Horkheim beschließt die Saison mit einem echten Drittliga-Klassiker gegen die SG Leutershausen. Für die Heilbronner bleibt es – unabhängig vom Spielausgang – eine Saison mit wechselnden Gefühlswelten.

Einen echten Handball-Klassiker gibt es zum Saisonabschluss in der Stauwehrhalle zu sehen. Der TSB Horkheim empfängt am Samstagabend (20 Uhr) die SG Leutershausen. Seit 2009 duellierten sich beide Vereine 13 Mal. Meist im Kampf um vordere Plätze in der 3. Liga. Sieben Mal verließ die SG als Sieger das Feld, nur vier Mal der TSB. Zuletzt beim knappen 33:32-Erfolg in der Hinrunde.

Ja, ja die Hinrunde. Beinahe wehmütig geht der Blick der TSB-Anhänger auf diese erste Saisonphase. 18:8 Punkte holte das Team von Dragos Oprea in den ersten 13 Partien. „Jeder Einzelne hat am oberen Limit gespielt“, sagt der Sportliche Leiter Michael Löbich. Doch seit Jahresbeginn läuft es überhaupt nicht mehr. In der Stauwehrhalle gingen alle vier Partien verloren. Aktuell stehen in der Bilanz vier Niederlagen in Serie. Der letzte Erfolg datiert vom 12. Februar. „Im Januar hat ein Leistungsknick eingesetzt, der die ganze Mannschaft betrifft. So gut die Vorrunde war, so durchwachsen, ja so schlecht, ist die Rückrunde gewesen“, sagt Löbich.

Trotz schwacher Rückrunde voll im Soll
Das trübt die Gesamtbilanz. Die ist vor der letzten Partie mit 25:25 Punkten und dem sicheren achten Rang immer noch ordentlich. „Als ich vor der Saison die Staffeleinteilung gesehen habe, musste ich schon schlucken. Mit unserer jungen Mannschaft hätte das auch nach hinten losgehen können“, erinnert sich Löbich. Als sportlichen Erfolg hatte er einen Rang zwischen sechs und acht definiert. Insofern liegt der TSB also voll im Soll. „Es gibt Vereine in dieser Liga, die haben ganz andere finanzielle Möglichkeiten als wir“, sagt Löbich.

Als Gewinner der Saison darf sicher Johannes Rebmann genannt werden. Der 23-Jährige bekam schon am vergangenen Samstag nach der 30:38-Niederlage beim designierten Meister HC Oppenweiler/Backnang ein Extralob seines Trainers. „Johannes hat bei uns außer Torwart so ziemlich jede Position in dieser Saison gespielt. Er hat immer alles gegeben und seine Leistung gebracht“, sagte Oprea. Tatsächlich gab es vor Saisonbeginn eine ganze Reihe Skeptiker, die dem Allrounder den Sprung vom Oberliga-Aufsteiger Wolfschlugen in die 3. Liga nicht zugetraut hatten. „Er ist zu einem guten Drittliga-Spieler gereift“, lobt sogar Löbich.

Quartett wird am Samstag verabschiedet
Mit Kapitän Janik Zerweck, Eigengewächs Daniel Grosser, Rückraumspieler Martin Lübke und Torhüter Benjamin von Petersdorff werden vier Spieler den TSB am Saisonende verlassen – allesamt aus beruflichen Gründen. Sie werden am Samstagabend gebührend verabschiedet. „Es ist schon ein komisches Gefühl. Leicht wird das nicht. Ich gehe schwer davon aus, dass einige Tränen fließen werden“, sagte Zerweck.

