagte. Auch beim zweiten und dritten Versuch. Im Handballspiel, das eine halbe Stunde zuvor beendet wurde, hatte bei Fröhlich fast alles geklappt. Elf Tore warf er, mehr als jeder andere Spieler auf dem Feld. Fünfmal trat er zum Strafwurf an, fünfmal landete der Ball im Netz. Auch sechs Sekunden vor Schluss. Mit 34:35 lag der TSB im Spitzenspiel der 3. Liga Süd gegen den VfL Pfullingen zurück. Eine Niederlage? Nein, denn Nick Fröhlich verwandelte den Siebenmeter und gleich darauf jubelten die Horkheimer Spieler noch einmal, weil die Partie vorbei war. 35:35. Sie hatten das Unentschieden noch geschafft, sind weiterhin Tabellenzweiter hinter Spitzenreiter TuS Fürstenfeldbruck, der zu Hause eine 29:37-Niederlage gegen den HC Oppenweiler/Backnang hinnehmen musste.

Die Top-Teams der 3. Liga Süd sind nah beisammen
Es geht eng zu im Vorderfeld der 3. Liga Süd. Fürstenfeldbruck (22:8 Punkte) steht vor Horkheim (21:9), Oppenweiler und Kornwestheim (je 20:10) sowie dem VfL Pfullingen (19:11) und den Rhein-Neckar Löwen II (18:12 nach einem völlig missratenen Saisonstart mit 0:10 Punkten). Einen Spieltag gibt es noch in diesem Jahr. „Wir spielen bis jetzt eine sensationelle Saison“, sagt TSB-Trainer Dragos Oprea. Ganz zufrieden hat ihn das Unentschieden gegen den VfL Pfullingen aber nicht gemacht. Die meiste Zeit lag seine Mannschaft vorne, immer mal wieder sogar mit vier Toren Vorsprung. Beim 28:24 in der 44. Minute schienen die Horkheimer voll auf Kurs Richtung Heimsieg zu sein. Doch beim 32:32 (55.) war die Begegnung wieder offen. Der zur Schlussviertelstunde eingewechselte Pfullinger Ersatztorwart Fabian Kehle zeigte in dieser Phase einige Retter-Paraden. Als Lukas Fischer in der 57. Minute einen Siebenmeter verwandelte, waren die Gäste erstmals seit ihrer 3:2-Führung zu Beginn des Spiels im Vorteil. Aus dem Horkheimer 32:33 wurde schließlich ein 34:35. Dann traf Fröhlich.

Ein gewonnener Punkt für den TSB? Oder doch ein verlorener angesichts des zwischenzeitlichen Tore-Polsters? Dragos Oprea sind solche Fragen egal. „Es ist ein Punkt.“ Vielleicht hätten die Horkheimer die Partie in der ersten Halbzeit vorentscheiden können. Das 19:16 zur Pause war gut, aber zu knapp. „Da sind wir mit den drei Toren megageil bedient“, sagt der Pfullinger Trainer Daniel Brack über den Halbzeitrückstand. Der TSB habe ganz stark angefangen. „Das war wirklich ein Feuerwerk.“

VfL-Oldie Fabian Kehle hält dann gut
Doch dann änderte Brack die Verteidigungsstrategie. Die Horkheimer taten sich schwerer mit dem Toreschießen. Der Flow in der Vorwärtsbewegung war weg. „Das war nicht so gut“, sagt Dragos Oprea. Als der 28:24-Vorsprung dahinschmolz, „haben wir das Wurfglück auch nicht gehabt“, so der Horkheimer Trainer. Und Fabian Kehle, der Zweimeter-Oldie im VfL-Tor – in gut zwei Wochen 41 Jahre alt, kurzfristig reaktiviert, weil Top-Schlussman Simon Tölke ausfiel – hielt einige TSB-Versuche. „Der hat mit mir früher in Göppingen gespielt“, erzählt Oprea. „Bei einem so großen Torwart solltest du anders werfen.“ Manchmal flutscht es halt nicht. Und manchmal umso besser. Die Anfangsphase des Spiels war geprägt von Louis Mönch. Es war seine Show. Immer wieder flutschte er durch den Pfullinger Deckungsverband. Als es nach elf Minuten 9:6 stand, hatte Mönch schon sechs Tore erzielt. Am Ende waren es neun. Und es gab beim 35:35 einen Punkt für den TSB.
Nick Fröhlich war dann auch noch als Autogrammschreiber erfolgreich. Einen dicken schwarzen Edding hatte er besorgt, als der Kuli dauerhaft versagte. Guter Mann!

TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff – Mönch (9), Alilovic, Reichert, Zerweck, Grosser (1), Fröhlich (11/5), Lübke, Mies, Neudeck (6), Rebmann (3), Niklas Matusik, Uhl (1), Starz (4). Beste Werfer Pfullingen: Jabot (7), Fischer (7/5), Niklas Roth (6). Siebenmeter: 5/5 – 7/5. Zeitstrafen: 5 – 5. Zuschauer: 370.