Auf ein Neues! Nach dem Fast-Aufstieg 2019/2020 und der sieglosen Ein-Spiele Saison 2020/2021 startete am vergangenen Samstag die neue Runde in der Bezirksliga. Kadertechnisch bleibt fast alles beim Alten, nur der phasenweise nicht zu bremsende Halbrechte Flo Uhl wurde nach oben befördert, während der Kader mit den Talenten Yannick Ohr und Kevin Hamberger aus der Nachwuchsschmiede weiter verjüngt wurde. Die Vorzeichen für den ersten Spieltag und die inoffizielle Heilbronner Stadtmeisterschaft hätten trotzdem besser sein können. Mit Rückraumshooter Noel Hoffmann, Innenblocker Janis Bauer und Kapitän Simon Wüstholz fielen drei Stammspieler aus, zudem wurde das Heimspiel in der Fremde ausgetragen. Da in der schwereinnehmbaren Stauwehrfestung weiter mehr geimpft als geworfen wird, musste ausgerechnet in der Heimspielstätte der Heilbronn Kobras angetreten werden, aber was soll´s, wir hatten schon oft genug bewiesen, dass wir auch in der Fremde punkten können.

Doch zunächst sah es garnicht so gut aus. Die erste Viertelstunde verlief zwar noch relativ ausgeglichen, doch dann konnte die HSG sich beim 8:11 nach zwanzig Minuten erstmals mit drei Toren absetzen. Marco Künzel führte von der Spielmacherposition glänzend Regie und Serkan Vurmaz schoss von der Königsposition ein Traumtor nach dem Anderen, sodass selbst Deutschlands Hoffnungsträger und Nationalspieler Basti Heymann auf der Tribüne neidisch wurde.
Coach Willms hatte Redebedarf, zog die grüne Karte und das sollte Wirkung zeigen. Die Abwehr war nun wie ausgewechselt, Mario Schultz fand immer besser ins Spiel und das brandgefährliche Konterspiel konnte aufgezogen werden. Aber auch im stehenden Angriff wussten die Stauwehrboys zu überzeugen. Bambi Kevin Hamberger war in seinem ersten Aktivenspiel ohne Scheu und konnte immer wieder erfolgreich aus dem Rückraum abschließen, genauso wie Comebacker Patrick Lang, der dort weitermachte, wo er vor seinem Kreuzbandriss aufgehört hatte. Wenn der Halbrechte so weiterspielt, ist es nicht auszuschließen, dass bald wieder eine WhatsApp Nachricht der sportlichen Leitung des TV Fleins auf seinem Handy aufblinkt. Zehn Zeigerumdrehungen später war das Spiel gedreht, sodass es mit einer 16:13-Führung zum Halbzeit-Hefe in die Kabine ging.

Die zweite Halbzeit begann im Prinzip genauso wie die Erste, das Spiel war ausgeglichen und der drei Tore Vorsprung konnte relativ problemlos verteidigt werden, Schwierigkeiten machte weiterhin nur Serkan Vurmaz, der am Ende des Abends 14 Treffer auf dem Tacho hatte und dessen Tore teilweise auch auf der Horkheimer Bank für Begeisterung sorgten. Reichen sollte das aber nicht, denn um die OisBe zu schlagen, braucht es mittlerweile mehrere Spieler, die nahe an ihrer Topform performen. Diese Topform hatte an diesem Abend auf Horkheimer Seite auch Kreisläufer Pascal Thiele der neben Mittespieler Kevin Hamberger Topscorer war und hinten eine private Blockparty veranstaltete (mal wieder!). Gerade der Heilbronner Rückraumbomber Matze Ohr bekam zu spüren, dass er inzwischen in einem Alter ist, in dem er nur noch schwer über diese Ein-Mann-Mauer kommt. Und so war das Spiel zehn Minuten vor dem Abpfiff beim 28:21 quasi auch entschieden und die Luft war raus. Es ging noch etwas wild Hin und Her, wirklich ansehnlich war es nicht mehr und beim 33:26 war dann auch Schluss.