Für den Rückraumspieler schließt sich am Ende seiner zehnten Saison beim TSB ein Kreis. „Ich habe gegen Leutershausen mein erstes richtig starkes Drittligaspiel abgeliefert“, erinnert sich der 30-Jährige. Fast genau vor acht Jahren war das, am 21. März 2015. „Die große Zerweck-Show in der Stauwehrhalle“ titelte die HSt angesichts der elf Treffer des damals 22-jährigen Jungspunds. Trainer Jochen Zürn zog anschließend symbolisch den Hut vor seinem Youngster. „Irgendwie ist jeder Wurf reingegangen und wenn er doppelt abgefälscht war. Einfach Wahnsinn“, sagte Zerweck damals. Am Samstag darf es natürlich gerne ähnlich laufen. „Sich mit einem Sieg zu verabschieden, wäre natürlich schöner.“

Extra-Schichten und ein Testspiel zum Abschluss
Dabei wird das Team sogar über das reguläre Saisonende hinaus im April weiter trainieren und auch noch ein Abschluss-Freundschaftsspiel bestreiten. Termin und Gegner sind noch offen. „Wir wollen gegen Leutershausen einen vernünftigen Abschluss hinlegen und noch einen Platz nach oben klettern“, hatte Kreisläufer Rico Reichert bereits vergangene Woche in Oppenweiler mit Blick auf das letzte Saisonspiel gesagt. Ein Erfolg zum Abschluss würde die Saison sicher abrunden und vor allem die aktuelle Negativserie beenden. Quelle: www.stimme.de son

Mit einem beeindruckenden Durchschnitt von 39,3 geschossenen Toren sicherte sich die A-Jugend der Spielgemeinschaft Flein-Horkheim die Vizemeisterschaft 2022/2023 in der Bezirksliga.

 

Dabei sah es am Anfang der Saison nicht wirklich toll aus… Zum einen startete man doch direkt ohne Torwart in die Verbandsqualifikation, die man (zu dem damaligen Zeitpunkt mit etwas Glück) knapp verpasste und musste sich darüber hinaus in der Rundenvorbereitung auch noch von 3 weiteren Spielern verabschieden. Einzige Lichtblicke vor dem ersten Ligaspiel, waren Lukas Stellmacher der sich kurzerhand als Torwart bereitstellte – Lars Haiber, der sich kurz vor Rundenbeginn der Mannschaft angeschlossen hatte und die unterstützenden B-Jugendlichen, die auch gute Akzente setzen konnten. 

Was sich dann aber aus der Mannschaft entwickelte, war zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich zu erahnen. 

 

Nach den ersten beiden Spielen gegen Schwäbisch Hall und Willsbach, und zusammen 94 geschossenen Toren kann man durchaus von einer Offensivkraft sprechen und auch die beiden folgenden Spiele wurde mit 30 (ohne Harz) und 43 geworfenen Toren für sich entschieden werden. Lediglich die HSG Hohenlohe wusste zu diesem Zeitpunkt das Tempo der JHFH mitgehen und stand mit ebenfalls mit 0 Minuspunkten da und war somit als heißester Meisterschaftskandidat bestimmt. Als das Heimspiel gegen die HSG dann auch noch mit 33:27 gewonnen werden konnte und die Emotionen am Überkochen waren, konnte nur die Weihnachtspause die Euphorie der Mannschaft bremsen… wer weiß, wie es sonst weitergegangen wäre.

Denn nach der 4-wöchigen Spielpause stand das Rückspiel gegen Hohenlohe an… und ja… hier zeigte sich zum ersten Mal ein Bruch im Spiel nach vorne. Zu zögerlich und/oder ängstlich präsentierten sich die Jungs der JHFH gerade in diesem wichtigen Spiel. Ganze 18x scheiterten Sie völlig frei am gegnerischen Torwart, der mit diesem Sahnetag wohl der Faktor in diesem Spiel war. Mit dem krachenden 20:30 verloren die Jungs nicht nur das Spiel, sondert auch den direkten Vergleich. Auch wenn der Dämpfer ordentlich Wirkung hinterließ, hieß es nun für die letzten Spiele nochmal Moral zu zeigen und auf einen Ausrutscher der HSG zu hoffen.

