Die Horkheimer Suche nach der Heimspiel-Härte
Drittligist TSB Horkheim verliert auch das dritte Heimspiel des Jahres. Beim 25:33 gegen die SG Pforzheim/Eutingen fehlen Trainer Dragos Oprea Zweikampfhärte und taktische Disziplin.
In der Stauwerhalle lief am Samstagabend die 54. Minute, als Herwig Jarosch seinen Platz auf der Bühne verließ und zum Ausgang strebte. Dass der langjährige Vorsitzende des TSB Horkheim ein Drittligaspiel seines Herzensclubs vorzeitig verlässt, hat absoluten Seltenheitswert. „Ein Trauerspiel“, sagte er noch im Vorbeigehen. Tatsächlich war die verdiente 25:33 (15:19)-Niederlage gegen die SG Pforzheim/Eutingen für die Gastgeber ernüchternd. „Wir kommen nicht richtig in die Abwehr“, sagte Nick Fröhlich. Zwei Sätze später konstatierte der mit sieben Treffern noch erfolgreichste TSB-Schütze: „Wir kommen nicht richtig in den Angriff.“ Irgendwie fanden die Horkheimer über die gesamten 60 Minuten nie wirklich ins Spiel. Bereits in der sechsten Minute führten die Gäste mit 5:1.
Opreas ehemaliger Teamkollege lässt TSB verzweifeln
„Wir sind von Anfang an da gewesen und Basti hat natürlich überragend gehalten“, sagte der ehemalige Horkheimer Jan Wörner, der vier Treffer zum Pforzheimer Sieg beisteuerte. Mit „Basti“ war natürlich Torhüter Bastian Rutschmann gemeint. Der frühere Teamkollege von TSB-Trainer Dragos Oprea bei Bundesligist FrischAuf Göppingen zog den Horkheimer Schützen früh den Zahn. „Im Hinspiel war er uns egal, heute nicht“, räumte Fröhlich ein.
Beim 41:34-Rekordsieg am 1. November schossen die Horkheimer den 40-Jährigen im Zweifelsfall gleich mit ins Tor. Am Samstag zeigten die Außen Daniel Grosser und Yannik Starz schon früh Nerven gegen den „Rutscher“. Grosser und Fröhlich vergaben zudem zwei Siebenmeter gegen den gebürtigen Karlsruher. „Unsere Wurfquote war nicht drittligatauglich“, gab Fröhlich zu.
TSB verliert Duelle auf dem Bierdeckel
Die Abschlussschwäche ließ sich defensiv nicht kompensieren. „Wir verlieren Zweikämpfe auf dem Bierdeckel. Der Gegner hat es dadurch viel leichter, sich durchzusetzen, als es unsere Angreifer auf der anderen Seite haben“, ärgerte sich Oprea. „Ich vermisse die Heimspiel-Härte, die wir noch in der Vorrunde gezeigt haben.“ Tatsächlich ist der TSB seit Mitte November in eigener Halle sieglos. In diesem Jahr gab es bisher drei Heimniederlagen. „Es bringt jetzt aber nichts, auf die Mannschaft draufzuschlagen. Wir müssen uns wieder daran erinnern, was uns stark gemacht hat“, forderte Oprea. Nach dem 15:19 zur Pause kamen seine Schützlinge auch in der zweiten Hälfte nie näher als auf drei Tore heran. Ab der 48. Minute stellte Oprea als letztes Mittel auf eine 3:2:1-Deckung um, doch auch diese offensivere Variante brachte keine Wende. „Im Hinspiel haben wir die schlechteste Abwehr in den vergangenen vier Jahren gespielt. Da war schon noch eine Rechnung offen. Insgesamt sind wir jetzt quitt“, befand Wörner nach dem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg seiner Pforzheimer.
TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff (Tor) – Starz (1), Uhl (2), Niklas Matusik, Neudeck (1), Rebmann (3), Noah Matusik, Lübke, Fröhlich (7/1), Grosser (1), Zerweck (2), Reichert (2), Mönch (6).
Beste Schützen der SG: Kirchenbauer (8), Ganz (5/2), Wörner (4).
Schiedsrichter: Sven Ernst/Johannes Friedhoff.
Siebenmeter: TSB: 3/1; SG: 3/2.
Zeitstrafen: 4/3.
Zuschauer: 520. Quelle: www.stimme.de som