Derbysieger und Stadtmeister, der Saisonstart ist definitiv geglückt, doch mit zwei Punkten ist noch keiner aufgestiegen. Mit Sicherheit lief noch nicht alles perfekt, aber die Ansätze sind schon sichtbar. Die beiden Torhüter Schultz und Löbich sollten wieder das stärkste Gespann der Liga bilden und die jungen Feldspieler haben auch gleich gezeigt, dass sie in der Bezirksliga mehr als mithalten können. Wir werden sehen. Weiter geht’s nächste Woche bei den Obrigheimer Ochsen, die dieses Wochenende in Lauffen eine mächtige Rutsche abbekommen haben und sich rehabilitieren wollen und müssen. Im ersten echten Auswärtsspiel also eine echte Herausforderung für die Horkheimer, das Haftmittelverbot erleichtert die Challenge wohl kaum, wobei in der Vorsaison wurden alle harzfreien Spiele gewonnen…

Schultz (TW), Löbich (TW), Neutz(2/1), P.Lang (5), J.Lang , Winter (2), Hamberger (6), Grosser (4), Ohr (3), Herzog (1), Hagelauer (2/1), Braun (2), Thiele (6)

Wir haben länger gewartet als jeder Rechtsaußen auf sein Zuspiel, aber jetzt kann es wieder losgehen!
Am Samstag, den 18.09.2021 um 20 Uhr steigt das erste Heimspiel eurer Lieblings-1b. Da in Horkheim weiterhin gespritzt statt geworfen wird, findet das erste Heimspiel der Saison auswärts in der Römerhalle Neckargartach statt. Wo sonst die Teufel ringen und die Kobras kriechen, kämpft die 1b um die ersten Punkte. Vor 2 Jahren noch Fischteich der Bachforellen, geht es jetzt ins Schlangennest, doch die Mannschaft ist heiß auf das erste Pflichtspiel.
Mit der HSG trifft man auf eine erfahrene Truppe, zuletzt konnte man das Spiel am Inklusionstag mit 32:39 für sich entscheiden. Die erfahrenen Kühner und co. werden auf eine Revanche hoffen, die 1b zittert bis Samstag noch um den ein oder anderen Spieler.
Auf jeden Fall wird es eine erste Belastungsprobe für die junge Mannschaft, die auf die Unterstützung ihrer treuen Zuschauer hofft.
Stand jetzt gilt für Samstag 3G,
-Gewinnen
-Gas geben
-Genug trinken
Mit den besten Grüßen von eurer 1b!

So viele lachende Gesichter in der Horkheimer Kabine. Die Spieler des TSB waren am frühen Sonntagabend in Jubellaune. Auch im zweiten Saisonspiel der Staffel F in der 3. Liga gab es einen klaren Horkheimer Sieg, wieder auswärts. Dem Auftakt-37:32 in Zweibrücken ließ die Mannschaft von Trainer Michael Schweikardt ein 31:26 (16:13) bei der HG Oftersheim/Schwetzingen folgen. Der Start in die Runde 2021/22 ist absolut geglückt. Manager Michael Löbich grinste breit: „Unser einziges Problem könnte sein, dass bei der Heimfahrt im Bus das Bier ausgeht.“ Der Trainer hatte keine antialkoholischen Einwände: „Die Jungs dürfen gerne ihr Bier trinken.“ Schweikardt war sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. „Was mir besonders gut gefällt, ist der Blick auf unsere Torschützen. Nahezu jeder hat sich da in die Liste eintragen können, keiner ragt heraus.“

Top-Leistung des TSB
Der TSB Horkheim war im gesamten Spiel nie zurückgelegen. „Das war wirklich eine Top-Leistung, da hast du nie Angst haben müssen, dass was schief geht“, sagte Michael Löbich. „In der ersten Halbzeit haben wir die zwischenzeitlich förmlich überrannt.“
So war es in der Phase nach dem 2:2, als Luis Foege und Niklas Matusik mit je zwei Toren ganz schnell für die 6:2-Führung des TSB sorgten. Nur gut zweieinhalb Minuten dauerte das. Aus dem 10:6 (13.) wurde fix ein 13:6 gemacht (17.). Zack, zack, zack. Foege (2) und Rico Reichert trafen.