Nach einem Zittersieg in Schwäbisch Hall war der Fokus aber glücklicherweise wieder gefunden und es folgten souveräne Siege gegen Willsbach, Neckarsulm und Bad Rappenau. Der Ausrutscher der HSG kam leider nicht und somit schließen wir die Runde trotzdem sehr erfolgreich als Vizemeister Bezirksliga 2022/2023. Alles in allem eine tolle Runde, auf der man für die kommenden Saison aufbauen kann. 

Wir wünschen den drei ausscheidenden Spielern Benni Straub, Lukas Stellmacher und Lars Haiber alles erdenklich Gute und verletzungsfreie Spiele im aktiven Bereich. Ihr seid alle gern gesehene Gäste bei uns im Training und/oder den Spielen.

Die restlichen Jungs bekommen nun Verstärkung aus der B-Jugend und werden sich direkt auf die Qualifikation am 07.05. vorbereiten… mal sehen wo die Reise dann hingehen wird.

 

Es spielten: Lukas Stellmacher, Noah Förster, Lars Reichhardt – Lars Haiber, Ole Willms, Nick Dierl, Marc Robertz, Merdin Pracic, Benjamin Straub, Filip Unizycki, Collin Groß, Hannes Betz, Sebastian Fischer

Trainer: Malte Willms,
Co-Trainer: Miguel Gebhardt

 

Ein herzlicher Dank geht auch an die Eltern der Jungs, die uns immer hervorragend unterstützt haben.

Vor ziemlich genau sieben Jahren war der TSB Horkheim schon einmal mit einer Rumpftruppe zum Derby angereist. Auf der prominenten Ausfallliste hatten damals die Namen Stefan Fähnle, Jonas Heilmann, Jan Wörner, Evgeni Prasolov, Daniel Grosser und Marcel Lenz gestanden. Kurz nach dem Anpfiff brach sich Spielmacher Andreas Blodig dann am stahlharten Oberkörper von Teamkollege Sebastian Heymann auch noch die Nase und musste ebenfalls raus. Trainer Jochen Zürn verfügte mit Felix Hofacker und Sascha Laurenz über gerade zwei Auswechselspieler.

Trotz dieser Hypothek gewann der TSB die Partie nach zuvor sechs Niederlagen aus sieben Partien dank einer überragenden ersten Hälfte mit 31:29. „Die Mannschaft ist Arsch an Arsch zusammengerückt und hat heute eine unglaubliche Leistung abgerufen“, lobte Zürn.
HCOB schielt auf Zweitliga-Aufstieg

Ohne die Rückraumachse Nick Fröhlich, Oskar Neudeck und Janik Zerweck gelang dem TSB am Samstagabend kein ähnliches Kunststück. Der HC Oppenweiler/Backnang ist allerdings auch kein Neuling mehr in der 3. Liga, sondern schickt sich spätestens nach dem locker eingefahrenen 38:30 (20:13) gegen chancenlose Horkheimer an, nächste Woche den Meisterwimpel einzuheimsen. Mit einem Sieg am letzten Spieltag bei der SG Pforzheim/Eutingen wäre der Titel unter Dach und Fach.

Sicher ist seit Samstag bereits die Teilnahme an der am 15. April beginnenden Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. „Das ist ein Meilenstein für den HCOB“, sagte Trainer Volker Blumenschein. Und auch für den 54-Jährigen selbst. Vier Mal in Folge war er mit dem TSB als Vizemeister hauchdünn am Titel vorbeigeschrammt. Zum Abschuss seiner Trainerkarriere ist die Meisterschaft greifbar nah und der Zweitliga-Aufstieg möglich.

Horkheimer 3:2:1-Abwehr überrascht Oppenweiler/Backnang
Der TSB hingegen steht nach einer überragenden Hinrunde mit 25:25 Zählern nun allein im Niemandsland der Tabelle. „Ohne einen Spieler, der aus acht, neun, zehn Metern treffen kann, hatten wir keine Chance“, musste Trainer Dragos Oprea konstatieren. Neben Spielmacher Louis Mönch stellte er die flinken Johannes Rebmann und Florian Uhl. Die mit mehr Spielzeit als üblich bedachten Noah Matusik und Martin Lübke konnten im weiteren Spielverlauf ihre Drittliga-Tauglichkeit nicht nachweisen.

