TSB Horkheim stolpert in der Schlussphase
TSB spielt im Drittligaduell bei den Rhein-Neckar Löwen II lange gut, verliert aber am Ende mit 33:34 und ist in der 3. Liga Süd nur noch Mittelmaß.
Der Ball ist rund. Das ist im Handball nicht anders als im Fußball. Aber Sepp-Herberger-Weisheiten sind die Sache derjenigen, die Gefahr laufen, die Rote Karte zu sehen, wenn sie mit der Hand zum Ball gehen. Dem früheren Fußball-Bundestrainer Herberger wird die legendär gewordene Aussage „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“ zugeschrieben. Im Handball sind es 60 Minuten. Und genau das war am Samstagabend das Problem des TSB Horkheim.
TSB zog mehrfach um einige Tore weg
Über weite Phasen der Drittligapartie beim Tabellennachbarn Rhein-Neckar Löwen II hinweg war der TSB in Führung gelegen. Auch mal mit drei Toren Vorsprung wie beim 11:8 (19. Minute) oder sogar vier Treffern plus (18:14, 31.). Als die Horkheimer eine knappe Viertelstunde vor dem Ende eine 28:25-Führung herausgeworfen hatten, schienen sie tatsächlich auf Siegkurs zu sein.
Es wurde dann zwar knapp, die Junglöwen glichen aus, aber sie gingen nach dem Verspielen ihres 3:0-Blitzstarts sehr lange Zeit nicht mehr in Führung. Beim Horkheimer 31:30, das Nick Fröhlich in der 53. Minute erzielte, sah es immer noch gut aus für die Mannschaft von Trainer Dragos Oprea. Dumm nur, dass die Uhr weiterlaufen musste bis zur Vollendung der 60. Minute. So lange dauert ein Handballspiel nun einmal. Und abgerechnet wird am Schluss, das ist sportartübergreifend der Kern von Sepp Herbergers Weisheit. Mit 33:34 (17:13) unterlag der TSB den Rhein-Neckar Löwen II.
Wichtiger Siebenmeter landet nicht im Tor
Entscheidend war die Horkheimer 0:3-Tore-Phase nach der 53. Minute. Erst beim 32:33 durch Florian Uhl 53 Sekunden vor dem Ende traf Opreas Team wieder. Nick Fröhlich hatte in der 57. Minute eine Siebenmeterchance zum möglichen 32:32 nicht nutzen können.
„Dass wir unterm Strich wieder ohne Punkte dastehen, ist nicht zufriedenstellend“, sagte Dragos Oprea. „Am Ende hat ein bisschen die Cleverness gefehlt.“ Mit leeren Händen mussten die Horkheimer nach Hause fahren. Die Talente-Truppe des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen ist nun mit 28:18 Punkten weggezogen. Der TSB (25:21) zählt nach der sechsten Niederlage in den letzten acht Spielen nur noch zum grauen Mittelfeld der 3. Liga Süd. Platz sieben im 14er-Feld ist es.
Zu viele Einzelaktionen, zu wenig Zusammenspiel
Der Trainer haderte mit der Schlussphase. „Ich wünsche mir, dass wir in der Crunchtime als Mannschaft versuchen, das Spiel zu gewinnen, und es nicht einzelne Spieler tun. Ich hatte in den letzten Minuten das Gefühl: Jeder will es selber für uns entscheiden. Und das ist einfach nicht gut ausgegangen.“ Die Erfolgsquote war dann schlecht. „Das ist einfach unser Ding: zu einfache technische Fehler, dann ein Gegenstoß, dann ein Gegentor. Oder auch frei verworfene Bälle. Das kennen wir aus früheren Spielen. Ich weiß, dass die Jungs das nicht absichtlich machen. Aber es ist bitter“, meinte Oprea. Nach dem 0:3-Fehlstart hatten die Horkheimer Spieler lange Zeit viel von dem umgesetzt, was ihr Trainer sehen wollte. „Über unsere aggressive und harte Abwehr, die ich gefordert hatte, sind wir ins Spiel zurückgekommen.“ Es gab aber kein Happy End.
Zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Spiel
Das kommende Wochenende ist spielfrei. Am 18. März empfängt der TSB in der heimischen Stauwehrhalle den Tabellenzweiten TuS Fürstenfeldbruck. „Bis dahin werden wir ganz normal trainieren. Es sind jetzt noch drei Spiele, wir müssen im normalen Modus bleiben. Voll fokussiert. Denn wir wollen noch Siege einfahren“, sagte Dragos Oprea. Die Punkterunde soll nicht mit einem ganz schlechten Gefühl zu Ende gehen.
TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff (Tor) – Mönch (5), Reichert (1), Zerweck (3), Robertz, Grosser (2), Fröhlich (5/2), Lübke, Noah Matusik, Neudeck (6), Rebmann (4), Niklas Matusik (3), Straub, Uhl (4). Beste Werfer Junglöwen: Kraft (7), Göttler (7). Zeitstrafen: 3 – 2 (TSB). Siebenmeter: 3/3 – 3/2. Zuschauer: 300. Quelle: www.stimme.de / öha