Überragende Anfangsphase
Der Trainer war begeistert. „Die erste Viertelstunde war überragend, da hat eigentlich alles funktioniert.“ Es folgte ein Horkheimer Hänger. „Da haben wir unserem wirklich sehr schnellen Tempo ein bisschen Tribut zollen müssen“, sagte Michael Schweikardt.
Beim 13:15-Rückstand (29.) durfte die HG Oftersheim/Schwetzingen wieder hoffen, zur Pause stand es 13:16. Zu Beginn des zweiten Abschnitts sorgte der TSB aber für die frühe Vorentscheidung. Ein 4:0-Tore-Lauf dank Treffern von Nick Fröhlich (2), Louis Mönch und Daniel Grosser – schon lag Schweikardts Team mit 21:15 vorne (37.). Damit war die Heim-Mannschaft geknackt, bis zum 31:26-Schlussstand brannte für den TSB Horkheim nichts mehr an. Sieben Tore war zwischenzeitlich der maximale Vorsprung.

Noch einen Tick besser als in Zweibrücken
„Das war noch einen Tick besser als in Zweibrücken“, urteilte TSB-Manager Löbich, beeindruckt vom Power-Handball der vielen jungen Talente im Horkheimer Trikot. „Wir haben den Gegner echt totgelaufen, waren körperlich und von der Schnelligkeit her auf einem anderen Niveau.“
Mit 4:0 Punkten steht der TSB auf Platz zwei der Tabelle in der Drittliga-Staffel F. Am kommenden Samstag geht es zum dritten Auswärtsspiel in Folge, dann bei der schlecht gestarteten TGS Pforzheim (0:4 Punkte). Ob hinterher wieder gejubelt werden darf?

Serie geht für den Trainer erst ab drei Siegen los
Trainer Schweikardt bleibt zurückhaltend. „Die Liga ist so ausgeglichen, da kannst du auch schnell zwei Mal verlieren. Für mich geht eine Serie jedenfalls erst ab drei Siegen los.“ Das Ziel für die Partie in Pforzheim ist klar: eben diesen dritten Erfolg einzuheimsen. Dass der TSB Horkheim psychologisch klar im Vorteil gegenüber der TGS scheint, will Schweikardt nicht unbedingt gelten lassen. „In der Sicherheit, die so ein 4:0-Punkte-Start gibt, liegt auch eine Gefahr.“
Jetzt also bloß nicht die Bodenhaftung verlieren.

TSB Horkheim: Hölzl, Grathwohl – Mönch (4 Tore), Reichert (3), Grosser (3), Fröhlich (5), Noah Matusik (1), Kuhnle, Heß (3), Foege (4), Niklas Matusik (3), Bohnenstengel (2/1), Uhl, Starz (1), Levak (2/1). Beste Werfer Oftersheim/Schwetzingen: Sauer (9), Suschlik (6). Zeitstrafen: 5 – 5. Siebenmeter: 6/3 HGOS – 5/2 TSB. Zuschauer: 300. (öha – www.stimme.de)

 

Gegen eine „gestandene Drittliga-Mannschaft“ hätten sie heute verloren, sagte Zweibrückens Trainer Stefan Bullacher. Von einer „abgezockten Truppe“ sprach das Kommentatoren-Duo bei „Sportdeutschland.tv“ mit Blick auf die Gäste aus dem Unterland. Dabei war der TSB Horkheim am Samstagabend mit der wahrscheinlich jüngsten Mannschaft der Vereinsgeschichte in der Westpfalzhalle angetreten. Der Auftritt beim 37:32 (19:13)-Sieg hätte aber tatsächlich auch einer richtig erfahrenen Truppe gut zu Gesicht gestanden. „Ich habe den Jungs vorher gesagt, dass das Alter nicht entscheidend ist, sondern das Feuer, mit dem man ins Spiel geht“, sagte Michael Schweikardt.
Der mit seinen 38 Jahren ja ebenfalls noch junge Trainer hatte genauso seinen Anteil am gelungenen Saisonauftakt. Von Beginn an ließ er Zweibrückens Spielmacher Tim Götz von Florian Uhl in eine kurze Deckung nehmen. „Es ist selten, dass das so gut passt. Götz ist deren Dreh- und Angelpunkt, sie sind sehr abhängig von ihm“, hatte Schweikardt beim Videostudium festgestellt. In der Anfangsphase fruchtete die Maßnahme zunächst noch nicht wie gewünscht, „weil wir etwas zu passiv in der Abwehr waren“, wie der TSB-Trainer monierte.