In der Anfangsphase stellte der umformierte TSB die HCOB-Abwehr tatsächlich vor Probleme. Auch die 3:2:1-Abwehr der Horkheimer hatten die Gastgeber nicht erwartet. „Unsere Spielvorbereitung war komplett für die Tonne. Das ist gar nicht so einfach, sich dann umzustellen. Es war aber schnell klar, dass heute viel passieren müsste, damit wir dieses Spiel verlieren“, sagte Blumenschein.

Ärger bei Reichert, Lob von Oprea
Bis zum 4:4 (7. Minute) beantworteten die Gäste jeden Rückstand. Beim 11:13 (24.) waren sie das letzte Mal auf Tuchfühlung. „Da hatten wir in Überzahl die Chance auszugleichen. Doch stattdessen fangen wir uns zwei Konter“, ärgerte sich Kreisläufer Rico Reichert. Immerhin gelang es den Gästen bis zum Schluss, nicht völlig unter die Räder zu geraten.

„Ich muss meinem Team ein Riesen-Lob aussprechen für die kämpferische Leistung“, sagte Oprea zurecht. Allerdings begann der HCOB auch früh damit, ein bisschen Experimental-Handball zu spielen. „Nach zehn Minuten haben die Jungs schon einen Gang zurückgeschaltet. Wir haben viel gewechselt und viel ausprobiert“, sagte Blumenschein.
TSB muss kleinere Brötchen backen

Nach dem Spiel plauderten die beiden Trainer entspannt über die bisherige Saison und die Aussichten. Augenscheinlich dabei: Der Nachbar hat den Horkheimern in den vergangenen Jahren den Rang abgelaufen. Der Kader ist in der Breite deutlich besser besetzt und wird in der kommenden Runde unabhängig von der Ligazugehörigkeit mit Markus Dangers vom Zweitligisten Tusem Essen und Axel Goller von Bundesligist FrischAuf Göppingen weiter verstärkt.

In der Hinsicht muss der TSB seit Jahren bereits deutlich kleinere Brötchen backen und muss zumeist auf Perspektivspieler aus unteren Ligen zurückgreifen. (Quelle: www.stimme.de son)

TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff (Tor) – Starz (4), Uhl (4), Niklas Matusik (3), Rebmann (6), Neudeck (n. e.), Noah Matusik, Lübke (1), Grosser (4/1), Robertz, Reichert (2), Mönch (6/1).

Beste Schützen des HCOB: Buck (8/5), Schmiedt (5), Maurer (4), Gehrke (4).

Schiedsrichter: Nicolas Jaros, Felix Thrun.

Siebenmeter: HCOB: 6/5; TSB: 3/2.

Zeitstrafen: 7/4.

Zuschauer: 700.

Am Samstag empfängt Handball-Drittligist Horkheim den Tabellenzweiten Fürstenfeldbruck, eine Woche später spielt er beim Ersten Oppenweiler.

Dragos Oprea packt noch ein bisschen positive Stimmung obendrauf. „Sehr gut“, sagt der Horkheimer Trainer, hätten seine Jungs zuletzt übers spielfreie Wochenende hinweg trainiert, dann fügt er hinzu: „Sehr, sehr gut.“ Die Basis ist also gelegt für ein starkes Spiel gegen den TuS Fürstenfeldbruck, den Tabellenzweiten der 3. Liga Süd. An diesem Samstagabend (20 Uhr, Stauwehrhalle) empfängt der TSB die Bayern. „Wir sind heiß drauf“, sagt Oprea. „Wir werden 60 Minuten lang kämpfen, das kann ich versprechen.“

