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Kräfteverhältnisse zurecht gerückt: TSB Horkheim ist in Oppenweiler chancenlos

Vor ziemlich genau sieben Jahren war der TSB Horkheim schon einmal mit einer Rumpftruppe zum Derby angereist. Auf der prominenten Ausfallliste hatten damals die Namen Stefan Fähnle, Jonas Heilmann, Jan Wörner, Evgeni Prasolov, Daniel Grosser und Marcel Lenz gestanden. Kurz nach dem Anpfiff brach sich Spielmacher Andreas Blodig dann am stahlharten Oberkörper von Teamkollege Sebastian Heymann auch noch die Nase und musste ebenfalls raus. Trainer Jochen Zürn verfügte mit Felix Hofacker und Sascha Laurenz über gerade zwei Auswechselspieler.

Trotz dieser Hypothek gewann der TSB die Partie nach zuvor sechs Niederlagen aus sieben Partien dank einer überragenden ersten Hälfte mit 31:29. „Die Mannschaft ist Arsch an Arsch zusammengerückt und hat heute eine unglaubliche Leistung abgerufen“, lobte Zürn.
HCOB schielt auf Zweitliga-Aufstieg

Ohne die Rückraumachse Nick Fröhlich, Oskar Neudeck und Janik Zerweck gelang dem TSB am Samstagabend kein ähnliches Kunststück. Der HC Oppenweiler/Backnang ist allerdings auch kein Neuling mehr in der 3. Liga, sondern schickt sich spätestens nach dem locker eingefahrenen 38:30 (20:13) gegen chancenlose Horkheimer an, nächste Woche den Meisterwimpel einzuheimsen. Mit einem Sieg am letzten Spieltag bei der SG Pforzheim/Eutingen wäre der Titel unter Dach und Fach.

Sicher ist seit Samstag bereits die Teilnahme an der am 15. April beginnenden Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. „Das ist ein Meilenstein für den HCOB“, sagte Trainer Volker Blumenschein. Und auch für den 54-Jährigen selbst. Vier Mal in Folge war er mit dem TSB als Vizemeister hauchdünn am Titel vorbeigeschrammt. Zum Abschuss seiner Trainerkarriere ist die Meisterschaft greifbar nah und der Zweitliga-Aufstieg möglich.

Horkheimer 3:2:1-Abwehr überrascht Oppenweiler/Backnang
Der TSB hingegen steht nach einer überragenden Hinrunde mit 25:25 Zählern nun allein im Niemandsland der Tabelle. „Ohne einen Spieler, der aus acht, neun, zehn Metern treffen kann, hatten wir keine Chance“, musste Trainer Dragos Oprea konstatieren. Neben Spielmacher Louis Mönch stellte er die flinken Johannes Rebmann und Florian Uhl. Die mit mehr Spielzeit als üblich bedachten Noah Matusik und Martin Lübke konnten im weiteren Spielverlauf ihre Drittliga-Tauglichkeit nicht nachweisen.

In der Anfangsphase stellte der umformierte TSB die HCOB-Abwehr tatsächlich vor Probleme. Auch die 3:2:1-Abwehr der Horkheimer hatten die Gastgeber nicht erwartet. „Unsere Spielvorbereitung war komplett für die Tonne. Das ist gar nicht so einfach, sich dann umzustellen. Es war aber schnell klar, dass heute viel passieren müsste, damit wir dieses Spiel verlieren“, sagte Blumenschein.

Ärger bei Reichert, Lob von Oprea
Bis zum 4:4 (7. Minute) beantworteten die Gäste jeden Rückstand. Beim 11:13 (24.) waren sie das letzte Mal auf Tuchfühlung. „Da hatten wir in Überzahl die Chance auszugleichen. Doch stattdessen fangen wir uns zwei Konter“, ärgerte sich Kreisläufer Rico Reichert. Immerhin gelang es den Gästen bis zum Schluss, nicht völlig unter die Räder zu geraten.

„Ich muss meinem Team ein Riesen-Lob aussprechen für die kämpferische Leistung“, sagte Oprea zurecht. Allerdings begann der HCOB auch früh damit, ein bisschen Experimental-Handball zu spielen. „Nach zehn Minuten haben die Jungs schon einen Gang zurückgeschaltet. Wir haben viel gewechselt und viel ausprobiert“, sagte Blumenschein.
TSB muss kleinere Brötchen backen

Nach dem Spiel plauderten die beiden Trainer entspannt über die bisherige Saison und die Aussichten. Augenscheinlich dabei: Der Nachbar hat den Horkheimern in den vergangenen Jahren den Rang abgelaufen. Der Kader ist in der Breite deutlich besser besetzt und wird in der kommenden Runde unabhängig von der Ligazugehörigkeit mit Markus Dangers vom Zweitligisten Tusem Essen und Axel Goller von Bundesligist FrischAuf Göppingen weiter verstärkt.

In der Hinsicht muss der TSB seit Jahren bereits deutlich kleinere Brötchen backen und muss zumeist auf Perspektivspieler aus unteren Ligen zurückgreifen. (Quelle: www.stimme.de son)

TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff (Tor) – Starz (4), Uhl (4), Niklas Matusik (3), Rebmann (6), Neudeck (n. e.), Noah Matusik, Lübke (1), Grosser (4/1), Robertz, Reichert (2), Mönch (6/1).

Beste Schützen des HCOB: Buck (8/5), Schmiedt (5), Maurer (4), Gehrke (4).

Schiedsrichter: Nicolas Jaros, Felix Thrun.

Siebenmeter: HCOB: 6/5; TSB: 3/2.

Zeitstrafen: 7/4.

Zuschauer: 700.