Impulsgeber fehlt
Doch mit fortlaufender Spieldauer lahmte das Angriffsspiel der Gastgeber immer stärker. Ohne gezielt in Szene gesetzt zu werden, schlugen die Geschosse des wurfgewaltigen Halblinken Philipp Kockler abseits des Horkheimer Tores ein. Das Abräumen über außen gelang ohne den Impulsgeber ebenfalls nicht. Einzig der Halbrechte Niklas Bayer fand mit seiner Geschwindigkeit immer mal wieder eine Lücke in der Horkheimer Fünfer-Abwehr.

Auf der Gegenseite kam den Gästen die extrem offensive Defensiv-Ausrichtung der Zweibrücker sehr entgegen. Ob Spielmacher Louis Mönch oder Nick Fröhlich und Luis Foege an seinen Flanken – das flinke TSB-Rückraumtrio setzte sich in den Eins-gegen-Eins-Situationen immer wieder durch und kam so in exzellente Abschlusspositionen. Vom 7:7 (12. Minute) zogen die Horkheimer mit einem 5:2-Lauf auf 12:9 (19.) davon. Eine Führung, die über den gesamten Spielverlauf nicht mehr kleiner werden sollte.
Es entstand auch kein Bruch im Spiel, als Mönch von Bruno Levak ersetzt wurde. Der späte Neuzugang erzielte drei Minuten nach seiner Einwechslung sein Premierentor zum 14:10 (23.). Ein wunderschöner Treffer folgte kurz vor der Pause zum 18:12 (30.).

Über den Erwartungen
Den Rückenwind aus den ersten 30 Minuten nahmen die Horkheimer mit in die zweite Hälfte und beim 25:17 (41.) war schon eine Vorentscheidung gefallen. Doch selbst im Ergebnis-Verwaltungsmodus blieb das TSB-Spiel stabil. „Dass wir keinen Bruch im Spiel hatten, zeugt von der Entwicklung der Mannschaft“, sagte Schweikardt. „Ich bin richtig zufrieden. Der Auftritt lag über meinen Erwartungen.“ Natürlich auch deshalb, weil mit Oliver Heß der Kapitän und erfahrenste Spieler kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen war. „Das hat die Ungewissheit natürlich verstärkt. Wir werden Olli noch sehr dringend brauchen in dieser Saison.“
In vielen kleinen Gesten während des Spiels fiel noch etwas weiteres auf. Die Freude, gemeinsam Handball zu spielen, kam immer wieder zum Ausdruck. Von außen lebte das der verletzte Janik Zerweck vor, der unermüdlich mitfieberte und motivierte. Auf dem Feld war es das Abklatschen, das Anfeuern, die Aufmunterungen. „Der Zusammenhalt ist deutlich stärker als in den vergangenen beiden Jahren“, bestätigte Schweikardt.

TSB Horkheim: Grathwohl, Hölzl (Tor) – Mönch (7), Reichert (6), Grosser (1), Fröhlich (4), Noah Matusik, Kuhnle, Foege (3), Niklas Matusik (2), Bohnenstengel (7/6), Uhl (1), Starz (3), Levak (3).
Beste Schützen des SV: Kockler (5), Zellmer (5), Bayer (5), Knieps (5/2).
Siebenmeter: SV 3/2; TSB 8/6.
Zeitstrafen: 4/6.
Rote Karte: Ivankovic (SV Zweibrücken/45.)

Begeisterter Kapitän

Eine fiese Kombination aus Blasenentzündung plus viralem Infekt hatte TSB-Kapitän Oliver Heß die Woche über lahmgelegt. Das Spiel der Teamkollegen verfolgte der 33-Jährige daher am Livestream. „Das war ein überragender Auftritt der Jungs. Die Leidenschaft und Einstellung spürbar. Nicht nur auf dem Feld, sondern auch von der Bank aus“, sagte Heß am Sonntag. „Das Siegerfoto mit meinem Trikot hat mich gefreut.“ Nächste Woche will der Kapitän natürlich wieder an Bord sein.