Sechs Punkte wichtiger als Meistermacher-Rolle
Einen Sieg kann er nicht versprechen. Die Brucker sind schließlich ein Topteam, wollen noch Meister werden. Momentan liegen sie mit 32:14 Punkten knapp hinter dem Spitzenreiter HC Oppenweiler/Backnang (33:13). Das ist der übernächste Horkheimer Gegner. Der TSB kann sich also ein Stück weit zum Meistermacher (oder Verhinderer) aufschwingen. „Es ist toll, sich mit solchen Mannschaften zu messen“, sagt Dragos Oprea. „Es ist schön zu sehen, dass unsere Spiele wichtig sind. Aber die Meisterschaft womöglich mit zu entscheiden, das hat für uns nicht die oberste Priorität. Wir können in den letzten drei Punktspielen der Saison noch sechs Punkte holen. Das ist das Wichtigste.“

Es wird sehr, sehr schwer, das steht fest. Denn „es sind drei harte Spiele gegen große Brocken“, wie es Oprea ausdrückt. Fürstenfeldbruck, der HCOB, schließlich Leutershausen – alle in der Tabelle der 3. Liga Süd oberhalb des TSB Horkheim angesiedelt, der mit 25:21 Zählern Siebter ist.

Fragezeichen hinter Einsatz von Oskar Neudeck
Zudem wird im Duell mit dem TuS Fürstenfeldbruck vielleicht Oskar Neudeck fehlen, ein wichtiger Torschütze beim TSB. „Er ist im Training umgeknickt, sein Einsatz ist fraglich. Wir müssen schauen, wie am Samstag die Schwellung aussieht und wie große seine Schmerzen sind“, berichtet Dragos Oprea. „Er will unbedingt spielen und auf die Zähne beißen. Aber wir werden da kein gesundheitliches Risiko eingehen.“ Das Hinrundenspiel in Fürstenfeldbruck haben die Horkheimer knapp verloren. „Da waren wir kurz vor einem möglichen Sieg, aber dann hat ein bisschen die Cleverness gefehlt“, blickt Oprea zurück.

Fürstenfeldbruck ist gewarnt
TuS-Trainer Martin Wild hält viel vom TSB – trotz der Schwächephase seit dem Jahreswechsel. „Horkheim spielt eine herausragende Saison“, sagt der Brucker Coach. Zuletzt sei das anhand der Ergebnisse zwar nicht immer deutlich geworden. „Aber auch bei den Niederlagen haben die Horkheimer starke Leistungen gezeigt.“ Der TSB habe eine junge und athletische Truppe. Seine Mannschaft, so Wild, müsse fokussiert und mit voller Konzentration ins Spiel gehen. Beim TuS wird der Kapitän fehlen. Yannick Engelmann befindet sich auf einer Dienstreise. Doch Martin Wild will sein Team oben halten. „Wenn wir unter den ersten zwei bleiben, haben wir die Pokal-Qualifikation sicher“, sagt er. „Wir können auch noch auf die Meisterschaft schielen.“ Der TSB möchte den TuS allerdings gerne stolpern lassen.

TSB spielt im Drittligaduell bei den Rhein-Neckar Löwen II lange gut, verliert aber am Ende mit 33:34 und ist in der 3. Liga Süd nur noch Mittelmaß.

Der Ball ist rund. Das ist im Handball nicht anders als im Fußball. Aber Sepp-Herberger-Weisheiten sind die Sache derjenigen, die Gefahr laufen, die Rote Karte zu sehen, wenn sie mit der Hand zum Ball gehen. Dem früheren Fußball-Bundestrainer Herberger wird die legendär gewordene Aussage „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“ zugeschrieben. Im Handball sind es 60 Minuten. Und genau das war am Samstagabend das Problem des TSB Horkheim.

TSB zog mehrfach um einige Tore weg
Über weite Phasen der Drittligapartie beim Tabellennachbarn Rhein-Neckar Löwen II hinweg war der TSB in Führung gelegen. Auch mal mit drei Toren Vorsprung wie beim 11:8 (19. Minute) oder sogar vier Treffern plus (18:14, 31.). Als die Horkheimer eine knappe Viertelstunde vor dem Ende eine 28:25-Führung herausgeworfen hatten, schienen sie tatsächlich auf Siegkurs zu sein.

Es wurde dann zwar knapp, die Junglöwen glichen aus, aber sie gingen nach dem Verspielen ihres 3:0-Blitzstarts sehr lange Zeit nicht mehr in Führung. Beim Horkheimer 31:30, das Nick Fröhlich in der 53. Minute erzielte, sah es immer noch gut aus für die Mannschaft von Trainer Dragos Oprea. Dumm nur, dass die Uhr weiterlaufen musste bis zur Vollendung der 60. Minute. So lange dauert ein Handballspiel nun einmal. Und abgerechnet wird am Schluss, das ist sportartübergreifend der Kern von Sepp Herbergers Weisheit. Mit 33:34 (17:13) unterlag der TSB den Rhein-Neckar Löwen II.

Wichtiger Siebenmeter landet nicht im Tor
Entscheidend war die Horkheimer 0:3-Tore-Phase nach der 53. Minute. Erst beim 32:33 durch Florian Uhl 53 Sekunden vor dem Ende traf Opreas Team wieder. Nick Fröhlich hatte in der 57. Minute eine Siebenmeterchance zum möglichen 32:32 nicht nutzen können.

„Dass wir unterm Strich wieder ohne Punkte dastehen, ist nicht zufriedenstellend“, sagte Dragos Oprea. „Am Ende hat ein bisschen die Cleverness gefehlt.“ Mit leeren Händen mussten die Horkheimer nach Hause fahren. Die Talente-Truppe des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen ist nun mit 28:18 Punkten weggezogen. Der TSB (25:21) zählt nach der sechsten Niederlage in den letzten acht Spielen nur noch zum grauen Mittelfeld der 3. Liga Süd. Platz sieben im 14er-Feld ist es.

Zu viele Einzelaktionen, zu wenig Zusammenspiel
Der Trainer haderte mit der Schlussphase. „Ich wünsche mir, dass wir in der Crunchtime als Mannschaft versuchen, das Spiel zu gewinnen, und es nicht einzelne Spieler tun. Ich hatte in den letzten Minuten das Gefühl: Jeder will es selber für uns entscheiden. Und das ist einfach nicht gut ausgegangen.“ Die Erfolgsquote war dann schlecht. „Das ist einfach unser Ding: zu einfache technische Fehler, dann ein Gegenstoß, dann ein Gegentor. Oder auch frei verworfene Bälle. Das kennen wir aus früheren Spielen. Ich weiß, dass die Jungs das nicht absichtlich machen. Aber es ist bitter“, meinte Oprea. Nach dem 0:3-Fehlstart hatten die Horkheimer Spieler lange Zeit viel von dem umgesetzt, was ihr Trainer sehen wollte. „Über unsere aggressive und harte Abwehr, die ich gefordert hatte, sind wir ins Spiel zurückgekommen.“ Es gab aber kein Happy End.

Zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Spiel
Das kommende Wochenende ist spielfrei. Am 18. März empfängt der TSB in der heimischen Stauwehrhalle den Tabellenzweiten TuS Fürstenfeldbruck. „Bis dahin werden wir ganz normal trainieren. Es sind jetzt noch drei Spiele, wir müssen im normalen Modus bleiben. Voll fokussiert. Denn wir wollen noch Siege einfahren“, sagte Dragos Oprea. Die Punkterunde soll nicht mit einem ganz schlechten Gefühl zu Ende gehen.

TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff (Tor) – Mönch (5), Reichert (1), Zerweck (3), Robertz, Grosser (2), Fröhlich (5/2), Lübke, Noah Matusik, Neudeck (6), Rebmann (4), Niklas Matusik (3), Straub, Uhl (4). Beste Werfer Junglöwen: Kraft (7), Göttler (7). Zeitstrafen: 3 – 2 (TSB). Siebenmeter: 3/3 – 3/2. Zuschauer: 300. Quelle: www.stimme.de / öha

Es gab fünf Niederlagen in den vergangenen sieben Spielen der 3. Liga Süd. Das schwere Horkheimer Restprogramm beginnt mit dem Samstagabend-Duell bei den Rhein-Neckar Löwen II.

Es ist keine vollkommen abwegige Vorstellung, dass der TSB Horkheim bis zum Ende der Drittliga-Runde keinen Sieg mehr einfahren wird. Vier Punktspiele sind es noch. Vier richtig schwere Partien. Und die Form des Tabellensechsten TSB ist seit vielen Wochen nicht gut. In den vergangenen sieben Spielen gab es fünf Niederlagen. Lediglich gegen die Kellerkinder HG Oftersheim/Schwetzingen und TVS Baden-Baden gelangen Siege.

Der Schlussspurt der 3. Liga Süd beginnt an diesem Samstag (20 Uhr) mit dem Auswärtsspiel des TSB beim einen Platz und einen Punkt besser dastehenden Tabellennachbarn Rhein-Necker Löwen II, dann kommt der aktuelle Dritte TuS Fürstenfeldbruck in die Horkheimer Stauwehrhalle, am vorletzten Spieltag wird der TSB im Nachbarschaftsduell beim momentanen Spitzenreiter HC Oppenweiler/Backnang voll gefordert sein, zuletzt gibt es die Heimpartie gegen den Siebten, die SG Leutershausen.

Trainer Oprea ist zuversichtlich
Vier Horkheimer Pleiten? Pustekuchen, sagt TSB-Trainer Dragos Oprea. „In jedem Spiel gibt es Chancen, um es zu gewinnen.“ Sein Blick auf die kommenden Wochen ist von Zuversicht geprägt, der Blick aufs Spiel an diesem Samstag bei der Talente-Truppe des Bundesliga-Titelanwärters Rhein-Neckar Löwen sowieso, denn: „Wir trainieren aktuell richtig, richtig gut.“

Allerdings hat sich gezeigt, dass die Probleme im Horkheimer Spiel, die schon vor Weihnachten 2022 allmählich aufgetreten sind, reichlich hartnäckig sind: Im Angriff fehlt es an einer effizienten Chancenverwertung, in der Abwehr an dauerhafter, verlässlicher Stabilität.
Für Ernüchterung sorgte zuletzt die deutliche 25:33-Heimniederlage gegen die SG Pforzheim/Eutingen. Allzu viel in Frage stellen wollte Trainer Oprea aber nicht. Er verweist auch ein paar Tage nach der dritten Horkheimer Heimpleite in Folge auf die Qualität des Gegners: „Die waren besser. Das muss man dann auch anerkennen.“

Nichtsdestotrotz hat er viel Ehrgeiz, den Negativtrend beim TSB nun mit einem Erfolg zu brechen, der angesichts der Schwächen seiner Mannschaft eher nicht erwartet werden darf. „Wenn wir Schritte nach vorne machen wollen, müssen wir gewinnen.“

Alle Mann sind beim TSB an Bord
Man habe „sehr viel geredet in letzter Zeit“. Jetzt „gilt es, entsprechend zu handeln“. Dragos Oprea vermeldet „alle Mann an Bord“, es gebe keine Ausfälle wegen Verletzungen oder Krankheit. Bei den Junglöwen hingegen „weiß man nie genau, wer spielen wird“. Sicher ist aber: „Das sind gute Jungs, schnelle Jungs, dynamische Jungs.“ Der Bundesligist aus Mannheim hat eine sehr gute Nachwuchsarbeit. Oprea sagt ganz zum Schluss allerdings auch: „Es sind schlagbare Jungs.“ Diese Worte durch einen Zwei-Punkte-Erfolg zu unterstreichen, darum geht es fürs Horkheimer Team. Ganz wichtig aus Trainersicht: „Wir müssen und wir werden in der Deckung härter spielen. Wir sind da einfach zu brav gewesen in den letzten Spielen.“